Unabhängige wissenschaftliche Evaluierung von Nikotin, E-Zigaretten und erhitzten Tabaker-zeugnissen erforderlich

Europas Kampf gegen den Krebs: Nikotin Institut Wien sieht Meilenstein für Harm Reduction.
© Vicky Posch
Unabhängige wissenschaftliche Evaluierung von Nikotin, E-Zigaretten und erhitzten Tabakerzeugnissen erforderlich Nikotin Institut Wien Ernest Groman
Ernest Groman, wissenschaftlicher Leiter des Nikotin Institutes Wien, ist Arzt und Experte für Programme zur Rauchentwöhnung.

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Mittels Endabstimmung im Europäischen Parlament fordern EU-Abgeordnete europaweit ein gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen Krebs und legen einen Bericht mit klaren Forderungen gegenüber der EU-Kommission vor.

Erschreckende Zahlen

Allein im Jahr 2020 starben in den EU-Mitgliedstaaten 1,3 Millionen Menschen an Krebs, bei 2,7 Millionen wurde Krebs diagnostiziert. Die EU-Kommission rechnet damit, dass es bis 2035 EU-weit rund 24 Prozent mehr Krebsfälle geben wird, womit die Krankheit zur häufigsten Todesursache avancieren könnte. Der EU-Sonderausschuss zur Krebsbekämpfung BECA hielt zudem fest, dass Rauchen mit 15 bis 20 Prozent der verursachten Krebsfälle das häufigste – aber vermeidbare – Risiko ist.

Ernest Groman, wissenschaftlicher Leiter des Nikotin Instituts: „Diese Zahlen sind erschreckend. Umso mehr freut es mich, dass die wissenschaftliche Evaluierung von Nikotin und alternativen Raucherzeugnissen inklusive deren Risikobeurteilung endlich auf eine neutrale Basis gestellt werden soll. Die gesamteuropäische Forderung nach einer wissenschaftsgetriebenen Herangehensweise an dieses Thema ist der Anfangspunkt vom Ende der Fehlinformationen, die im Zusammenhang mit Nikotin, E-Zigarette und Tabakerhitzer herumgeistern.“

© PantherMedia/AndreyPopov
Unabhängige wissenschaftliche Evaluierung von Nikotin, E-Zigaretten und erhitzten Tabakerzeugnissen erforderlich Nikotin Institut Wien
„Wenn schwere Raucher von Tabakzigaretten auf E-Zigaretten umsteigen, dann würde sich ihr Risiko, an Krebs zu erkranken, drastisch reduzieren”, so Peter Liese, Mitglied des BECA-Ausschusses.

Maßnahmen erforderlich

In einem Online-Gespräch fand Peter Liese, Mitglied des BECA-Ausschusses, klare Worte. Aus seiner Sicht wäre es besser, man fängt erst gar nicht mit Nikotinprodukten an. Deswegen dürfe man auf keinen Fall Kinder dazu verleiten, Zigaretten oder auch E-Zigaretten zu rauchen. Aber wenn schwere Raucher von Tabakzigaretten auf E-Zigaretten umsteigen, dann würde sich ihr Risiko, an Krebs zu erkranken, drastisch reduzieren.

Ernest Groman: „Ich beobachte den europäischen Diskurs von Beginn an und kann den Worten von Peter Liese vorbehaltlos zustimmen: 1. Jugendschutz muss höchste Priorität haben; 2. Gar nicht erst anfangen; 3. Aufhören; und 4. Wenn das nicht geht, dann wechseln.“

Über das Nikotin Institut

Das Nikotin Institut Wien wurde 1998 gegründet und bietet Hilfestellungen für RaucherInnen, die die Abstinenz vom Zigarettenkonsum erreichen bzw. ihren Konsum langfristig reduzieren wollen. Im Zentrum steht dabei die Reduktion von tabakassoziierten Erkrankungen. Im Rahmen dieser Zielsetzung kommen dem Institut Aufgaben wie Diagnose, Therapie und Information der Öffentlichkeit und des Gesundheitssystems zu. Weltweit gibt es nur wenige vergleichbare Institutionen.

Ernest Groman ist Arzt und Experte für Programme zur Rauchentwöhnung. Als wissenschaftlicher Leiter des Nikotin Institutes Wien organisiert und führt er unter anderem in Zusammenarbeit mit den österreichischen Sozialversicherungsträgern seit mehr als 20 Jahren Rauchentwöhnungsprogramme durch.

www.nikotininstitut.at

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