Wir befinden uns seit fast zwei Jahre in einer schwerwiegenden Pandemie. Trotzdem entsteht leicht der Eindruck, als wäre nichts anders als davor. Nun haben wir bereits den 4. Lockdown und obwohl sich dieser seit Wochen abzeichnete, wurden fast alle wieder „überrascht“. Das Bundesheer muss wieder in mehreren Bundesländern beim Tracking einspringen. Ein vorbereitetes professionelles Distance Learning, um die Kinder zu schützen? Weit gefehlt…
Was haben wir bis jetzt gelernt?
Was haben wir also aus der bisherigen Krise gelernt? Offensichtlich nicht genug, um eine breite Anpassung und ein rasches strukturiertes Handeln zu gewährleisten. Dabei ist die bisherige Pandemie noch glimpflich verlaufen, vergleicht man diese mit den wissenschaftlichen Referenzszenarien.
Das Thema Blackout-Vorsorge ist in der Öffentlichkeit angekommen. Gleichzeitig ist bereits wieder eine deutliche Polarisierung zu beobachten: Einerseits zunehmend mehr Verschwörungsmythen, die in den Sozialen Medien verbreitet werden und auf der anderen Seite ein Herunterspielen der realen Gefahr. Eine seriöse Auseinandersetzung und die notwendige Vorsorge geraten dabei unter die Räder. Warum sollte man sich mit etwas beschäftigen, wenn es sich dabei ohnehin nur um Verschwörungsmythen handelt oder ein solches Ereignis sehr unwahrscheinlich ist?
Zunehmende Polarisierung
Immer häufiger begegnen uns Widersprüche („Ambivalenz“). Es wird schwieriger, sich eine fundierte Meinung zu bilden, da es häufig genügend plausible Argumente für die jeweilige Sicht gibt. Unser abendländisches Entweder-oder-Denken stößt hier rasch an seine Grenzen und verstärkt die steigende gesellschaftliche Polarisierung. Wir sollten uns auf das Verbindende, anstatt auf das Trennende konzentrieren. Um absehbare und nicht absehbare Turbulenzen bewältigen zu können, benötigen wir vernetztes und systemisches und ein Sowohl-als-auch-Denken, das auch Widersprüche aushält. Denn nicht alles, was die eine oder andere Seite von sich gibt, ist richtig oder falsch. Das wird aber häufig durch die steigende Polarisierung so dargestellt und führt genau zum Gegenteil: Reaktanz bzw. Abwehrreaktionen.
Zunehmende soziale Spannungen (z. B. Geimpfte, Nichtgeimpfte) erhöhen die Gefahr einer Radikalisierung, weil sich viele Menschen nicht mehr ernst- oder wahrgenommen fühlen. Auch in anderen Bereichen findet eine verbale Aufrüstung statt. Klimaaktivisten fordern häufiger zur Gewaltanwendung auf. Auch sie fühlen sich ignoriert. Alles in allem nur einige Hinweise auf mögliche krisenhafte Entwicklungen.
Krisenfitness in den Fokus rücken
Grund genug, um sich mit dem Thema Krisenfitness zu befassen. Dabei geht es neben einer physischen Vorsorge (körperliche Fitness, Lebensmittelvorräte anlegen etc.) genauso um die mentale Vorbereitung, um mit Unsicherheit, Ungewissheit und Überraschungen besser umgehen zu können. Diese beginnt bei jeder und jedem Einzelnen von uns und setzt sich in den Organisationen und Unternehmen fort. Nicht erst reagieren, wenn die Krise bereits da ist, und dann häufig überreagieren, sondern durch Voraussicht vor die Lage kommen. Wie sich in der praktischen Vorsorge häufig herausstellt, ist oft deutlich weniger notwendig, als zunächst befürchtet wird. Wir sind nicht mehr gewohnt, mit Krisensituationen umzugehen und versuchen daher, das Gewohnte aufrechtzuerhalten, was meist nicht notwendig ist. Krisenvorsorge und Krisenfitness schaffen daher Sicherheit und Handlungsspielraum, auch wenn wir immer hoffen, dass wir sie nicht benötigen werden. Aber Hoffnung allein ist zu wenig.
Machen Sie mit
Als erste Unterstützer für die Initiative „Mach mit! Österreich wird krisenfit!“ konnten der Österreichische Städtebund, der Handelsverband Österreich sowie das TOP LEADER-Magazin gewonnen werden. Gemeinsam laden wir weitere Unternehmen und Organisationen zum Mitmachen ein, um das Thema Krisenfitness wieder in das öffentliche Bewusstsein zu bringen.
Ein Mitmachen ist einfach möglich: Verwenden Sie eines der beiden Logos auf der Seite www.krisenfit.jetzt für Ihre Vorsorge-Aktivitäten und zeigen Sie Ihren MitarbeiterInnen und der Öffentlichkeit, dass wir uns gemeinsam krisenfit machen wollen. Jeder von uns möchte, dass Krisen wieder aus unserem Leben verschwinden. Vieles können wir nicht beeinflussen, den Umgang mit ihnen aber schon! Wenn wir sie als Bestandteil unseres Lebens annehmen können, benötigen wir weniger Energie für eine Abwehrhaltung. Das Verhindern bleibt zwar weiterhin wichtig, genauso wichtig ist aber auch die Bewältigungsfähigkeit. Und diese haben wir selbst in der Hand, was neudeutsch auch als „Resilienz“ bezeichnet wird.