Viel wird diskutiert über die Rolle von Führungskräften und die neuen Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Die Anzahl der Publikationen und Forschungsbeiträge zu dieser „Zielgruppe“ wächst ständig, die Ratgeber im Sinne der „Dos and Don’ts“ werden ebenfalls immer mehr, neue Schlagwörter und Themen tauchen auf – und manche verschwinden wieder. Der Beratungs- und Coachingmarkt boomt, Führungskräfteseminare gibt es noch und nöcher.
Interessant dabei ist, dass viele Diskussionen über die notwendigen Eigenschaften guter Führungskräfte um jene Frage kreisen, welche persönlichen Merkmale relevant sind: Da wird oft von ergebnisorientiert, von teamfähig, von risikoaffin oder von entscheidungsfreudig gesprochen. Das erweckt mitunter den Anschein, als ginge es bei Führungsaufgaben hauptsächlich darum, wodurch sich eine Person auszeichnet, also welche Eigenschaften sie mitbringt, und weniger darum, was sie können muss. Gerne wird auch zwischen „Leadership“ und „Management“ mit einer stärkeren positiven Konnotation in Richtung Leadership unterschieden. Während Management an Handhabung, an bloßes Tun, an administrative Tätigkeiten und methodisches Wissen erinnert und dabei gleichzeitig Charisma vermissen lässt, werden mit Leadership die Fähigkeit, Visionen zu entwickeln, Leute zu begeistern und zu motivieren, sowie Kreativität und Innovation in Verbindung gebracht.
In der Realität braucht es eine Mischung
Aus der Arbeitsrealität von Führungskräften darf aber der Schluss gezogen werden, dass diese strikte Unterscheidung vermutlich längst überholt ist. Gerade angesichts der Transformationen durch Digitalisierung braucht es dringend eine Verbindung unterschiedlicher Anforderungen: Führungskräfte müssen einerseits Fähigkeiten aufweisen, die oft mit der Persönlichkeit zusammenhängen, z. B. Innovationsfreudigkeit oder Kommunikationsstärke, brauchen andererseits aber auch tatsächliches Fachwissen, Organisationsfähigkeit und ein Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge.
Meist geben erfahrene Führungskräfte den Jüngeren den Rat, „authentisch zu bleiben“, und meinen damit, den eigenen Werten treu zu bleiben, sich nicht zu verbiegen oder nicht etwas vorzugeben, das man nicht ist. All das zielt auf die Eigenheiten einer Person ab. Diese werden unbestrittenermaßen im Laufe der Jahre entwickelt und sind natürlich stark von Erfahrungen mitgeprägt.
Selbstverständlich erwarten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass Führungskräfte Wissen und Kompetenzen in vielfältigen Bereichen vorweisen können. Das reicht unter anderem von wirtschaftsbezogenem Analyse- und Methodenwissen über genaue Kenntnisse der Marktdynamiken und der rechtlichen Rahmenbedingungen bis zur Fähigkeit, die Folgen und Auswirkungen der eigenen strategischen Entscheidungen abschätzen zu können. In Zeiten von Unsicherheiten, globalen Wirkungszusammenhängen und kurzen Technologiezyklen werden diese Kompetenzen noch wichtiger.
Fachwissen, Fertigkeiten und lebenslanges Lernen
Die WU, im Übrigen die einzige Wirtschaftsuniversität Österreichs und eine der größten in Europa sowie erste Adresse für die (Aus-)Bildung von Führungskräften, ist sich dieser Erwartungen und neuen Herausforderungen bewusst und legt daher großen Wert auf umfassende Studienangebote: Breite Bachelor- und spezialisierte Master-Programme bieten neben der Vermittlung von wirtschaftsbezogenem Fachwissen viele Möglichkeiten, Kompetenzen zu erwerben. Gefragt sind Team- und Reflexionsfähigkeit, Internationalität, Weltoffenheit und wissenschaftlich fundierter Umgang mit unterspezifizierten, von Unsicherheit geprägten Entscheidungssituationen. Aber natürlich ist es damit nicht getan. Gerade Führungskräfte sind ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert und müssen daher bereit sein, sich weiterzubilden und sich auf den neuesten Stand der wirtschaftsbezogenen Erkenntnisse zu bringen bzw. bringen zu lassen. Auch in dieser Hinsicht reagiert die WU mit Angeboten ihrer Executive Academy auf die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens.
Gerade in absehbarer Zukunft braucht es daher keine schwer definierbaren Wunderwuzzis, sondern hochkompetente, sich ihrer Verantwortung bewusste und durch wirtschaftliche Expertise ausgezeichnete Personen.