„DIGI FOR SDG“ – der csrTAG 2021

Bei „DIGI FOR SDG“ geht es darum, in der technologischen Transformation Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Mehr Phantasie und weniger Moralisierung sind dabei unverzichtbar.
© Guenther Peroutka
„DIGI FOR SDG“ – der csrTAG 2021 respact
v.l.n.r. Armin Mahr (CEO Fachhochschule Wiener Neustadt), Daniela Knieling (respACT-Geschäftsführerin), Wolfgang Anzengruber (Consultant & respACT-Vorstandsmitglied)

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Wie wollen wir eine digitale grüne Transformation gestalten, damit wir künftig in einer nachhaltigen, wissensbasierten und gerechten Zukunft leben können? Das war die zentrale Fragestellung beim csrTAG 2021 am 21. Oktober am Campus der Fachhochschule Wiener Neustadt in Wieselburg, der live übertragen wurde. „Es geht um eine – vermutlich wesentlich von der Digitalisierung geprägte – Gesellschaft, die Klimaneutralität mit wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und hoher Lebensqualität verbindet“, ist der Ökonom, Nachhaltigkeitsforscher und Publizist Fred Luks überzeugt. Für eine „große Transformation“ sei dieses Zielbild sicher motivierender als die Aussicht, womöglich gerade noch das Schlimmste zu verhindern.

Für eine ökologische, soziale und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft

Damit Digitalisierung nicht nur ökonomische Vorteile bringt, müssen wir sie mit den SDGs verlinken – den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Denn nur zusammengedacht, schafft die Welt der Bits und Bytes mit der Welt der Natur und Kultur ökonomische, soziale und ökologische Vorteile für alle. Wolfgang Anzengruber, Consultant & respACT-Vorstandsmitglied, dazu: „Digitalisierung ist ein Werkzeug, ein Hebel zur Beschleunigung der Zielerreichung. Die Vorteile einer engen Verzahnung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung liegen auf der Hand. Die Zielsetzung eine ökologische, soziale und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft zu gestalten, steht im Zentrum unserer Gesellschaft und ist alternativlos. Um die Akzeptanz bei den Menschen dafür sicherzustellen, sind aber auch mögliche Risiken einer digitalen Transformation im Auge zu behalten, um kontraproduktive Reboundeffekte hintanzuhalten und den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten.“

Wie respACT-Geschäftsführerin Daniela Knieling in ihrer Begrüßung zum csrTAG sagte: „Die COVID-19-Pandemie ist zwar noch nicht ganz überwunden, aber sie hat uns deutlich auch den Weg in ein neues Wirtschaften gewiesen. Daher spannen wir einen Bogen über die beiden Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit.“

Fundament für mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft

Die EU-Lokomotive rollt schon in diese Richtung, denn mit dem Green Deal und der EU-Taxonomie-Verordnung wurde auf europäischer Ebene das Fundament für mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft gelegt. Katharina Schönauer, Senior Manager Advisory, Sustainability Services bei KPMG, erklärte es so: „Durch eine systematische Erfassung der Auswirkungen und ESG-Risiken verstehen wir den Unternehmenswert und die Implikationen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft und Umwelt entlang der Wertschöpfungskette. Digitalisierung unterstützt bei der Datenerfassung und Transparenz, und ist daher ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.“ Beim csrTAG 2021 hat Katharina Schönauer in ihrer Keynote dieses wichtige Thema angesprochen. Eine Breakout-Session zur EU-Taxonomie hat die KPMG in der Tabakfabrik in Linz gehostet.

Notwendige „Designprinzipien“

Die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ist ein komplexes Thema, das sich aber aus vielen Mosaiksteinen zusammensetzt. Tilman Santarius, Professor an der TU Berlin und am Einstein Centre Digital Futures, sprach am csrTAG von „Designprinzipien“ für eine nachhaltige Digitalisierung: „Digitalisierung als Megatrend bietet Potenziale, um Nachhaltigkeit voranzubringen. Doch gegenwärtig dominieren zu viele Trends, die in andere Richtungen weisen. Es braucht eine stärker selektive Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft sowie eine aktivere politische Gestaltung von Innovation und Anwendungen.“

© PantherMedia/Karsten Ehlers
„DIGI FOR SDG“ – der csrTAG 2021 respact
„Als Gesellschaft müssen wir es uns zum Ziel setzen, CO2-neutral zu produzieren und zu konsumieren”, sagte Jutta Grabenhofer, Sustainability Lead bei Microsoft Austria am csrTAG.

Nachhaltigkeit als Eckpfeiler von Digitalisierung

Vorreiter sind große global agierende Unternehmen, wie Microsoft, das sich zu den Klimazielen der Vereinten Nationen bekennt: „Als Gesellschaft müssen wir es uns zum Ziel setzen, CO2-neutral zu produzieren und zu konsumieren. In einer Zeit, in der Digitale Transformation den Wandel beflügelt, ist es daher umso wichtiger, dass Nachhaltigkeit Eckpfeiler von Digitalisierung darstellt. Als einer der führenden Digitalisierungstreiber kurbelt Microsoft diesen Wandel an. Daher sehen wir es als unsere Pflicht, die Auswirkungen unseres Wirtschaftens auf die Umwelt zu thematisieren, bestmöglich einzuschränken und sogar rückgängig zu machen“, sagte Jutta Grabenhofer, Sustainability Lead bei Microsoft Austria am csrTAG.

Mit fünf Keynotes und acht Breakout-Sessions hat der csrTAG 2021 den knapp 450 Teilnehmenden, aber vor allem die Möglichkeit zum Netzwerken und zum Austausch über ganz konkrete Fragestellungen der Wirtschaft geboten, wie zum Beispiel: Wie gelingt es Unternehmen, ihre Wertschöpfungskreisläufe zu schließen? Wie können global tätige Unternehmen Nachhaltigkeit in ihrer Lieferkette kontrollieren und sicherstellen? Wie kann industrielle Restwärme zur Heizung von Gebäuden genutzt werden?

Über respACT & den csrTAG

respACT – austrian business council for sustainable development ist Österreichs führende Unternehmensplattform zu Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltiger Entwicklung. Der Verein unterstützt seine mehr als 340 Mitgliedsunternehmen dabei, ökologische und soziale Ziele ökonomisch und eigenverantwortlich zu erreichen. Seit mehr als 15 Jahren organisiert respACT den Unternehmenskongress für nachhaltiges Wirtschaften, der sich zum Jahreshighlight in der heimischen CSR-Szene etabliert hat.

https://www.respact.at

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