Bereits seit Jahren sorgt man sich im städtebaulichen Diskurs um intelligente Nachverdichtung, Entsiegelung und mehr Begrünung. Was dabei außer Frage steht, ist die Tatsache, dass unsere Städte klimafit werden müssen. Neben den oben genannten Faktoren spielt auch hier Digitalisierung eine wichtige Rolle – sowohl in der vorausschauenden Stadtplanung, der Entwicklung neuer Gebäude, als auch in der smarten Nachrüstung bereits bestehender Gebäude.
Denn vernetzungsfähige, intelligente Systeme und Geräte in Gebäuden tragen dazu bei, dass diese sowohl effizienter, als auch ressourcenschonender genutzt werden können. Intelligente Applikationen avancieren zunehmend zu einem unverzichtbaren Element in der architektonischen Gestaltung und bieten künftig wohl noch mehr Möglichkeiten zur Automatisierung von Prozessen in Wohn- und Büroimmobilien. Ziel ist es, Arbeiten und Wohnen komfortabler zu machen und gleichzeitig durch Energieeffizienz dem Klimawandel entgegenzuwirken. Kein Wunder also, dass der Markt für Smarte Gebäude rasant wächst.
Während für die einen der Begriff „Smart“ in Bezug auf Büro- und Wohngebäude primär in einer intelligenten Architektur und somit nach den sich veränderbaren Bedürfnissen adaptierbare Grundrisse bedeutet, empfinden andere ein Gebäude erst dann als intelligent, wenn Komponenten wie Heizung, Klima, Lüftung, Licht, Beschattung, Aufzüge, Sicherheitstechnik oder Entertainment koordiniert zusammenwirken und sich zentral und einfach steuern lassen.
Erst kürzlich habe ich mich im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Experten aus unterschiedlichen Bereichen zum Thema Smarte Gebäude ausgetauscht und neben den unterschiedlichen Perspektiven, was ein solches ausmacht, gab es einen Konsens: So stellt sich die Frage, wer es sich überhaupt noch leisten kann, nicht in intelligente Planung und Gebäudeautomatisierung zu investieren.
Ich bin davon überzeugt, dass kein Weg um „Smarte Gebäude“ herumführen wird. Die Digitalisierung ist längst in unseren Arbeits- und Wohnräumen angekommen und gestaltet somit auch die Planung der Büro- sowie Wohngebäude der Zukunft mit.
Für Projektentwickler macht es also Sinn, die digitale Infrastruktur in Gebäuden von Anfang an mitzudenken und hier auch den Aspekt der Multifunktionalität zu beachten. Denn meiner Meinung nach, muss der Begriff „Smart“ möglichst breit gesehen werden. Nutzungen sollten stets veränderbar bleiben und je nach Bedarf angepasst werden können. Auf einer immer geringer werdenden Quadratmeteranzahl intelligente, nachhaltige und smarte Wohnkonzepte zu entwerfen, die ein Höchstmaß an Wohnqualität ermöglichen und auch Raum für gemeinschaftlich genutzte Bereiche bieten, wie multifunktionale Gemeinschaftsräume, Kinderspielzonen oder Arbeitsbereiche, die vom Wohnraum getrennt sind, gewinnen nicht nur zunehmend an Bedeutung für das soziale Miteinander, sie sind mindestens genauso wichtig, wie eine automatisierte, vernetzte Gebäudetechnik, die sich an Umgebung und Nutzerverhalten anpasst.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand
Digitale Abläufe prägen Gesellschaft und Arbeitswelt zunehmend, jedoch ist gerade im Immobilienbereich noch vieles ausbaufähig, was Digitalisierung angeht.
Auch die Baubranche steht erst am Anfang einer weitläufigen Veränderung in diesem Bereich. Angesichts dessen gilt es, die Chancen neuer Technologien wahrzunehmen und sich mit veränderten Abläufen und Voraussetzungen eingehend auseinanderzusetzen. Am Markt gibt es bisher viel ungenutztes Potenzial, um Prozesse völlig neu zu denken und digital zu gestalten, etwa auch, um kosteneffizienter und nachhaltiger zu bauen.
In dieser Hinsicht umfasst der Begriff „Smart“ daher auch zukunftsfähige, vor allem auch nachhaltige, Gebäudekonzepte, wie sie etwa das PropTech-Unternehmen Gropyus anbietet, welches sich intensiv der nachhaltigen, seriellen Holzbauweise widmet. Hier sehe ich vielfältiges Potenzial, um ressourcenschonendes und gleichzeitig leistbares Wohnen weiter voranzutreiben.
Zudem sollten wir uns noch intensiver dem Einsatz von Smart-Building-Technologien widmen, und dass sowohl in der Entwicklung von neuen Gebäuden als auch in der Sanierung von Gebäudebestand. So stellen vernetzungsfähige, intelligente Systeme und Geräte in Gebäuden eine langfristige Strategie dar: Gebäude können passgenau und dauerhaft auf die individuellen, hoch spezialisierten Bedürfnisse der Bewohner:innen zugeschnitten werden und passen sich sowohl an die Umgebung als auch an das Nutzerverhalten an, wodurch die Gebäudeeffizienz optimiert und die Kosten – teil in großem Umfang – gesenkt werden können und gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann.
Die BUWOG als Innovationsführer hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Digitalisierung in der Immobilienbranche voranzutreiben. Das gelingt uns, indem wir uns an Entwicklungen auf diesem Gebiet beteiligen und weiterhin in allen Bereichen der BUWOG – von der Projektentwicklung bis zur Bestandsbewirtschaftung – alle Hebel in Bewegung setzen, um unseren Kund:innen ein State of the Art Angebot bieten zu können.
Autor: Andreas Holler