Dies gaben Bogdan Roščić, Direktor der Wiener Staatsoper, und Lotte de Beer, Direktorin der Volksoper Wien, bekannt. Sie folgt damit auf Martin Schläpfer, der seinen Vertrag mit Ende seiner Funktionsperiode am 31. August 2025 auf eigenen Wunsch nicht verlängert hat.
Mit Alessandra Ferri wird eine der prägendsten Persönlichkeiten der internationalen Ballettwelt unserer Zeit die künstlerische Führung der Ballettcompagnie übernehmen. Diese ist als eigenständige Arbeitsgemeinschaft der Wiener Staatsoper sowie der Volksoper Wien organisiert. Als Direktorin des Wiener Staatsballetts fungiert Ferri auch als künstlerische Leiterin der Ballettakademie der Wiener Staatsoper.
Die in Mailand geborene Künstlerin kann auf eine einzigartige Karriere zurückblicken: Als Tänzerin arbeitete sie mit den bedeutendsten Choreographen zusammen, die auch zahlreiche Werke eigens für sie kreierten. Sie war principal dancer beim Royal Ballet in London und beim American Ballet Theatre in New York, ist prima ballerina assoluta der Mailänder Scala und gastierte an allen wichtigen Häusern sowie bei allen bedeutenden Compagnien weltweit. In den letzten Jahren trat sie nicht nur weiterhin als Tänzerin international erfolgreich hervor: So leitete sie von 2008 bis 2014 erfolgreich die Tanzsparte des renommierten Spoleto Festivals, agierte als Produzentin internationaler Touring-Produktionen und widmete sich dem Unterrichten und Leiten von Proben, u. a. beim Royal Ballet, English National Ballet oder American Ballet Theatre.
Alessandra Ferri konnte mit ihrer Persönlichkeit, ihrem präsentierten künstlerischen Konzept und ihren Plänen für die künftige Entwicklung des Wiener Staatsballetts überzeugen und sich damit im durch internationale Tanzexpert:innen begleiteten Bewerbungsverfahren gegen 39 Mitbewerber:innen durchsetzen.
Bogdan Roščić, Direktor der Wiener Staatsoper:
„Es gibt wenige Superlative, die noch nicht verwendet wurden, um Alessandra Ferris Karriere als Tänzerin zu beschreiben. Ich freue mich sehr darauf, ein neues Kapitel dieser einzigartigen Laufbahn zusammen mit ihr in Wien aufzuschlagen. Sie hat in unseren Gesprächen ein tiefes Verständnis dafür gezeigt, was ein großes Repertoirehaus programmatisch braucht – verwurzelt im klassischen Tanz, wie es die Staatsoper eben ist, und doch jederzeit offen für zeitgenössische Ausdrucksformen und die besten tänzerischen Schöpfungen der Gegenwart. Ich habe Alessandra als begeisterte und begeisternde Persönlichkeit kennengelernt, gleichzeitig als analytisch und von einer stillen Autorität, mit der sie unseren Tänzerinnen und Tänzern ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz weitergeben wird. Ich sehe der Zusammenarbeit mit Neugier und großer Vorfreude entgegen.“
Lotte de Beer, Direktorin der Volksoper Wien:
„Ich bin überglücklich, dass wir Alessandra Ferri als neue künstlerische Leiterin des Wiener Staatsballetts gewinnen konnten. Ihre große Erfahrung, natürlichen Leadership-Qualitäten sowie ihre herausragende Karriere als eine der großen Primaballerinen unserer Zeit machen sie zur idealen Persönlichkeit an der Spitze unseres Wiener Balletts. Mit ihrem klaren und gleichzeitig empathischen, pragmatischen, aber auch offenen Führungsstil und vor allem ihrem kompromisslosen Standard, immer höchstes künstlerisches Niveau zu erreichen, wird sie unsere Compagnie in Staats- und Volksoper auf das Beste inspirieren. Liebe und Passion, ihr offener Geist zum Ballett und Tanz in allen Formen, ihr enthusiastischer, nie dogmatischer Zugang zur Kunst versprechen eine fruchtbringende künstlerische Partnerschaft, auf die ich mich schon sehr freue.“
Alessandra Ferri, designierte Direktorin des Wiener Staatsballetts:
„Mit größter Freude nehme ich diese Aufgabe an. Ich fühle mich geehrt, diese großartige Gruppe von Tänzerinnen und Tänzern in die Zukunft zu führen und mit ihnen das Wissen zu teilen, welches ich, während meiner langen und vielfältigen Karriere auf der ganzen Welt sammeln konnte. Ich hatte das Privileg, Muse für eine Reihe von fantastischen Choreographen sein und die Bühne mit herausragenden Partnern teilen zu dürfen. Nun ist es mein großes Anliegen, das Wissen und die gewonnenen Weisheiten dieser Zeit mit dieser außergewöhnlichen Compagnie zu teilen. Über die Jahre habe ich mit einer Vielzahl an Ensembles zusammengearbeitet, aber kurioserweise noch nie mit dem Wiener Staatsballett. Das sehe ich inzwischen als einen Vorteil, denn es erlaubt mir, meine Aufgabe mit völliger Freiheit und Offenheit anzugehen. Mit klarem Blick eine neue, bleibende Verbindung zu schaffen. Mein Wunsch ist es, eine inspirierende und inspirierte Leiterin zu sein: inspirierend durch meine eigene Reise und inspiriert von der Reise dieser wunderbaren, talentierten Tänzerinnen und Tänzern.“