Einmal im Jahr lädt der heimische Zertifizierungsdienstleister Quality Austria Wirtschaftstreibende und Entscheidungsträger zum Austausch in den Salzburg Congress, um gemeinsam mit Expertinnen und Experten aktuelle Herausforderungen zu beleuchten und Lösungswege aufzuzeigen.
Beim 29. qualityaustria Forum nahmen mehr als 500 Gäste vor Ort teil, rund 500 Interessierte waren online zugeschaltet und verfolgten die Einblicke der Vortragenden vor den Bildschirmen.
„Qualität beginnt damit, Herausforderungen aufzuzeigen und hinzuschauen. Mit dem qualityaustria Forum schaffen wir eine Bühne für aktuelle Themen und öffnen den Raum für einen Austausch mit hochkarätigen Expertinnen und Experten“, erklärte Quality Austria Co-Geschäftsführer Werner Paar.
Qualität bleibt in menschlicher Hand
Die Expertin für Führung, Strategie und Organisation an der TU München, Isabell Welpe, gab zu bedenken, dass die Leistung von KI aktuell noch stark schwanke und unvorhersehbar sei. KI könne aber den Fachkräftemangel mindern, wenn Mitarbeiter durch ihren Einsatz produktiver werden.
„Wir werden unsere Arbeitsplätze nicht an KI verlieren, sondern an Menschen, die KI nutzen. KI stellt auch die Art und Weise, wie wir Führung verstehen, auf den Prüfstand. Ich sehe KI als Werkzeug, das uns ermöglicht, effizientere Entscheidungen zu treffen, Arbeitsabläufe zu optimieren und datenbasierte Einblicke ins Geschäft zu geben. Dadurch können sich Führungskräfte auf strategischere und sozialere Aufgaben konzentrieren“, informiert die Expertin.
Das Menschenbild und die menschliche Haltung sind auch für den erfolgreichen Podcaster für Transformationsthemen, Frank Eilers, das Fundament für eine nachhaltige Zukunft:
„Das Miteinander, also die Kooperation zwischen Menschen und KI, ist der Schlüssel für den Unternehmenserfolg und gleichzeitig Garant für Qualität. Anstatt uns vor neuen Technologien zu fürchten, sollten wir die Chancen der KI nutzen und gleichzeitig auf die menschliche Schaffenskraft vertrauen.“
Zukunftsmodell KI?
„Niemand weiß, wie die Welt in den nächsten Jahren aussehen wird, aber wir können aus der Vergangenheit und der Gegenwert Denkanstöße ableiten. Wenn wir uns ansehen, wie digitale Elemente Märkte und Unternehmen verändern, dann war KI der nächste logische Schritt“, analysiert Frank Eilers.
Der Experte riet den Teilnehmenden, ganzheitlich zu denken und ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass Ökonomie, Ökologie und Soziales mit all ihren technologischen Entwicklungen ineinandergreifen. Dass KI nicht plötzlich passiert ist, zeigen auch die Zahlen. In Österreich gibt es bereits über 300 KI-Anbieter, die Lösungen für fast alle Branchen und Unternehmensfunktionen anbieten.
„Für KMU gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, die oftmals keine speziellen Kenntnisse erfordern. Die andere Seite ist die Rechtssicherheit, die ich von der europäischen KI-Verordnung erwarte“, verdeutlicht Clemens Wasner, Gründer des AI-Start-ups Enlite AI.
Integrierte Managementsysteme: Qualität ganzheitlich betrachten
In einer komplexen Welt funktionieren einfache Lösungen nicht mehr. Um qualitativ hochwertige Produkte herzustellen oder Dienstleistungen anzubieten, müssen Unternehmen heute sämtliche Einflussfaktoren berücksichtigen. KI und Digitalisierung sind zwar drängende, aber nicht die einzigen Themen.
„Qualität schaffen wir heute nur, wenn wir vielschichtig denken, die internen und externen Zusammenhänge und Abhängigkeiten betrachten und sowohl neue als auch bewährte Technologien in Hinblick auf ihre Effizienz nutzen. Qualität muss multiperspektivisch gesehen werden und aus einem Guss kommen. Integrierte Managementsysteme bündeln alle Unternehmensbereiche und ermöglichen ein Zusammenspiel sämtlicher Faktoren des Qualitätsmanagements“, ergänzte Innovationsexperte und qualityaustria Netzwerkpartner Markus Reimer abschließend.