Nach wie vor zählen Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen in der EU. In Österreich ist Krebs mit einem Anteil von 24,6% die zweithäufigste Sterbeursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 38,6%. Durch moderne diagnostische Maßnahmen in der Früherkennung und neue Therapien kann dennoch immer mehr Menschen ein längeres Überleben mit einer Krebserkrankung ermöglicht werden.
Überlebensraten für an Krebs erkrankte Menschen steigen kontinuierlich
„Eine Krebsdiagnose, so tragisch sie ist, muss heute nicht mehr automatisch auch ein Todesurteil sein. Die Errungenschaften in der medizinischen Krebsbehandlung und der Versorgung in Österreich tragen dazu bei, dass Patientinnen und Patienten mehr Lebensqualität und wertvolle Lebenszeit gewinnen. Bedeutsam dafür ist, dass der österreichweite Zugang zu einer hochwertigen Diagnostik, Behandlung und Versorgung mit innovativen und bewährten Therapien allen gleichermaßen möglich ist“, so Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar.
In Österreich steigen die Überlebensraten für an Krebs erkrankte Menschen kontinuierlich, sie liegt derzeit an fünfter Stelle innerhalb Europas. Von zunehmender Relevanz für eine weitere Verbesserung in der Versorgung wird langfristig gesehen die Nutzung von standardisierten, validierten und verlaufsbezogenen Gesundheitsdaten sein. Durch die Erfassung, Verknüpfung und Analyse von Daten aus der klinischen Routine – unter strenger Einhaltung von Datensicherheit und -schutz für Patientinnen und Patienten – können Erkrankungen zielgerichteter behandelt und sogar vermieden werden.
Neue Wirkstoffe und vermehrt Medikamente in Tablettenform
Ungebrochen ist die Innovationskraft der pharmazeutischen Industrie, deren Forschung wichtige Therapiedurchbrüche erzielt. In der Onkologie hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) im Zeitraum von 1995 bis 2020 145 Arzneimittel zugelassen. Allein 2020 wurden in Europa 21 neue Krebsmedikamente auf den Markt gebracht, davon 11 mit neuem Wirkstoff. „In der Onkologie kommen neue Wirkstoffe und vermehrt Medikamente in Tablettenform zum Einsatz, die auch zu Hause eingenommen werden können. Das sind wichtige Forschungs- und Entwicklungserfolge, die die Patientinnen und Patienten nicht nur zielgerichteter therapieren, sondern ihnen auch ein Stück Lebensqualität geben können“, so Herzog.
In Österreich zählen Krebserkrankungen zu den am stärksten beforschten Erkrankungen. Von 484 industriegesponserten klinischen Prüfungen im Jahr 2019 in Österreich entfielen 193 (39,8%) auf die Onkologie.