Diversity and Inclusion – Die treibende Kraft für erfolgreiches Wirtschaften

PwC und Ketchum analysieren die Bedeutung von Vielfalt am österreichischen Arbeitsplatz.
© Mila Zytka
Diversity and Inclusion – Die treibende Kraft für erfolgreiches Wirtschaften
Manisha Joshi, Business Director und Head of Diversity, Equity & Inclusion bei Ketchum & Nadia Arouri, Leiterin des People & Culture Consulting Teams bei PwC Österreich (v.l.n.r.)

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Vielfalt und Unternehmenserfolg

Österreich ist die Vielfalt am Arbeitsplatz wichtig – mehr noch, es ist ein entscheidender Faktor bei der Arbeitgeberwahl. Die Forderungen von Arbeitnehmenden nach mehr Diversität, Fairness und Inklusion am Arbeitsplatz werden lauter, jedoch mangelt es heimischen Unternehmen oftmals noch an klaren Konzepten und Strategien zur Umsetzung. Das zeigen die Kernergebnisse einer aktuellen Umfrage zur „Vielfalt am österreichischen Arbeitsmarkt“ von Kommunikationsagentur Ketchum und Beratungsunternehmen PwC Österreich.

„Diversität und Inklusion in der Arbeitswelt sind heute weit mehr als ein ‚nice-to-have‘. Sie sind grundlegende Voraussetzungen für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg und denken wichtige gesellschaftliche Werte neu. Unsere Studienergebnisse verdeutlichen dabei auch klar die zunehmende Wahrnehmung und Bedeutung für Arbeitnehmende“, so Nadia Arouri, Leiterin des People & Culture Consulting Teams bei PwC Österreich.

„Die Themen Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sind mittlerweile wichtige Entscheidungskriterien bei der Jobsuche geworden. Diversity Management steht bereits durch den Generations- und Wertewandel auf vielen Agenden. Den österreichischen Unternehmen fehlt es oftmals an passenden Strategien und auch an Mut zur Umsetzung. Vielfalt zu leben ist persönlich, kulturell, aber auch unternehmerisch ein voller Gewinn für alle“, konstatiert Manisha Joshi, Business Director und Head of Diversity, Equity & Inclusion bei Ketchum.

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Diversity and Inclusion – Die treibende Kraft für erfolgreiches Wirtschaften
Nadia Arouri, Leiterin des People & Culture Consulting Teams bei PwC Österreich & Manisha Joshi, Business Director und Head of Diversity, Equity & Inclusion bei Ketchum (v.l.n.r.)

Kriterium auch für Mitarbeiter:innen

Mehr Vielfalt innerhalb des Unternehmens wirkt sich auch auf die zukünftigen Mitarbeiter:innen aus. Ob ein Unternehmen als potenzieller Arbeitgeber in Betracht gezogen wird, hängt für die Mehrheit der Befragten (60 %) auch davon ab, ob sich dieses klar für mehr Vielfalt am Arbeitsplatz positioniert. Für Frauen ist die Vielfaltsförderung dabei deutlich wichtiger (65 %) als für ihre männlichen Kollegen (55 %), zudem ist das Thema vor allem für die unter 30-Jährigen von enormer Bedeutung (67 %).

Dabei gibt sich mehr als die Hälfte (58 %) der Österreicher:innen nicht nur mit der Positionierung zufrieden, sondern wünscht sich klare Konzepte und Strategien zur Umsetzung der Vielfaltsförderung. Zudem bewerten sie die Attraktivität des Arbeitgebers auch anhand der Förderung von Menschen mit körperlichen Einschränkungen / Beeinträchtigungen im Unternehmen. Für 69 % der Befragten ist das ein bedeutender Aspekt in der Auswahl ihres Arbeitgebers.

Kein Platz für Rassismus

Mehr als zwei Drittel der heimischen Arbeitnehmer:innen (68 %) ist eine klare Unternehmenspositionierung gegen Rassismus wichtig. Besonders interessant ist, dass es hier keine großen Unterschiede im Alter oder Geschlecht gibt: 65 % der Männer und 71 % der Frauen sowie 68 % der unter 30-Jährigen und 67 % der 50 bis 59-Jährigen ist dies ein Bedürfnis. Für die Gruppe der unter 29-Jährigen (44 %) hat hingegen die Förderung von nicht weißen Menschen (PoC – People of Color) einen hohen Stellenwert. Sie finden, dass diese zu wenig Unterstützung erfahren, wohingegen nur 15 % der 50 bis 59-Jährigen genauso empfindet.

© PantherMedia / Andriy Popov
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„Als Woman of Color freut es mich sehr, dass Österreicher:innen eine klarere Positionierung gegen Rassismus fordern. Unternehmen müssen beginnen, Verantwortung zu übernehmen und Stellung zu beziehen. Das braucht den Mut und den Willen zur Veränderung. Vielfalt mit all ihren bunten Facetten ist keine Gefahr, sondern ein klarer Wettbewerbsvorteil“, meint Diversitätsexpertin Manisha Joshi.

Diskriminierung und Belästigung allgegenwertig

41 % der Befragten gaben an, bereits Diskriminierung oder Belästigung im Berufsleben erlebt oder mitbekommen zu haben. Davon waren 47 % weiblich, 35 % männlich. 14 % wurden sogar schon einmal körperlich am Arbeitsplatz belästig. Insgesamt lässt sich erkennen, dass Diskriminierung und Belästigung im Berufsleben keine Seltenheit sind. Bei der Frauenförderung sind die Meinungen geschlechtsabhängig: 48 % der weiblichen Befragten sind der Meinung, dass Frauen in ihrem Unternehmen zu wenig gefördert werden – nur 27 % der Männer sehen das auch so. Andererseits finden 16 % der Männer, dass Frauen zu viel gefördert werden. Nur ein Bruchteil der Frauen (2 %) stimmt dem zu.

Förderung von Vielfalt gewünscht

Geht man von den Führungskräften eines Unternehmens aus, so lässt sich klar erkennen, dass diese noch immer mehrheitlich von weißen Männern besetzt sind. 81 % der Befragten gaben an, dass ihre nächsten Vorgesetzten männlich sind. Doch zeigt sich ein deutlicher Unterschied bei den Geschlechtern: Nur 19 % der männlichen Befragten, jedoch mehr als doppelt so viele Frauen (44 %), haben eine Frau als Vorgesetzte.

© PantherMedia / YuriArcurs (YAYMicro)
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Auch People of Color oder Menschen mit Migrationshintergrund gibt es in der Führungsebene selten. 91 % der Befragten geben an, dass ihre nächsten Vorgesetzten eine weiße Hautfarbe haben. Nur 10 % der Österreicher:innen arbeiten einer Person mit Migrationshintergrund zu. Die Umfrage zeigt aber, dass Mitarbeiter:innen das Gegenteil erwarten: Vier von zehn Befragten (41 %) möchten, dass sich ihr Arbeitgeber aktiv für die Förderung von mehr Vielfalt und Inklusion im eigenen Unternehmen einsetzt. Aktuell erfüllen den Wunsch laut Arbeitnehmer:innen nur knapp ein Drittel (32 %) der Unternehmen, indem sie Programme zur Förderung von Vielfalt und Inklusion anbieten.

„Die Menschen fordern ein ganzheitliches Diversitätsverständnis. Diversity Management auf eine oder zwei Diversitätsdimensionen zu reduzieren, beispielsweise Frauen und Behinderung ist wenig nachhaltig. Es ist an der Zeit, dass Chancengleichheit für ALLE keine leeren Worte bleibt, sondern gelebte Realität wird“, fordert PwC-Expertin Nadia Arouri abschließend.

https://www.pwc.at

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