Die Ökobilanz der E-Autos fällt eindeutig positiv aus

Der neue „Faktencheck E-Mobilität“ des Klima- und Energiefonds klärt gängige Mythen rund um E-Autos.
© PantherMedia/tomwang
Die Ökobilanz der E-Autos fällt eindeutig positiv aus

Teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

Das ehrgeizige Ziel, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen, ist nur durch eine grundlegende Wende im Verkehrssektor möglich. Dabei spielt E-Mobilität eine wichtige Rolle. Immerhin hat sich die Anzahl von E-Autos hierzulande seit 2020 verdoppelt – mehr als 80.000 sind heute auf Österreichs Straßen unterwegs. In der Öffentlichkeit kursieren zahlreiche Informationen zur E-Mobilität, viele davon sind Mythen oder schlicht Falschinformationen. Um wissenschaftlich fundierte Fakten in die Diskussion einzubringen, hat der Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Umweltbundesamt und dem VCÖ Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen zur E-Mobilität in einem neuen Faktencheck zusammengestellt.

Laut Berechnungen des Umweltbundesamts sind die rund sieben Millionen benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeuge hierzulande für etwa 28 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich (Datenstand 2020). Damit die Trendumkehr hin zu umweltverträglichen und energieeffizienten Fortbewegungsformen beziehungsweise Verkehrsmitteln gelingt, ist eine breite Palette an Maßnahmen notwendig.

E-Fahrzeuge klarer Klimasieger

E-Autos liegen im Trend. Alle großen Autohersteller sehen einen Zukunftsmarkt in diesem Segment und präsentieren laufend neue Modelle. Aufseiten der potenziellen KäuferInnen herrscht jedoch immer noch Verunsicherung. Wie nachhaltig E-Autos tatsächlich sind, beleuchtet der Faktencheck.

Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: „Wir müssen das Tempo in der Mobilitätswende steigern. Mit dem Faktencheck treten wir Mythen und Falschinformationen entgegen, bringen Sachlichkeit in die Diskussion und motivieren zum Umstieg. Einmal mehr konnten wir den klaren Klimavorteil von E-Autos zeigen.“

Die Ökobilanz der E-Autos fällt eindeutig positiv aus
Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus verursachen E-Autos um bis zu 79 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.

Knapp 80% weniger Treibhausgas-Emissionen

In punkto Ökobilanz ergibt die Analyse ein klar positives Bild: Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus – von der Herstellung, über den Betrieb und die Energiebereitstellung bis zur Entsorgung – verursachen E-Autos um bis zu 79 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Vorausgesetzt, dass ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen eingesetzt wird.

Im Faktencheck berücksichtigt wurde auch der Punkt Rohstoffe. Denn klar ist, dass alle Fahrzeuge, unabhängig von der Antriebstechnologie, in der Produktion und im Betrieb endliche Rohstoffe benötigen. Bei E-Fahrzeugen sind es vor allem Lithium und Kobalt für die Batterieherstellung, die kritisch betrachtet werden. Globale Sozial- und Umweltstandards aber auch Recyclingquoten haben zunehmend einen höheren Stellenwert in der öffentlichen Diskussion.

Alltags- und urlaubstauglich

Die E-Mobilität unterliegt einem dynamischen Wandel. Die Kosten für die Herstellung der notwendigen Batterien beispielsweise sinken laufend, so etwa für einen durchschnittlichen Lithium-Ionen-Akku, dessen Preis seit 2010 um 88 Prozent gesunken ist. Der Gesamtkostenvergleich im Faktencheck zeigt, dass der höhere Anschaffungspreis in Kombination mit den deutlich geringeren Betriebskosten in nur wenigen Jahren zu einem Kostenvorteil zu Gunsten der E-Autos führt. Berücksichtigt wurden in dieser Berechnung auch öffentliche Förderungen für den Umstieg.

Die Ökobilanz der E-Autos fällt eindeutig positiv aus
Auch die Reichweite der E-Autos steigt ständig und liegt aktuell bei 450 Kilometern und mehr.

Auch die Ladeinfrastruktur entwickelt sich rasant: Ende 2021 standen in Österreich bereits 10.500 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung. Geladen werden die E-Autos jedoch zu 80 bis 90 Prozent zu Hause oder am Arbeitsplatz. Lademöglichkeiten verstärkt auch in Mehrparteien-Häusern zu ermöglichen, ist daher eine Notwendigkeit. Auch die Reichweite der E-Autos steigt ständig und liegt aktuell bei 450 Kilometern und mehr. Der durchschnittliche Weg, der in Österreich täglich mit dem Auto zurückgelegt wird, liegt jedoch ohnehin nur bei rund 35 Kilometern.

Wichtiges Puzzlestück

Die steigende Bedeutung von E-Autos wird in der Statistik der PKW-Neuzulassungen deutlich: Während 2018 der Anteil der vollelektrisierten PKW noch bei rund 2 Prozent lag, machte ihr Anteil 2021 schon 14 Prozent aus. Mit Informationen für die Bevölkerung will der neue Faktencheck diese Entwicklung unterstützen. E-Mobilität ist ein wichtiger Baustein hin zu einem emissionsarmen Verkehrsmodell der Zukunft.

Zum Faktencheck E-Mobilität

Der „Faktencheck E-Mobilität“ ist Teil der 2014 erstmals veröffentlichten Reihe „Faktenchecks“ des Klima- und Energiefonds, die eine umfassende Aufarbeitung aktueller Daten, Fakten und Argumente in der klima- und energiepolitischen Diskussion bieten. Der „Faktencheck E-Mobilität“ wird vom Klima- und Energiefonds in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt und dem VCÖ herausgegeben. Er gibt umfassende und wissenschaftlich fundierte, jedoch einfach aufbereitete Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen zur E-Mobilität in der Praxis. https://tinyurl.com/bdh5b7rk

www.klimafonds.gv.at/call/emob-betriebe2022

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Melden Sie sich hier an

Sie sind noch nicht registriert?