Um der hohen Teuerung im Euroraum entgegenzuwirken, erhöhte die Europäische Zentralbank im Juli 2022 erstmalig seit knapp elf Jahren den Leitzins und läutete damit die Zinswende ein. Nach bisherigen fünf Anhebungen liegt der Hauptrefinanzierungszins – der wichtigste Hebel der EZB, wenn es darum geht die Inflation in den Griff zu bekommen – bei derzeit drei Prozent.
Beläuft sich die Teuerungsrate in Österreich laut Schnellschätzung der Statistik Austria im Februar 2023 auf elf Prozent, lässt sich kein baldiges Ende der Inflation im Euroraum erkennen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde selbst verkündete kürzlich, weitere Maßnahmen ergreifen zu wollen, um den Wert auf sieben Prozent zu drücken, der österreichische Thinktank Austria Agenda forderte die EZB sogar dazu auf, den Zinssatz Schritt für Schritt auf sieben Prozent anzuheben. Hält die Inflation weiter an und setzen sich die Zinserhöhungen fort, ergeben sich zugleich neue Bedingungen sowie Möglichkeiten auf dem Finanzmarkt für Anleger.
Ende der Negativ- und Nullzinspolitik
Weil der Einlagenzins seit 2014 negativ war, bekamen Verbraucher so gut wie keine Zinsen auf das eigene Ersparte auf Tagesgeld- und Girokonten. Mit der Anhebung auf null Prozent im Juli vergangenen Jahres mussten Banken der EZB nun keine Strafzinsen mehr zahlen, wenn sie überschüssiges Geld auf ihrem Zentralbankkonto parkten, was sich in Folge direkt auf die Sparzinsen ihrer Kunden auswirken kann.
Denn liegt der Einlagesatz derzeit bei 2,5 Prozent, müssen Kunden meist nicht nur kein Verwahrentgelt mehr ab einer bestimmten Summe auf ihrem Konto entrichten, sondern bekommen nun bei immer mehr Anbietern wieder jährliche Zinsen auf ihr Geldguthaben. Besonders Tagesgeldkonten sind dabei für Sparer besonders rentabel.
„Sparkonten können ein guter Weg sein, um einen Teil des eigenen Kapitals als Erspartes zumindest etwas vor der Inflation zu schützen, ohne dass Anleger dabei aktiv investieren müssen. Außerdem ist das Geld auf dem Tagesgeldkonto jederzeit verfügbar, wodurch Kunden flexibel bleiben können“, verdeutlicht Shanna Strauss-Frank, Österreich-Sprecherin der Investmentgesellschaft Freedom Finance Europe.
Freedom 24 mit höchstem Zinssatz
Insbesondere Neobroker, die vor einigen Jahren den Finanzmarkt mit modernen und digitalen Produkten zur Geldanlage bei meist keinen oder geringen Gebühren aufmischten, werben nun seit Beginn des Jahres mit Zinsen auf Tagesgeld. Mit 2,5 Prozent pro Jahr kann neuerdings Freedom24 den aktuell höchsten Zinssatz in Europa versprechen.
„Unser neues Angebot ergänzt die bereits bestehende Möglichkeit unseres Sparkontos, auf welchem Kunden ihr Kapital in US-Dollar verwahren können und dafür drei Prozent Zinsen erhalten. Mit dem neuen Sparkonto richten wir uns sowohl an Neu- als auch an Bestandskunden und freuen uns, ihnen die meisten Zinsen europaweit bieten zu können. Das Geld auf dem Konto wird täglich und ab dem ersten Tag der Kontoführung verzinst – das Angebot ist auf unbestimmte Zeit gültig und es gibt keine Einzahlungsgrenze, wie es bei anderen Anbietern der Fall ist“, erklärt Shanna Strauss-Frank.
Auch ist es Kunden des Onlinebrokers möglich, Kapital für Aktieninvestitionen vom Tagesgeldkonto auf das eigene Handelskonto zu transferieren und umgekehrt. Denn vor allem in Zeiten der Teuerung gibt es eine verstärkte Nachfrage der Investoren, Teile ihres verfügbaren Risikokapitals in sicherere Anlageformen investieren zu wollen.
Angebotszunahme erwartet
Weil Experten davon ausgehen, dass die EZB ihren Zinserhöhungskurs die nächsten Monate fortsetzen wird, werden wohl auch die Angebote von Onlinebrokern und Banken zunehmen – wenn auch unter verschiedenen Bedingungen.
„Bei unterschiedlichen Finanzanbietern gibt es diverse Vor- und Nachteile in Bezug auf Laufzeiten, Provisionen, Einschränkungen oder Guthabenbegrenzungen“, konstatiert Shanna Strauss-Frank.
Deswegen sei es ratsam, Konditionen und Angebote im Vorfeld zu vergleichen und eigene Prioritäten klar zu definieren. Bei Freedom Finance Europe freut man sich währenddessen, Neu- und Bestandkunden mit den versprochenen 2,5 Prozent auf Tagesgeld ab sofort begrüßen zu dürfen.