Betrachtet man die Anzahl der Fusionen und Übernahmen von Goldminen, hat das Jahr 2023 mit einem Paukenschlag begonnen. Der weltgrößte Goldproduzent Newmont Gold hat ein 17-Milliarden-US-Dollar-Angebot für Newcrest abgegeben und B2 Gold hat sich Sabina Gold & Silver angenähert.
Das Angebot von Newmont/Newcrest wird, wenn es erfolgreich ist, die größte Übernahme in der australischen Unternehmensgeschichte darstellen und könnte den Beginn einer aufregenden neuen Phase für den Goldsektor markieren.
Vernachlässigung von Explorationen und Erschließungen
In den letzten zehn Jahren haben die großen Goldproduzenten im Allgemeinen zu wenig in die Exploration und Erschließung investiert. Diese Vernachlässigung von Minenerschließungen hat die Dringlichkeit erhöht, Reserven durch Übernahmen aufzufüllen. Die von uns favorisierten Werte für Minenerschließung mit höherer Qualität haben in dieser Zeit ihre Ressourcen erhöht und sind wahrscheinlich Ziele für große Goldproduzenten.
Die Werte für die Minenerschließung werden zudem zu niedrigeren NAV-Multiplikatoren als die der großen Goldproduzenten gehandelt und bieten somit das Potenzial für eine Prämie, die im weiteren Verlauf gezahlt werden kann. Dies schafft unserer Ansicht nach auch Wertsteigerung bei den großen Gold- und Silberentwicklern, die in den Tier-1-Ländern (Nordamerika, Südamerika, Australien) betrieben werden.
Fusionsstarke Jahre
Der aktuelle Fusionszyklus begann etwa im Jahr 2018 mit den großen Fusionen von Newmont/Goldcorp und Barrick/Randgold. In den letzten fünf Jahren ist das Transaktionsvolumen in diesem Sektor gestiegen, wobei ein Großteil der Fusionen und Übernahmen zwischen 2019 und 2021 stattfand.
Im vergangenen Jahr war ein Rückgang der Aktivitäten zu verzeichnen, der höchstwahrscheinlich auf den anfänglichen Inflationsanstieg und die Ungewissheit über künftige Investitionsausgaben zurückzuführen ist. Dies könnte jedoch lediglich eine Ruhephase im Fusionssturm gewesen sein.
Konsolidierung?
Wie bereits erwähnt, stehen die großen Goldproduzenten nach Jahren der Unterinvestition vor einer sichtbaren und ungelösten „Reserven-Lücke“. Trotz der jüngsten Fusionen und Übernahmen bleibt der Goldsektor im Vergleich zu anderen Branchen fragmentiert. Einige der großen Goldproduzenten streben eine Konsolidierung an, was unserer Meinung nach der richtige Schritt ist.
„Letztendlich glauben wir aber, dass mehr große Goldproduzenten eine Konsolidierung in sinnvoller Weise anstreben werden, sobald der Goldpreis die Marke von 2.100 US-Dollar je Unze überschreitet und die Vorstände der großen Produzenten von Investoren dazu gedrängt werden, ihre Wachstumsprobleme zu lösen“, erklärt Ned Naylor-Leyland, Investment Manager für Gold und Silber bei Jupiter Asset Management.
Die potenziellen Synergien, die sich aus der Senkung der Kosten und der Diversifizierung der Geschäftstätigkeit durch Übernahmen ergeben, könnten die Vorstände ebenfalls dazu bewegen, eher früher als später zu handeln.
Nord- und Südamerika sowie Australien im Fokus
Bei Betrachtung der 128 Fusionen und Übernahmen seit 2010 fällt auf, dass mehr als 70 % der Fusionen und Übernahmen im Goldsektor auf den Erwerb von Vermögenswerten in Amerika und Australien entfielen.
Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass die großen Produzenten sowie Produzenten von Einzelanlagen nicht nur ihre Reserven erhöhen, sondern auch das geografische Risiko in nachvollziehbaren operativen Rechtsgebieten diversifizieren wollen – ein Trend, der für die Anlagethese unserer Strategie von zentraler Bedeutung ist.
Die Tatsache, dass mehr als zwei Drittel der Fusionen und Übernahmen seit 2010 in weniger als einem Drittel der investierbaren Landmasse der Welt stattgefunden haben, macht deutlich, warum wir unsere Investitionen auf diese Länder beschränken. Wir gehen davon aus, dass sich sowohl der Trend zu mehr Fusionen als auch die Bevorzugung Australiens sowie Nord- und Südamerikas für den Rest dieses Jahres und darüber hinaus fortsetzen werden.