AK Test: Banken schränken Sparbuch-Angebot zunehmend ein

Sparbücher sind immer seltener zu bekommen, Spesen fressen magere Zinserträge auf. Für täglich fällige Sparprodukten gibt es maximal 0,125 Prozent Zinsen.
© PantherMedia/kirisa99 (YAYMicro)
AK Test: Banken schränken Sparbuch-Angebot zunehmend ein Arbeiterkammer

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Sparbücher gibt’s zwar noch, aber immer weniger oft. Ein aktueller AK Sparbuch-Test zeigt: Nur sechs von elf Banken bieten noch ein klassisches Sparbuch ohne Bindungsfrist an. Die Sparzinsen sind seit Jahren alles andere als gut – und dann werden noch die schmalen Zinserträge von den Spesen aufgefressen.

Die AK verlangt: KonsumentInnen sollen bei den Sparformen zwischen Sparbüchern und Online-Sparkonten auswählen können!

Wo gibt es noch ein Sparbuch?

Das hat die AK im Juli/August elf Banken in Wien gefragt. Der AK- Test ergab:

  • Ein Sparbuch ohne Bindungsfrist, bei dem man täglich abheben kann, bieten sechs Banken an. Drei haben es nur für bestehende KundInnen, bei zwei Banken ist ein Sparbuch gar nicht mehr möglich.
  • Online-Sparkonten haben neun von elf Banken, zwei haben dieses Produkt nicht.
  • Sparcards – Sparen mit Bankkarte – gibt es bei vier Banken.
  • Sparbuch mit vereinbarter Bindungsfrist haben nur mehr drei Banken im Angebot.
  • Kapitalsparbücher, also ein fixer Betrag auf eine gewisse Zeit gebunden, haben noch vier Banken, drei nur mehr für bestehende KundInnen, bei vier kann keines mehr eröffnet werden.

„Sparbücher sind bei den Banken nicht mehr wirklich in“, resümiert AK KonsumentInnenschützer Christian Prantner. „Die Zinsen für Sparprodukte sind im Keller. Überdies fressen die Spesen die schmalen Zinserträge ganz auf. Die meisten Beschwerden in unserer Beratung im Zusammenhang mit Sparbüchern und Spesen gibt es derzeit zur Bank Austria. Sie verrechnet für die Eröffnung eines Sparbuches eine Gebühr von 20 Euro.“

Ertrag hält sich in Grenzen

Die AK hat berechnet: Bei einem Zinssatz von 0,01 Prozent pro Jahr muss ein täglich abhebbares Sparguthaben mit 10.000 Euro 26,7 Jahre veranlagt sein, um die Eröffnungsspesen von 20 Euro durch die Zinserträge auszugleichen. Auch Schließungsgebühren beim Sparbuch von beispielsweise vier Euro können den Zinsertrag ganz auffressen. Kein Wunder, denn die Zinsen sind im Keller – mehr denn je. Die Banken zahlen bei täglich fälligen Sparprodukten (Sparbuch, Sparkonto/-card, Onlinesparen) Zinsen in Höhe von 0,001 bis 0,125 Prozent pro Jahr. Bei längerer Bindung ist etwas mehr drin; beim Festgeld auf fünf Jahre etwa reicht die Bandbreite von 0,05 bis 0,50 Prozent pro Jahr.

„Banken sollen KonsumentInnen eine Wahlfreiheit zwischen klassischem Sparbuch und anderen Sparkonten anbieten. Es soll keinen Zwang zu digitalisierten Sparprodukten geben“, verlangt Prantner.

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Sparen

Was Sie beim Sparen wissen sollten

  • Spesen nachfragen: Entscheiden Sie sich für ein Sparkonto oder eine Sparkarte, fragen Sie nach Spesen und Kosten, zum Beispiel Buchungszeilen, Kartengebühr, Kontoführungsgebühr.
  • Nicht negativ: Negativzinsen darf es beim Sparbuch nicht geben, sagt ein oberstgerichtliches Urteil: https://www.arbeiterkammer.at/beratung/konsument/Geld/Sparen/Negativzinsen.html
  • Schutzschirm bei Sparbuch: Zum Schutz für SparerInnen gilt die Einlagensicherung. Spar- und Giroeinlagen sind mit 100.000 Euro pro Kunde/in und Bank abgesichert.
  • Achtung, mehr Risiko: Bedenken Sie, dass Alternativen wie Veranlagen in Wertpapieren mit einem höheren Risiko und auch mit höheren Kosten verbunden sein können
  • Einen Zinsen- und Spesenvergleich für Sparguthaben finden Sie unter www.ak-bankenrechner.at.

Mehr Infos: www.arbeiterkammer.at/sparen

http://wien.arbeiterkammer.at

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