Wer die Gelegenheit dazu findet nach Salzburg Stadt zu kommen, sollte unbedingt einen Abstecher nach Koppl machen: In den Hügeln am Rande der Stadt gelegen, befindet sich die Good Health World von BIOGENA.
Der Standort ist Produktionsstätte, Biogena-Store, Biohacking-Lab und Seminarzentrum in einem und als Open Space mit ausgeprägter Willkommenskultur konzipiert. Jeder ist eingeladen, auf Besuch zu kommen und BIOGENA über die Schultern zu schauen – tatsächlich wörtlich gemeint. Hier geht es allerdings nicht nur um eine halbautomatische Produktion nach Reinsubstanzenprinzip, sondern auch um gelebte Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Es kann durchaus vorkommen, dass Stefan Klinglmair persönlich eine der zahlreichen Führungen übernimmt und dabei umfassend in die Materie einführt. Seit über zwei Jahrzehnten beschäftigt den COO der BIOGENA Group das Thema Gesundheit und Wohlbefinden:
„Diese Themen begleiten mich bereits seit vielen Jahren – einerseits aufgrund chronischer Erkrankungen, andererseits aus dem tiefen Wunsch heraus, etwas Wertschöpfendes zu schaffen, das den Menschen guttut. Genau dieser Antrieb ist es, der auch das Team bei BIOGENA verbindet: Der Wunsch, Menschen zu helfen.“
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fokus
Selbstverständlich schließt das auch die mittlerweile über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ein, die unmittelbar vom integralen Wert der Marke BIOGENA profitieren – ein Wert, der sich zudem nahtlos mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit deckt.
„Ein Beispiel dafür ist die firmeneigene E-Flotte aus rund 140 Mini Coopers, die allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung steht. Für eine monatliche Pauschale von 140 Euro dürfen die Fahrzeuge auch privat genutzt werden – inklusive Zugang zu Ladestationen an diversen Standorten. Das ist ein bedeutender Vorteil für Umwelt und Geldbörse gleichermaßen. Zusätzlich profitieren die Mitarbeitenden von der hauseigenen Kantine: In der Good Health World in Koppl werden täglich 180 Gerichte frisch zubereitet und kostenfrei angeboten. Natürlich wird auch hier nach dem Prinzip „planet-friendly“ gehandelt – mit einem überwiegend vegetarischen und veganen Speiseangebot aus regionalen Produkten.
Diese Benefits tragen maßgeblich dazu bei, dass BIOGENA Jahr für Jahr mit der Auszeichnung „Great Place to Work“, als einer der besten Arbeitgeber Österreichs, geehrt wird – und sie zeigen nur eine von vielen Facetten gelebter Nachhaltigkeit.
Good Health World
In Koppl wird gelebte Nachhaltigkeit auf eindrucksvolle Weise sichtbar – und das nicht nur für „Insider“, sondern auch für Außenstehende. Seit 2021 wird hier das gesamte, inzwischen auf über 300 Produkte angewachsene, Sortiment produziert. Gleichzeitig ist der Standort als Markenerlebniswelt zugänglich und gilt als Musterbeispiel für bewusste Architektur im Einklang mit der Natur.

„Nachhaltigkeit war immer unser zentrales Anliegen. Der Bau einer eigenen Produktionsanlage hat dieses Thema nochmals intensiviert. In den vergangenen Jahren haben wir uns vor allem mit einer Frage auseinandergesetzt: Wie bauen wir nachhaltig? Die ressourcenschonende Bauweise in Koppl zeigt sich etwa in der Wahl der Baumaterialien und im Umgang mit Bodenversiegelung. So setzten wir auf konstruktiven Holzbau – ein nachwachsender Rohstoff, der für uns die sinnvollste Lösung darstellte. Außerdem ruht das Gebäude zu großen Teilen auf Pfeilern, wodurch wir eine flächendeckende Versiegelung vermeiden, und den umliegenden Naturraum schützen konnten“, erklärt Stefan Klinglmair und fügt hinzu:
„Unsere Photovoltaikanlage ist da fast schon Nebensache – wenn man bedenkt, wie viele weitere Maßnahmen wir umgesetzt haben.“
Dennoch ist anzumerken, dass die BIOGENA Gruppe heute nahezu energieautark agiert – und an Standorten wie dem Logistikzentrum Natternbach sogar überschüssige Energie produziert.
Klimaneutral versus klimapositiv
„Besonders eindrücklich verweist Stefan Klinglmair auf die gebündelten Maßnahmen und den ganzheitlichen Ansatz von BIOGENA – ein Thema, das ihm persönlich sehr am Herzen liegt:
„Klimaneutral zu sein, hat mit Schonung und Vermeidung zu tun und der Frage: Worauf kann ich persönlich verzichten? Das muss jeder Einzelne für sich beantworten und in seinem Alltag leben. Wenn es hingegen um einen positiven Effekt gehen soll, rücken andere Fragen in den Vordergrund: Wie binde ich CO₂? Wie schaffe ich es, dies wieder in den Recycling-Kreislauf einzubinden?“
Ein Ansatz, der über nationale Grenzen hinaus Wirkung entfaltet: Die Förderung internationaler Projekte, die sich der Aufforstung widmen, reihen sich hier genauso ein wie die Unterstützung von Start-ups im Bereich Wissenstransfer zum Thema CO₂ -Bindung und Innovation.

Innovationen entlang der Wertschöpfungskette
Bei BIOGENA gehört es seit jeher zur gelebten Kultur, „out of the box“ zu denken und aus der eigenen Mitte heraus Neues zu verwirklichen. Ein Paradebeispiel dafür ist die „Öko-Dose“, in welcher die Supplements ausgeliefert werden: Hier entschied man sich nicht nur bewusst für eine Verpackung aus Green PE – einem Material, das vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und die Umwelt nicht belastet –, sondern trieb deren Entwicklung auch maßgeblich mit voran.
Das für die Dose verwendete Granulat wurde gemeinsam mit dem österreichischen Familienunternehmen Alpla entwickelt und basiert auf einem Nebenprodukt der Zuckerrohverarbeitung. Hinter der weißen Dose steckt mehrjährige Entwicklungsarbeit – ihre Produktion bindet sogar CO₂.
Aktuell kann die Öko-Dose über den Hausmüll entsorgt und mit herkömmlichem Kunststoff recycelt werden. Doch sollte sich dieser Rohstoff branchenübergreifend etablieren, könnte langfristig ein eigener Recyclingkreislauf entstehen – ein weiterer konsequenter Schritt in Richtung gelebter Nachhaltigkeit.
„Mit allem, was wir tun, möchten wir Wirkung entfalten – im Bewusstsein, dass viele kleine, klug gebündelte Maßnahmen Großes bewegen können“, verdeutlicht Stefan Klinglmair.
In diesem Kontext betont Stefan Klinglmair auch:
„Manchmal sind es die einfachen Dinge, die Großes bewirken – sie liegen direkt vor unserer Nase und werden doch oft übersehen. Wir ermöglichen bewusst, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in solche Prozesse einbringen. Denn in der Summe führen gerade diese kleinen, positiven Veränderungen dazu, dass wir uns entlang der Wertschöpfungskette kontinuierlich verbessern.“
Kein Wunder also, dass viele Ideen zur Prozessoptimierung direkt aus der Organisation heraus entstehen – so auch der Vorschlag, Produktionsabfälle in Verpackungsmaterial zu verwandeln. Diese Idee kam von einem Produktions- und Lagerleiter in Koppl, wurde gehört, verstanden und prompt umgesetzt.
Koppl ist somit nicht nur ein Produktionsstandort, sondern auch ein Ort gelebter Innovationskultur – ein Beispiel dafür, wie ein modernes Unternehmen heute agieren kann: Ressourcenschonend, innovativ und mit größter Wertschätzung gegenüber den eigenen Mitarbeitenden.
Autor: Stefan Klinglmair