Tabuthema Gehalt – der Weg zum diskriminierungsfreien Arbeitsmarkt

Stepstone unterzieht österreichische Gehaltsstrukturen einer umfassenden Analyse.
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Tabuthema Gehalt – der Weg zum diskriminierungsfreien Arbeitsmarkt
Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer bei StepStone Österreich & Schweiz.

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Alle interessiert es, aber kaum jemand spricht darüber: das Gehalt. Ein attraktives Gehalt ist für Jobsuchende und Arbeitgeber gleichermaßen entscheidend.

„Ein Großteil der Jobsuchenden nennt es das wichtigste Kriterium, wobei nicht nur die Höhe ausschlaggebend ist: Wie transparent Unternehmen mit dem Thema umgehen, beeinflusst die Attraktivität von Arbeitgebern. Es ist ein Schlüsselfaktor, damit Jobsuchende und Unternehmen zusammenfinden“, unterstreicht Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer bei Stepstone Österreich und der Schweiz.

Auch Unternehmen beschäftigt das Tabuthema Nummer eins mehr denn je, denn bis 2026 ist die EU-Entgelttransparenzrichtlinie in nationales Recht umzusetzen.

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„Das Ziel eines diskriminierungsfreien Arbeitsmarktes ist noch immer nicht erreicht. Ein Höchstmaß an Gehaltstransparenz ist aber der erste Schritt in die richtige Richtung. Mit dem Stepstone Gehaltsreport unterstützen wir Arbeitgeber mit einem Einblick in die aktuelle Gehaltslandschaft Österreichs. Gleichzeitig bietet er Jobsuchenden eine Möglichkeit, ihren Marktwert besser einzuschätzen“, ergänzt der Experte.

Gehaltsreport 2025

55.000 Euro pro Jahr, inklusive 13. und 14. Gehalt sowie etwaiger Boni und Provisionen – also etwa 3.900 Euro brutto pro Monat bei 14 Gehältern – so hoch ist das aktuelle Medianeinkommen eines österreichischen Vollzeitbeschäftigten.

Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher als das Mediangehalt sind. Ab 71.000 Euro brutto pro Jahr darf man sich zum oberen Viertel in Bezug auf das Gehalt zählen. 25 Prozent der Vollzeit-Erwerbstätigen in Österreich verdienen mehr als 71.000, 75 Prozent verdienen weniger. Ob man sich zu den Gutverdienern zählen darf, hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab:

Tabuthema Gehalt – der Weg zum diskriminierungsfreien Arbeitsmarkt
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Führungsverantwortung, Bildungshintergrund, Branche, Region und das Geschlecht beeinflussen die Höhe des Gehalts.

Gender-Pay-Gap

Im Vergleich zu einem Mann, verdient eine in Vollzeit beschäftigte Frau 2025 in Österreich im Schnitt 7.100 Euro brutto weniger. Rund die Hälfte lässt sich mit Lohnunterschieden aufgrund der Branche, Firmengröße, Bundesland, Alter, Bildungsabschluss, Berufserfahrung und Führungsverantwortung erklären.

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Frauen verdienen demnach weniger, weil sie beispielsweise im Niedriglohnsegment tätig sind und seltener Führungspositionen besetzen. Der größere Anteil von 3.650 Euro ist jedoch nicht über statische Merkmale erklärbar, dieser bereinigte Gender-Pay-Gap liegt bei aktuell -6,3 Prozent.

Ärzt:innen erzielen das höchste Mediangehalt. Laut Gehaltsreport 2025 sind es ganze 109.750 Euro. Auf Rang zwei liegt die Berufsgruppe Management (72.750 Euro) danach folgen Banken, Finanzen & Versicherungen (70.250 Euro). Angestellte in der Reinigung (36.750 Euro), im Gastgewerbe (43.000 Euro) sowie im Groß- und Einzelhandel (43.000 Euro) bilden im Berufsgruppenvergleich das Schlusslicht.

Unternehmensgrößen- und Branchenunterschiede

Mit steigender Mitarbeitendenzahl steigt das Gehalt. In großen Unternehmen mit über 5.000 Beschäftigten wartet ein Bruttomediangehalt von 63.750 Euro. Beschäftigte bei Arbeitgebern mit bis zu 50 Beschäftigten erzielen 51.000 Euro.

Im Branchenvergleich zahlen Banken die höchsten Gehälter und ein Bruttomediangehalt von 71.750 Euro. Danach folgen IT & Internet (69.000 Euro) und die Pharmabranche (68.500 Euro). Aber auch die Chemie- und Erdölverarbeitende Industrie (68.000 Euro) sowie Maschinen- und Anlagenbau (66.750 Euro) sind in den Top fünf.

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Die Schlusslichter unter den Branchen sind Hotellerie, Gastronomie und Catering (43.000 Euro), Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Gartenbau (47.000 Euro) sowie die Freizeit-, Touristik-, Kultur- & Sportbranche (50.000 Euro).

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Auf Bundesländerebene steigt man in Wien (59.000 Euro) und Vorarlberg (56.750 Euro) finanziell am besten aus. Auf Ebene der Landeshauptstädte führt 2025 Linz ganz knapp vor Bregenz mit dem höchsten Medianeinkommen von 59.500 Euro gerundet.

Akademiker:innen verdienen mehr: Akademiker:innen steigen mit 66.500 Euro deutlich besser aus als Menschen ohne Hochschulabschluss (52.250 Euro). Personalverantwortung macht sich bezahlt:

Wer ein Team leitet, erzielt ein Bruttomediangehalt von 63.000 Euro. Ohne Personalverantwortung sind es 52.000 Euro. Erfahrung im Job wirkt sich positiv auf das Gehalt aus. Berufseinsteiger:innen mit unter einem Jahr Berufserfahrung erzielen ein Gehalt von 45.000 Euro. Nach sechs Jahren steigt es auf 55.750 Euro.

Ausgewertet wurden mehr als 57.000 Gehaltsdaten. Die Erhebung ist repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung auf Bundes- und Landesebene nach den Kriterien Alter, Geschlecht, Hochschulabschluss, und Wirtschaftssektor.

Den vollständigen Gehaltsreport 2025 können Sie hier gratis anfordern.

https://www.stepstone.at

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