2024 war ein turbulentes Jahr für die Krypto-Branche. Auf eine Rallye im ersten Quartal und das Bitcoin-Halving im April folgten ernüchternde Monate, bevor Bitcoin vor kurzem gar die 100.000 US-Dollar Marke knackte.
„Bitcoin und die gesamte Krypto-Branche steuert rosigen Zeiten entgegen. Das Knacken der 100.000 US-Dollar Marke von Bitcoin ist ein Zeichen der positiven Marktstimmung und war erst der Anfang. Wir befinden uns in einem neuen Krypto-Zeitalter“, erklärt Igor Hadziahmetovic, Investment Director & Web3 Tech Lead bei Venionaire Capital.
Grund für die breite Euphorie sind neben dem Erreichen der psychologisch wichtigen 100.000 US-Dollar Marke vor allem die USA. Nach dem Sieg von Donald Trump im US-Präsidentschaftswahlkampf erwarten Anleger und Experten von der nächsten Regierung einen Krypto-freundlicheren Kurs.
„In der Vergangenheit fanden Krypto-Projekte schwierige Rahmenbedingungen vor und wurden in ihrer Entwicklung oftmals behindert. Dazu kommen einige der größten Investoren der Welt, sogenannte institutionelle Investoren, die in den Krypto-Markt einsteigen“, ergänzt Berthold Baurek-Karlic, Geschäftsführer der Venionaire Investment GmbH (AIF) und Vorstandsvorsitzender der Venionaire Capital AG.
Paradigmenwechsel in den USA
Nicht verwunderlich, dass Bitcoin und Kryptowährungen ein wichtiges Thema im US-Wahlkampf waren und im Zuge der Wahl sowohl ihre wirtschaftliche als auch politische Rolle festigen konnten. Donald Trump, der ab Jänner wieder Präsident der USA sein wird, hat in seinem Wahlkampf mehrmals betont, dass es unter seiner Präsidentschaft zu einem Paradigmenwechsel kommen wird und die bisher strenge, laut Experten auch teils willkürliche, Vorgangsweise gegen die Krypto-Industrie gelockert werden soll.
Mit der Strategic Bitcoin Reserve Bill möchte er sogar bewirken, dass die Vereinigten Staaten in den nächsten fünf Jahren eine Million Bitcoin aufkaufen. Das kann für einen Pull-Effekt sorgen und andere Nationen dazu animieren, mitzuziehen. Zusätzlich soll Unternehmen und institutionellen Investoren der Zugang zum Krypto-Markt erleichtert werden, um beispielsweise Bitcoin als Teil ihrer „Corporate Treasury“ nutzen zu können. Der US-amerikanische Software-Hersteller MicroStrategy hat unter Führung von Michael Saylor insgesamt über 25 Milliarden US-Dollar in Bitcoin investiert, womit er zum größten unternehmerischen Bitcoin-Halter weltweit aufstieg.
„Die USA wollen eindeutig die Nummer Eins in der Krypto-Industrie werden. Sie sind daher ausschlaggebend für die weitere Entwicklung der gesamten Branche. Hält diese Euphorie an, ist es nicht so abwegig, dass der Bitcoin-Dollar Kurs bis zum Sommer auf 150.000 US-Dollar ansteigt“, prophezeit Igor Hadziahmetovic.
Positive Vorzeichen für die gesamte Krypto-Branche
„Die Vergangenheit trifft keine Aussagen für die Zukunft, aber sie lässt Muster erkennen. Ein Bitcoin-Run generiert oft auch Anlegerinteresse für sogenannte Altcoins (Alternative Coins – Anm. d. Red.), also nach Bitcoin entstandene Krypto-Währungen. Auch sie nehmen die positive Stimmung mit und können davon profitieren“, erörtert Igor Hadziahmetovic
So konnte Ether (ETH) im Schatten des Bitcoin-Runs seinen Kurs seit seinem September-Preis-Tief bis 6. Dezember um rund 80 Prozent erhöhen. Weitere Beispiele für starke Kursgewinne seit August wären: Aptos mit einem Plus von 244 Prozent, Sui mit über 800 Prozent und Solana mit 140 Prozent Zugewinn (Stand 8. Dezember). Die positive Entwicklung könnte sich in den nächsten Monaten fortsetzen.
„Projekte, die ein gutes Fundament haben und innovativen Charakter, werden immer mehr Investoren anziehen. Das Web3 und die damit einhergehende Demokratisierung des Internets sind gerade erst am Entstehen, doch schon jetzt merkt man die ersten Pilgerfahrten in den digitalen Kosmos und die Abkehr von klassischen Anlageklassen“, so der Experte.
Ausblick
Wird der Erfolgslauf von Kryptowährungen auch im Jahr 2025 anhalten? Die Marktstimmung ist durchwegs positiv – es ist davon auszugehen, dass dies kurz- aber auch langfristig so bleiben wird.
„Krypto-Assets sind volatile Anlagevehikel und bewegen sich oft in einer Bandbreite von 20 bis 40 Prozent. Dennoch sind der regulierungspolitische Ausblick, das starke Engagement von institutionellen Großinvestoren wie BlackRock oder Vanguard sowie die mittlerweile niedrigen Einstiegshürden für Kleinanleger eindeutige Zeichen dafür, dass Krypto-Assets auch 2025 zu den begehrtesten Investments zählen werden“, hält Berthold Baurek-Karlic abschließend fest.
