Marketing Trends 2025: Was kommt, was geht und was darf bleiben?

Die COPE-Group gibt Denkanstöße und unterzieht aktuelle Trends einem Realitätscheck.
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Marketing Trends 2025: Was kommt, was geht und was darf bleiben?
V.l.n.r.: COPE Chief Strategy Officer Nicola Dietrich, Head of Digital Performance Georg Reimond und Creative Director Hana Greiner.

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Die Welt des Digital Marketings wird auch 2025 nicht stehen bleiben. KI, neue Formen des Bewegtbild-Contents, noch mehr Social-Media-Kanäle, Nachhaltigkeit. Welche Aspekte gilt es zu berücksichtigen und wie sollte was genutzt werden? Wie verlieren Unternehmen den strategischen Fokus im Marketing, vor lauter Trends und Hypes, nicht aus den Augen?

Expert:innen der COPE Content Performance Group haben bei der DIGITAL INNOVATION SESSION vor rund 80 Gästen aktuellen Trends einem Reality Check unterzogen und Denkanstöße für eine realistische Marketing Agenda 2025 mitgegeben.

„Grundlegend gilt: Neue Trends sind erst dann ins To-Do-Portfolio zu nehmen, wenn die Hausaufgaben der bestehenden Themen erledigt sind“, betont Nicola Dietrich, Chief Strategy Officer der COPE Group.

Verstehen sie TikTok?

Erfolgreiche TikTok-Accounts bedienen vorrangig wiederkehrende Viewer – und diese sind nicht zwangsweise Follower. Denn bei TikTok werden die Empfehlungen des Algorithmus zuerst ausgespielt, diese “Für dich”-Page erscheint für die User:innen automatisch als Erstes. Inhalte von gefolgten Accounts hingegen verschwinden auf die “Folge ich”-Page, die von den User:innen erst aktiv aufgerufen werden müssen. Dieser TikTok-Mechanismus wird auch von anderen Plattformen (etwa Instagram) eingesetzt.

„Wer Social Media 2025 verstehen will, muss somit TikTok verstehen. Dort entstehen die innovativsten Arten des Storytellings“, so Hana Greiner, Creative Director der COPE-Group.

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© PantherMedia / grinvalds

Nicht nur auf TikTok, sondern auch auf anderen Plattformen sind Follower noch nie so sehr eine Vanity-KPI, also eine Eitelkeitskennzahl, wie jetzt. Eine Kennzahl, die sich zwar gut anfühlt, für die Performance aber eigentlich nicht aussagekräftig ist.

Content-Interessen statt Zielgruppen

„Was jetzt zählt, sind Kontakte mit den richtigen User:innen. Und die erreichen wir über den richtigen Content“, unterstreicht Hana Greiner.

Das zwingt zum Umdenken: weg vom klassischen Zielgruppendenken mit seinen soziodemografischen Merkmalen hin zur Clusterung nach Content- und Themen-Interessen oder Brand-Vorlieben.

„Um mit Content wiederkehrende Viewer zu erreichen, lautet die Devise: Nische finden, Nische bedienen, in der Nische bleiben“, führt Hanna Greiner weiter aus.

Nischenthemen gibt es zwar wie Sand am Meer, sie lassen sich aber als Orientierung in vier Säulen zusammenfassen: Comedy, Erotik, Lifestyle und Wissen. Haben Unternehmen die für sich passende Content-Säule für den TikTok-Account gewählt, gilt es die Markenpersönlichkeit zu schärfen, seriell zu denken und Kontinuität durch beispielsweise Setting, Testimonials oder die Storyline zu schaffen.

Neue Social-Media-Kanäle

Das Phänomen, dass neue Social-Media-Kanäle aufpoppen, gibt es bereits seit Jahren. Die aktuellen Querelen rund um X (vormals Twitter) geben diesem Thema jedoch neuen Zündstoff. Zahlreiche Unternehmen verlassen diese Plattform und wenden sich Alternativen zu. Aber lohnt es sich, bei neuen Kanälen First Mover zu sein?

„Unternehmen sollten nicht sofort Ressourcen von bewährten Kanälen abziehen. Neue Plattformen sollten geentert werden, wenn es valide Nutzungszahlen gibt und die gewünschte Zielgruppe dort auch zu finden ist. Dann kann man es – mitunter auch erst mit Kampagnen only – angehen“, rät Georg Reimond, Head of Digital Performance der COPE Group.

Videos und User-generated Content

Videos machen bereits 82 Prozent des gesamten IP-Traffics aus, TikTok beispielsweise ist fast zu 100 Prozent videobasiert.

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© PantherMedia / pressmaster

Video wird aber nicht nur mehr, Video bringt auch mehr“, konstatiert Hana Greiner.

Studien zeigen, dass ROI, Kaufbereitschaft und Conversion-Rate durch Videos deutlich steigen können. Bei vielen Unternehmen scheitert die Videoproduktion jedoch an fehlender Zeit, Strategie oder am Thema. Mit User-generated Content (UGC) kann es effizienter gehen.

„UGC-Marketing löst Influencer-Marketing momentan ab. Man kauft damit günstigeren und trotzdem authentischen Content ein, der nicht vom Creator selbst ausgespielt wird, sondern im eigenen Kanal. Somit kommt er auch der eigenen Reichweite zugute“, erklärt Hana Greiner.

UGC ermöglicht also kosteneffizienten Video-Content mit mehr Authentizität. Eine Content-Strategie als Basis bleibt dabei aber Pflicht. UGC-Creators können über entsprechende Plattformen rekrutiert werden.

SEO und Künstliche Intelligenz (KI)

Statt Google & Co. fragen wir nur mehr ChatGPT und seine zahlreichen Mitbewerber. So, oder so ähnlich, lautet die Begründung, dass SEO diesmal nun wirklich im Sterben liegt.

„Die KI ist aber nicht das Ende von SEO“, streicht Georg Reimond hervor.

Denn für die KI-Suche sind die Rankings der „normalen“ Suchanfragen eine Grundlage.

„Die bewährten Best Practices bei SEO gelten weiterhin, es sind jedoch Anpassungen in der Optimierung für KI-Search zu berücksichtigen“, ergänzt Georg Reimond.

Der Content sollte auf sehr spezifische, auf Konversation beruhenden Suchanfragen (konkrete Frage und Antwort) angelegt werden, die kleinste Content-Einheit ist neu zu denken. So können unter einer URL auch mehrere Themen als Frage und Antwort abgehandelt werden.

KI-Agents

Im Bereich von repetitiven Tasks können KI-Agents zum wahren „Gamechanger“ werden. Diese Tools sind in der Lage, konkrete Aufgaben autonom auszuführen, komplexe Muster zu erkennen und proaktiv Lösungen vorzuschlagen.

Erste Ansätze für KI-Agents im Bereich Marketing liegen beispielsweise in monotonen, sich wiederkehrenden Prozessen in Kombination mit der Content-Erstellung: etwa in der Beobachtung und Interpretation von Websites, der Bearbeitung von E-Mail-Anfragen oder der Marktbeobachtung. Haben Unternehmen für sich relevante Anwendungsfälle bereits identifiziert, sind die vorhanden Daten und Systeme entsprechend vorzubereiten (Stichwort DSGVO), um KI-Agents einsetzen zu können. Erst danach erfolgt eine Phase des Trainierens und Testens.

https://www.copegroup.com

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