Die Immobilienbranche in Österreich hat in den letzten 15 Jahren eine beeindruckende Entwicklung erlebt. Der Markt verzeichnete kontinuierliches Wachstum, steigende Immobilienpreise und hohe Nachfrage. Eine umfassende Auswertung bietet nun einen detaillierten Einblick in die Dynamik des österreichischen Immobilienmarktes.
„In einer so dynamischen Branche wie dem Immobilienmarkt ist eine solide Informationsbasis entscheidend. Wir freuen uns auch weiterhin, gemeinsam mit unseren Kund:innen, den heimischen Immobilienmarkt mitgestalten zu können. Ein Markt, der nicht nur von Wachstum, sondern auch von Stabilität und partnerschaftlicher Verlässlichkeit geprägt ist“, erklärt Roland Schmid, Geschäftsführer und Eigentümer der IMMOunited GmbH.
Transaktionsüberblick Österreich
Im Zeitraum der vergangenen 15 Jahre haben über 1,8 Millionen Immobilien mit einem Transaktionsvolumen über 435 Milliarden Euro ihren Eigentümer gewechselt. Wies eine Transaktion 2009 noch einen Durchschnitts-Kaufpreis von rund 178.000 Euro auf, erhöht sich dieser bis 2024 um fast 70 Prozent auf 302.000 Euro.
Bezogen auf die vergangenen 15 Jahre liegen die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Kärnten dabei am Spitzenfeld der Preissteigerungen. Bei der Entwicklung der Quadratmeterpreiskurve lässt sich eine lineare Erhöhung bis 2022 feststellen, die 2023 wenig überraschend abflacht.
Wertsteigerungen und Preisentwicklungen
Der Vergleich der Daten von 2009 mit den aktuellen Zahlen ergibt in der Kategorie Wohnungen österreichweit eine Wertsteigerung von rund 118 Prozent. Auf Bundesland-Ebene erweist sich das Burgenland als Spitzenreiter mit einer Steigerung von 143 Prozent, dicht gefolgt von Wien und Niederösterreich.
Ist eine Liegenschaft als „Bauland“ gewidmet, liegt Wien mit einer nahezu Vervierfachung des Werts an oberster Stelle, gefolgt von Vorarlberg und Tirol an den vorderen Positionen.
Anhand der Daten aus dem Produkt IMMOstats wurden die Preisänderungen der vergangenen 15 Jahre auf Bezirksebene ausgewertet. Interessantes Detail daran: die höchsten Preisanstiege (Durchschnittswerte der Immobilienkategorie Bestandswohnungen) während der vergangenen 15 Jahre sind im Waldviertel festzustellen:
Der Bezirk Gmünd verzeichnet ein Plus von über 320 Prozent, Eisenstadt-Umgebung liegt mit einer Preiserhöhung von 266 Prozent an nächster Stelle, gefolgt vom 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden, dessen Durchschnittspreis bei über dem Dreifachen des Preisniveaus von 2009 liegt.
Details zur Käufer:innenstruktur
Der große 15-Jahres-Vergleich veranschaulicht, dass österreichische Immobilien aller Kategorien nach wie vor klar bevorzugt von Privatpersonen erworben werden. Die juristischen Personen im Käufer:innenbereich haben sich von rund 9 Prozent leicht auf knapp 11 Prozent erhöht.
Beobachtet werden kann, dass sich an der Geschlechter-Verteilung im Transaktionsbereich nicht sehr viel bewegt hat. Etwa werden Immobilien (über alle Objektarten) derzeit von rund 10 Prozent mehr Käufern als Käuferinnen erworben, diese Verteilung war auch vor 15 Jahren bereits wahrnehmbar. Interessant ist, dass der männliche Immobilienkäufer sowohl damals als auch heute um 9 Prozent stärker als sein weibliches Pendant beim Erwerb von Einfamilienhäusern vertreten ist. Ein divergierendes Bild findet sich im Wohnungsbereich, dieser zeigt auch im Laufe der Zeit ein sehr ausgeglichenes Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Transaktionsteilnehmern.
Auch die Herkunft der Käufer:innen von Immobilien in Österreich wurde detailliert analysiert, demnach kaufen neben österreichischen Landsleuten verstärkt Immobilieninteressierte aus unserem Nachbarland Deutschland.
Gemäß den Transaktionen in den Bundesländern stammen die Top 3 der Käufer:innen, die nicht der österreichischen Staatsbürgerschaft angehörig sind, aus folgenden Ländern:
Burgenland | Ungarn | Deutschland | Slowakei |
Kärnten | Deutschland | Niederlande | Slowenien |
Niederösterreich | Deutschland | Slowakei | Ungarn |
Oberösterreich | Deutschland | Tschechien | Schweiz/Ungarn |
Salzburg | Deutschland | Niederlande | Tschechien |
Steiermark | Deutschland | Tschechien | Ungarn |
Tirol | Deutschland | Niederlande | Tschechien |
Vorarlberg | Deutschland | Schweiz | Niederlande |
Wien | Deutschland | Ungarn | Schweiz |
Methodik
Für die Analyse wurden mehr als 1,8 Mio. Datensätze (2009 – 2024) untersucht und nach Kaufvertragsdatum ausgewertet. Bei Bestandswohnungen handelt es sich um Wohnungen, die nicht neu vom Bauträger errichtet wurden. Preissteigerungen beziehen sich auf die Entwicklung des durchschnittlichen m²-Preises der jeweiligen Kategorie.