„Die Stimmung hellt sich auf, dies gilt insbesondere auch für unser Nachbarland Deutschland, das in den letzten Quartalen stets als Sorgenkind und Schlusslicht unter den Kernländern der Eurozone galt. Abgesehen von der nach wie vor sehr langsam nachlassenden Inflation sind die Aussichten derzeit positiv“, erklärt Markus Dürnberger, Bereichsleiter Asset Management im Bankhaus Spängler.
Die Wirtschaft im Euroraum ist im ersten Quartal wieder gewachsen, nachdem sie in den beiden Vorquartalen geschrumpft war.
„Zu dieser positiven Entwicklung haben vor allem ein höherer privater Konsum, der von steigenden Realeinkommen getragen wurde, und eine Belebung der Unternehmensinvestitionen beigetragen. Auch im laufenden Quartal dürfte die Wirtschaft weiterwachsen“, konstatiert Markus Dürnberger.
In den USA deuten die Konjunkturdaten hingegen auf eine weitere Verlangsamung der Wachstumsdynamik hin, dies sei aber eher eine Normalisierung und kein Grund zur Besorgnis. Von einem Einbruch ist die US-Wirtschaft weit entfernt.
Zinssenkungen und Löhne
Die Inflation ist zwar insgesamt rückläufig, doch hat sich dieser Trend zuletzt verlangsamt. Ein wesentlicher Inflationstreiber sowohl in Europa als auch in den USA sind nach wie vor die Löhne.
„Die Hoffnung, dass sich die Lohninflation verlangsamt, hat sich bisher nicht erfüllt. Sollten die Löhne in den kommenden Quartalen weiter deutlich steigen und damit die Inflation befeuern, könnten die Markteinschätzungen für künftige Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank zu optimistisch sein. Auch die US-Notenbank wird mit einer ersten Zinssenkung noch warten“, sagt der Experte.
Renditen auf hohem Niveau?
Auf den Anleihemärkten halten die anhaltend hohe Inflation und die damit verbundenen geringeren Zinssenkungserwartungen die Renditen auf hohem Niveau.
„Das hat zur Folge, dass beispielsweise Staatsanleihen im mittleren Laufzeitenbereich seit Jahresbeginn über alle Regionen hinweg im Minus liegen”, meint Markus Dürnberger.
Die Aktienmärkte konnten im Mai die Delle vom April wieder ausgleichen. Die meisten der weltweit wichtigsten Indizes erreichten im abgelaufenen Monat neue Rekordstände.
„Für einen Euro-Investor spielt bei der Performance-Betrachtung auch die Währung eine wichtige Rolle. So hat der in diesem Jahr etwas stärkere US-Dollar die Kursgewinne in den USA noch verstärkt, während der schwache Japanische Yen die gute Performance in Japan geschmälert hat”, weist der Vermögensverwalter vom Bankhaus Spängler auf einen wichtigen Punkt hin.
Fazit
Was bedeutet dies wiederum für Anleger:innen und wie positioniert sich das Spängler Asset Management aktuell?
„Wir bleiben bei einer neutralen Aktienquote, wobei wir die USA gegenüber Europa übergewichten. Zusätzlich mischen wir den pazifischen Raum und Japan währungsgesichert bei. Im Bereich der Anleihen liegt unser Schwerpunkt auf dem Segment bester Bonität im mittleren Laufzeitenbereich. Bei Unternehmensanleihen und High Yield-Anleihen haben wir hingegen eine kürzere Laufzeitenstruktur. Schwellenländeranleihen haben wir verkauft“, ergänzt Markus Dürnberger abschließend.
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