Wechsel an der Spitze der Grabung Ephesos

ÖAW-Archäologe Martin Steskal folgt Sabine Ladstätter nach, die seit 2010 die renommierte österreichische Grabung in der Westtürkei leitete.
© ÖAW / Daniel Hinterramskogler
Wechsel an der Spitze der Grabung Ephesos
Martin Steskal, Leiter des österreichischen Grabungsteams in Ephesos.

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Nach vierzehn Jahren findet ein Wechsel an der Spitze des österreichischen Grabungsteams in Ephesos statt. Der Nachfolger von Sabine Ladstätter wird Martin Steskal, der bereits seit 2015 stellvertretender Leiter der Grabung war und die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Türkei weiterführen wird. Die Republik Türkei hat Mitte Mai der Ernennung von Martin Steskal als neuem Grabungsleiter von Ephesos zugestimmt. Die Grabungskampagne 2024 startet Anfang Juni.

„Ephesos ist eine der größten wissenschaftlichen Unternehmungen Österreichs im Ausland. Dank der äußerst erfolgreichen Zusammenarbeit von türkischen und österreichischen Kolleginnen und Kollegen zählt die Weltkulturerbestätte zu den am besten dokumentierten archäologischen Grabungen weltweit. Sabine Ladstätter hat als Grabungsleitung großartige Arbeit geleistet. Mit Martin Steskal, der ebenfalls seit vielen Jahren in Ephesos tätig ist, ist ein hervorragender Nachfolger gefunden, um Ephesos für kommende Generationen zu erforschen und zu erhalten“, erklärt ÖAW-Präsident Heinz Faßmann.

Martin Steskal, der so wie Sabine Ladstätter ebenfalls am Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW forscht, sagt:

„Ephesos mit seiner 9.000-jährigen Geschichte bietet für die Archäologie eine außergewöhnliche Möglichkeit, die Entwicklung eines Siedlungsraums aus einer Langzeitperspektive zu betrachten. Archäologie vermittelt wie kaum ein anderes Fach als Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen. In Ephesos lässt sich dieses Potential beispielhaft schöpfen.“

1895 erfolgte der Spatenstich für die österreichischen Ausgrabungen in Ephesos, einer der bedeutendsten Metropolen des Römischen Reiches. Unter der Federführung der ÖAW werden jährlich zahlreiche internationale Forschungsprojekte vor Ort durchgeführt, an denen sich mehr als 200 Wissenschaftler:innen aus mehr als 15 Ländern beteiligen. Die Weltkulturerbestätte ist aber auch ein Tourismusmagnet und zählt jedes Jahr mehr als 2 Millionen Besucher:innen.

Im Zentrum der Forschung stehen in den kommenden Jahren Fragen zu Kreislaufwirtschaft, Ressourcenmanagement, Mensch-Umwelt-Beziehungen, Produktion und Konsum. Neben einem besseren Verständnis der Siedlungsgeschichte wird die Rekonstruktion der Lebensumstände der antiken Bevölkerung von Ephesos eine wesentliche Rolle spielen.

„Die Investition in Langzeit-Forschungsprojekte ist unerlässlich, um komplexe wissenschaftliche Fragen zu erforschen, die manchmal auch den buchstäblichen ‚langen Atem′ benötigen. Ich bin in der glücklichen Lage, auf ein hervorragendes Team von Forscher:innen zurückgreifen zu können, die ein breites Spektrum an Fachwissen und Erfahrung mitbringen“, ergänzt Martin Steskal abschließend.

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