Mitte April feierte die Fondsbranche den Weltfondstag. Als „Geburtsstunde“ des Investmentfonds gilt eine einfache Idee aus dem Jahr 1774, also vor genau 250 Jahren. Damals bündelte der niederländische Kaufmann Adriaan van Ketwich verschiedene Investitionen in einem Fonds namens „Einigkeit macht stark“.
Heutzutage reicht die Bandbreite an Investmentfonds von Aktien- und Anleihefonds über Rohstoff- und Themenfonds bis hin zu Branchenfonds, sortenrein oder gemischt. Es gibt aktiv gemanagte Fonds und auch eine stetig ansteigende Zahl von passiven Fonds, ETFs und ETCs.
Risikostreuung
Sein Geld in einen Fond zu investieren, eröffnet, laut der Experten des Steiermärkische Sparkasse Private Banking, vor allem viele Möglichkeiten einer breiten Risikostreuung über diverse Vermögensklassen und Märkte hinweg.
Es ist jedenfalls nie zu früh, mit dem Vermögensaufbau zu beginnen. Jedes einzelne Jahr, in dem man investiert ist, bringt Vorteile aus dem Zinseszinseffekt. Eine Erklärung der dahinterstehenden Mathematik ist ebenso einfach wie plakativ: Eine Rendite von 10% bei einer Investition von 100 Euro bringt 10 Euro ein. Verdient man weitere 10% auf 110 Euro erzielt man damit bereits eine Rendite von 11 Euro.
Ein früher Start kann kleine Zahlen in große verwandeln. Wenn eine 20-jährige Person 5000 Euro in einen Fonds investiert, der eine jährliche Rendite von 7% abwirft, wäre das Portfolio bis zum Alter von 67 Jahren mehr als 1,7 Millionen Euro wert. Beginnt man erst 5 Jahre später, sinkt die Summe auf 1,2 Millionen, wartet man 10 Jahre länger, steht am Ende eine Summe von 858.000 Euro.
Höhere Aktienquote
In jungen Jahren kann man grundsätzlich für seinen Vermögensaufbau mehr Risiko in Form einer höheren Aktienquote eingehen, da sich die Performance über viele Jahre glättet. Zudem ist über einen sehr langen Zeitraum eine Diversifizierung auf Länder, Branchen und Themen ratsam.
Fonds, die wie der US-Index S&P 500 hunderte Aktien abbilden, sind ein guter Ausgangspunkt. Wichtig ist es auch, sich – mit Hilfe von Anlageprofis – zu überlegen, welche Themen in den nächsten Jahrzehnten ausschlaggebend für die Weltwirtschaft sein werden und wie sich diese längerfristig auf die Performance des Portfolios auswirken könnten.
Blick auf die Geschichte
Ein Rückblick auf die Historie untermauert diese Empfehlungen: Seit 1900 haben US-Aktien durchschnittlich eine reale Rendite von 8,4% pro Jahr erzielt.
Aber: Auf Sonne folgt Regen und umgekehrt, sprich Schwankungen an den Märkten sind unvermeidbar. Eine internationale, weltweite Diversifikation und somit globale Streuung lohnt sich und erzeugt über viele Jahre den genannten Glättungseffekt.
Im Fokus der Börsenteilnehmer:innen stehen stets die Inflations- und Zinszyklen. Nachdem zum Beispiel die hartnäckige US-Inflation der 1970er Jahre mit extremen Erhöhungen der Leitzinsen auf bis zu 20% beendet werden konnte, entstand zwischen 1982 und 1986 das goldene Zeitalter der US-Anleihenmärkte. Anleihehändler wurden damals „Kings of Wall Street“ genannt, und Investoren verdienten mit US-Treasuries annualisiert durchschnittlich knapp 14%.
Jedoch war die wunderbare Welt der US-Anleihenmärkte nicht von Dauer. Aktien bieten langfristig gesehen einen besseren, wenn auch nicht perfekten, Schutz vor Inflation.