Österreichische Start-up-Branche rechnet 2024 wieder mit mehr Risikokapital

„Cherry Picking“ – das Investieren in wenige, vielversprechende Start-ups – sollte vorüber sein.
© Venionaire Capital
Österreichische Start-up-Branche rechnet 2024 wieder mit mehr Risikokapital
Berthold Baurek-Karlic, Vorstandsvorsitzender von Venionaire.

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Zwei herausfordernde Jahre liegen hinter der europäischen Start-up-Szene, deren innovative Jungunternehmen zunehmend an der Finanzierung scheiterten. 2024 dürfte sich die Lage deutlich entspannen – so deutet es der „European Venture Sentiment Index“ von Venionaire an, der die Investment-Präferenzen von Risikokapitalgeber:innen und Business Angels abbildet und prognostiziert.

Wachsende Herausforderungen

Die Grundlage für die Erhebung bildet eine Umfrage unter Investorinnen und Investoren (von regulierten Risikokapitalfonds bis hin zu Family Offices), die den gesamten europäischen Raum sowie alle Start-up-Sektoren abdeckt. Als Stimmungsbarometer von Risikokapitalgeberinnen und -gebern sowie Business Angels gewährt der Index in Folge Ein- wie auch Ausblicke auf die Entwicklung der europäischen Innovationskraft.

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Österreichische Start-up-Branche rechnet 2024 wieder mit mehr Risikokapital
„European Venture Sentiment Index“ – Q1 2022 bis Q4 2023.

Die Indizes der vergangenen zwei Jahre spiegelten die wachsenden Herausforderungen für die Start-up-Szene deutlich wider. Das erste Quartal 2023 brachte mit einem Index von 4,1 einen vorläufigen Tiefpunkt. Risikokapitalgeber:innen hatten sich zunehmend verhalten gezeigt, die Finanzierung frischer Ideen stagnierte.

Mit dem Jahreswechsel scheint jedoch eine langfristige, wenn auch langsam anrollende Trendwende in Sicht. Der aktuelle „European Venture Sentiment Index“ weist einen leichten Anstieg von 4,2 im dritten Quartal 2023 auf 4,3 im vierten Quartal 2023 auf, was einem Anstieg von 1,6 % im Quartalsvergleich und einem leichten Rückgang von 0,4 % im Jahresvergleich entspricht. Für das erste Quartal 2024 prognostiziert der Index einen weiteren Anstieg auf 4,7 – und damit den höchsten Wert seit über zwölf Monaten (ebenfalls 4,7 im dritten Quartal 2022).

Ende der „Rosinenpickerei“?

Dass sich die Finanzierung für europäische Start-ups zuletzt schwierig gestaltete, geht nicht zuletzt auf das geänderte Verhalten der Anleger:innen zurück. Besonders im vierten Quartal 2023 investierten diese bevorzugt in bestehende Portfolio-Unternehmen, zeigten also wenig Experimentierfreude und Risikobereitschaft.

Bei Investments in Start-ups stand hingegen „Cherry Picking“ („Rosinenpickerei“) an der Tagesordnung – statt in die Breite zu gehen, beteiligten sich die Anleger:innen nur an einer Handvoll der vielversprechendsten Unternehmen. Zudem wurde speziell die Suche nach Hauptinvestorinnen und -investoren für Start-ups zur Hürde: Risikokapitalgeber:innen zeigten sich vorsichtig und bevorzugten es, in Finanzierungsrunden einzusteigen, statt diese anzuführen.

Diese Trends dürften sich 2024 nicht fortsetzen, wie der „European Venture Sentiment Index“ nahelegt. Anleger:innen erwarten ein – gegenüber dem Vorjahr – erheblich besseres makroökonomisches Umfeld, das in Folge auch der europäischen Start-up-Szene Rückenwind geben wird.

© Venionaire Capital, 2024
Österreichische Start-up-Branche rechnet 2024 wieder mit mehr Risikokapital

„Wir behalten nicht nur den Markt im Auge, sondern stecken auch viel Zeit und Energie in die Pflege unseres Business-Angels-Netzwerks, um mit unserem Index eine exakte Standortbestimmung der europäischen Innovationskraft sowie einen fundierten Ausblick auf ihre weitere Entwicklung geben zu können. Davon profitieren Anleger:innen sowie Start-ups gleichermaßen. Erstere können ihre Investment-Ideen im Kontext genereller Markttrends betrachten und gegebenenfalls adaptieren. Letzteren steht mit dem Index ein wertvolles Tool für die Erarbeitung ihrer Finanzierungsstrategie zur Verfügung“, erklärt Berthold Baurek-Karlic, Vorstandsvorsitzender von Venionaire, abschließend.

https://www.venionaire.com

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