Unternehmen und die wachsende Herausforderung der F&E-Rentabilität

Ben Thuriaux-Alemán, Arthur D. Little, erklärt die Erkenntnisse des jüngsten Innovationsberichts.
© adlittle
Unternehmen und die wachsende Herausforderung der F&E-Rentabilität
Ben Thuriaux-Alemán, Partner bei Arthur D. Little sowie Co-Autor des Innovationsberichts.

Teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

Der jährlich von Arthur D. Little (ADL) veröffentlichte „2023 Global Innovation Management Excellence Benchmark Report” liefert interessante Ergebnisse. Jährlich werden 2 Billionen Dollar in Forschung und Entwicklung investiert, jedoch zeigt der Report, dass die finanziellen Erträge aus den Investments seit 2012 branchenübergreifend zurückgegangen sind. Entsprechend ist die Zufriedenheit der Unternehmen mit ihrer Innovationsleistung im Zeitraum um 33 Prozent gesunken.

© Arthur D. Little
Unternehmen und die wachsende Herausforderung der F&E-Rentabilität

Innovationsperformance schwächelt

Ben Thuriaux-Alemán nennt drei essenzielle Erkenntnisse aus dem jüngsten Innovationsbericht:

  1. Traditionelle Innovationspraktiken liefern schwächelnde Ergebnisse für die investierenden Unternehmen. In einer sich schnell entwickelnden Welt mit schwankenden Marktdynamiken sind heute herausragende Innovationsfähigkeiten entscheidend für den Erfolg.
  1. Starkes Innovationsmanagement befähigt Unternehmen, limitierende Faktoren frühzeitig zu identifizieren, sie zu beseitigen und eine signifikante Rendite für ihre F&E-Ausgaben zu erzielen.
  1. F&E-Ausgaben zu erhöhen ist nicht zielführend und schmälert die Innovationsrendite – es sei denn, die Innovationsmanagementpraktiken eines Unternehmens liegen bereits im obersten Quartil unseres branchenübergreifenden Benchmarks. Drei Viertel der Unternehmen können ihre Rendite jedoch durch verbessertes Innovationsmanagement steigern.

Unternehmen, die die größten F&E-Fallstricke vermeiden und solide Verfahren für das Innovationsmanagement entwickeln, erreichen im Durchschnitt eine 30-prozentige Steigerung der Rendite ihrer F&E-Investitionen.

© Arthur D. Little
Unternehmen und die wachsende Herausforderung der F&E-Rentabilität

Arthur D. Littles Studie zu den Praktiken für herausragende Innovationsleistungen, ermöglicht es Unternehmen, ihre Innovationsleistung im Vergleich zu ihren Konkurrenten anonym zu bewerten und ein Profil zu erstellen. Als Ergebnis erlangen Unternehmen eine Reihe neuer Erkenntnisse bezüglicher relevanter Einflussfaktoren zur Steigerung der eigenen Innovationsleistung.

Gängigste Faktoren zur Leistungssteigerung

  • Mut bei disruptiven Faktoren: Viele Unternehmen investieren lieber in schrittweise Verbesserungen. Unternehmen mit der größten Innovationsrendite hingegen gehen größere Risiken ein, indem sie zum Beispiel in einen völlig neuen Markt oder ein neues Geschäftsmodell einsteigen.
  • Geschäftsmodellinnovation vorantreiben: Am eigenen Ökosystem feilen, neue Marktsegmente erschließen, Produkte und Dienstleistungen auf neue Art und Weise kombinieren und sich auf fiktive Art und Weise zum potenziell gefährlichsten Wettbewerber entwickeln, um das eigene Geschäftsmodell zu validieren. Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie Geschäftsmodellinnovationen in schnelllebigen Technologiesektoren Unternehmen voranbringen können.
  • Lücken im internen Innovationsmanagement schließen: Die Innovationsleistung der einzelnen Geschäftsbereiche in den befragten Unternehmen unterscheidet sich stark. Best Practices werden demnach unternehmensintern nicht zwingend geteilt. Ein unternehmensweiter Ansatz zur Förderung einer Innovationskultur mit entsprechenden Incentives und KPIs steigert die Rentabilität von F&E-Investitionen.
  • Eine agile Unternehmensführung: Diese ist aus der Softwareentwicklung hervorgegangen. Das Mantra „Fail Fast and Fail Cheap“ zeigt sich dort als Innovationstreiber. Obwohl die Methodik nicht in allen Industrien anwendbar ist, wird sie heute auch in Branchen wie der Unterhaltungselektronik, Telekommunikation im Medienbereich und sogar in der Pharmaindustrie eingesetzt.
  • Schlüsselkompetenzen moderner Innovationsführung implementieren: Auf Grund zunehmender Geschwindigkeit von Geschäftszyklen und konvergierenden Technologien und Branchen, ergeben sich für Führungskräfte fünf Kernkompetenzen, um die Innovation in den eigenen Unternehmen voranzutreiben: Weitblick, Metawissen, Netzwerkfähigkeiten, Ideenreichtum und Mut zum Digital-First-Ansatz.

„Alle Unternehmen unserer Benchmark-Analyse haben das Potenzial, Innovations-High-Performer zu sein. Der Wunsch der Unternehmen, bei ihren stagnierenden Innovationsbemühungen wieder Boden gutzumachen, ist in allen Sektoren deutlich spürbar. Durch die Berücksichtigung der fünf in diesem Benchmark Report herausgestellten Faktoren kann die Innovationsleistung im Unternehmen nachhaltig gesteigert werden“, verdeutlicht Ben Thuriaux-Alemán, Partner bei Arthur D. Little, abschließend.

Der Arthur D. Little Global Innovation Benchmark gibt seit 25 Jahren einen Überblick darüber, wie globale Unternehmen F&E vorantreiben und welchen Wert sie daraus schöpfen.

Mehr Infos zum vollständigen Bericht finden Sie hier

https://www.adlittle.com

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Melden Sie sich hier an

Sie sind noch nicht registriert?