Clubhouse ist eine audiobasierte Plattform, vergleichbar mit einer Podiumsdiskussion. Jeder Teilnehmer kann Gesprächsräume zu spezifischen Themen eröffnen. Dort kann jeder virtuell eintreten, der Interesse am jeweiligen Thema hat – wenn es sich um einen öffentlichen Raum handelt. Es ist auch möglich, nur eigenen Kontakten den Zugang zu gewähren.
Verkaufspsychologisch ist die vermeintliche Exklusivität von Clubhouse ein intelligenter Schachzug: Mitglieder haben das Gefühl, einem exklusiven Club anzugehören, zu dem nur wenige ‚Zugang haben. Das Besondere: Jeder kann sich bei Bedarf zu Wort melden, so dass Teilnehmer nicht nur zuhören, sondern eine Plattform zum Austauschen und Netzwerken haben. Diese Reduktion auf das Hören ist ein völlig neuer und spannender Ansatz. Anders als in Zoom-Meetings oder in Video-Interviews müssen sich die Teilnehmer nicht überlegen, wie sie aussehen, und ob der Bildhintergrund aufgeräumt ist. Sie können sich ausschließlich auf die Inhalte konzentrieren.
Darüber hinaus erfüllt Clubhouse in Zeiten des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen das dringende Bedürfnis von Menschen nach Austausch mit Gleichgesinnten. Daher wird sich Clubhouse sehr wahrscheinlich auch nach Ende der Corona-Beschränkungen durchsetzen. Denn aus psychologischer Sicht erfüllt die Plattform essenzielle menschliche Bedürfnisse wie soziale Zugehörigkeit, Freiheit und Selbstverwirklichung. Menschen können wieder auf eine spannende Art und Weise Netzwerken, Lernen und sich wie im echten Leben unterhalten. Genau das fehlt vielen Menschen gerade sehr.
Drei Top-Gründe für Clubhouse
1) Soziale Zugehörigkeit
Clubhouse ist nicht auf ein bestimmtes Thema beschränkt. Es gibt Räume zu Business, Mindset, Fußball oder Austausch zu TV-Sendungen. Man trifft immer auf Gleichgesinnte. Das erfüllt perfekt das Bedürfnis nach Nähe und Kommunikation. Menschen sprechen direkt miteinander und müssen sich nicht erst Nachrichten schreiben.
2) Selbstverwirklichung
Jeder kann sich an den Talks beteiligen. Viele Prominente und Vorbilder diverser Kategorien sind auf der Plattform, so kann man direkt mit seinen Vorbildern interagieren. Das wiederum wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl und die eigene Stimmung aus.
3) Freiheit
Jedes Mitglied kann kommen und gehen, wann es will, Das Aussehen ist unwichtig, da es nur ums Sprechen und Zuhören geht.
TOP-3-Chancen für Top Leader
Jenseits aller Verbesserungsvorschläge (und auch berechtigter Kritik) bietet Clubhouse gerade in der aktuellen Situation viele Möglichkeiten. Die Frage ist, wer diese Möglichkeiten nun erkennt und für sich nutzt.
Auch in der Krise kreativ und innovativ zu sein, ist jetzt wichtiger als jemals zuvor für Top Leader. Auf der Plattform herrscht aktuell ein reges Treiben und viele Unternehmer und Führungskräfte haben wertvolle Kontakte gewonnen und teils auch schon Neukunden gewonnen. Die drei wichtigsten Chancen:
1) Recruiting
Recruiting Messen und Veranstaltungen, an denen Unternehmen potenzielle Mitarbeiter kennenlernen können, fallen aus. Clubhouse bietet die Möglichkeit, mit potenziellen Bewerbern direkt ins Gespräch zu kommen – entweder, indem sie eigene Räume eröffnen oder gezielt Experten aus relevanten Diskussionen ansprechen.
2) Kundenkontakt
Durch die thematische Gliederung der verschiedenen Räume ist es einfach, Räume mit der richtigen Zielgruppe zu betreten – selbst wenn Selbständige und Unternehmen keinen eigenen Raum starten. Durch die Teilnahme an Gesprächen oder das Veranstalten von Talk-Runden ist es sehr einfach, mit potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen und sich vorzustellen. Und das zu jedem Themengebiet: von Business über neue Jobs bis hin zu Beauty, Kindererziehung oder Ernährung. Hier hat jeder seinen Club. Eine Vernetzung ist sogar ohne eigene Wortmeldung möglich, da man sich einfach über das eigene Profil vernetzen kann. Über fachlichen Austausch und Interessen kann man gegenseitigen Mehrwert bieten und sich für die Zukunft und weitere Co-Creations vernetzen.
3) Social Selling
Social Selling ist vereinfacht gesagt der Beziehungsaufbau und Ausbau der Kundenbeziehung als Teil des Verkaufsprozesses, der aktiv über Social Media ins Rollen gebracht wird. Top Leader können ihre Persönlichkeit und Expertise immer wieder auf einer oder mehrerer sozialen Plattformen zeigen und dadurch die Kundenbeziehung aufbauen. Clubhouse bietet gerade fürs Social Selling sehr gute Möglichkeiten, da es einen unmittelbaren und direkten Austausch bietet. Potenzielle Kunden können dadurch direkt mit Dienstleistern und Unternehmen in Kontakt treten.