Neuwagenmarkt mit hohem Nachholbedarf aber verbesserter Liefersituation

Neuzulassungen in der EU steigen, allerdings bleibt der Absatz deutlich unter dem Vorkrisenniveau.
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Europäische Elektromobilität – weiterhin Wachstumsmarkt mit Potenzial
Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY.

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Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in der EU stieg laut Branchenverband ACEA gegenüber März 2022 um 29 Prozent, in Österreich um 27 Prozent. Im Vergleich zu März 2019 ergibt sich ein EU-weiter Rückgang um 14 Prozent – in Österreich um 17 Prozent. In 21 der 27 EU-Mitgliedsländern lag der Absatz im März dieses Jahres unter dem Niveau von März 2019.

© EY Österreich / Analyse Neuwagenzulassungen EU und Österreich im März 2023

„Die Verbesserung der bisher angespannten Lieferkettensituation kurbelt die Produktion an, dadurch können die angestauten Bestellungen abgearbeitet werden. Engpässe gibt es im Moment noch vor allem bei Vorprodukten und Halbleitern, insgesamt ist die Verfügbarkeit aber besser als im Vorjahr und wird sich in den kommenden Monaten weiter entspannen. Noch liegt der Markt aber unter Vor-Corona-Niveau, trotz des starken Wachstums“, sagt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY.

Marktanteil von Elektroautos

Im März legten die Neuzulassungen reiner Elektroautos (BEV – Battery Electric Vehicle) in der EU insgesamt um 58 Prozent zu, und damit nochmal deutlich stärker als der Gesamtmarkt. In Österreich wurde sogar ein Wachstum von 67 Prozent registriert. Der Marktanteil reiner Elektroautos stieg in der EU im Vergleich zu März 2022 von 11,4 Prozent auf 13,9 Prozent, in Österreich von 14,7 auf 19,3 Prozent.

Die höchsten Marktanteile wurden auch im März 2023 wieder in den Skandinavischen Ländern registriert: In Schweden lag der BEV-Marktanteil bei 42 Prozent, in Finnland bei 37 Prozent und in Dänemark bei 36 Prozent. Deutlich seltener werden Elektroautos in Osteuropa verkauft: In Polen betrug der BEV-Marktanteil im März gerade mal 3,9 Prozent, in der Tschechischen Republik 2,7 Prozent, in der Slowakei 2,4 Prozent. Auch in Südeuropa ist der Anteil reiner Elektroautos nach wie vor sehr niedrig: In Italien liegt er bei 4,9 Prozent, in Spanien bei 4,3 Prozent.

© EY Österreich / Analyse Neuwagenzulassungen EU und Österreich im März 2023
Neuwagenmarkt mit hohem Nachholbedarf aber verbesserter Liefersituation

In 14 EU-Ländern liegt der Marktanteil von Elektroautos derzeit unter zehn Prozent, gerade einmal in vier EU-Ländern entfallen mehr als 20 Prozent der Neuzulassungen auf Elektroautos.

„Im Moment sind wir von einem richtigen Durchbruch der Elektromobilität noch weit entfernt. Speziell die hohen Preise machen Elektroautos für eine breite Käuferschicht uninteressant, hinzu kommt eine zu wenig ausgebaute Ladeinfrastruktur und eine oft geringe Reichweite. Mit Ausnahme von Schweden wurden beispielsweise im März in allen EU-Ländern mehr Verbrenner verkauft als elektrifizierte Pkw. So schnell wird sich daran unter den aktuellen Rahmenbedingungen auch nichts ändern“, analysiert Axel Preiss.

Plug-in-Hybride

Seit die sogenannte Umweltprämie in Deutschland nicht mehr für Plug-in-Hybride ausgezahlt wird, ist diese Antriebstechnologie zumindest in Deutschland auf dem Rückzug: Im März sank der Absatz um fast 40 Prozent.

In der Mehrzahl der übrigen EU-Länder steigen die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden aber immer noch: Insgesamt 21 Länder verzeichneten steigende Neuzulassungszahlen von Plug-in-Hybriden, in fünf Ländern ging der Absatz zurück.

Vor allem aufgrund des starken Rückgangs in Deutschland legten die Neuzulassungen dieser Antriebsart im März aber EU-weit gegenüber dem Vorjahresmonat nur um vier Prozent zu, außerhalb Deutschlands stieg allerdings der Absatz um 29 Prozent. Der Marktanteil sank EU-weit von 8,8 Prozent auf 7,2 Prozent.

© EY Österreich / Analyse Neuwagenzulassungen EU und Österreich im März 2023
Neuwagenmarkt mit hohem Nachholbedarf aber verbesserter Liefersituation

In Summe haben die beiden elektrischen Antriebsformen (PHEV – Plug-in Hybrid Electric Vehicle) Plug-in-Hybride und BEV (Elektro) im März EU-weit um 34,5 Prozent zugelegt. Der gemeinsame Marktanteil elektrifizierter Neuwagen stieg nur leicht: von 18,3 Prozent auf 19,3 Prozent.

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