Die Gesamtperformance der überbetrieblichen Pensionskassen lag für das Jahr 2022 bei -9,76 Prozent. In einer aktuellen Analyse der überbetrieblichen Pensionskassen für das Jahr 2022 durch das Beratungsunternehmen Mercer belegten sowohl VALIDA als auch VBV die ersten zwei Plätze. Sie meisterten das schwierige Marktumfeld in folgenden Anlagekategorien am besten:
- VALIDA „konservativ“ (-5,64 Prozent) und „aktiv“ (-8,66 Prozent)
- VBV „ausgewogen“ (-6,01 Prozent) und „defensiv“ (-2,34 Prozent)
Beim Veranlagungsstil dynamisch, der Kategorie mit dem höchsten Aktienanteil, konnte die BONUS Pensionskasse die geringste negative Performance erwirtschaften – (-9,48 Prozent).
„Das Jahr 2022 war verlangungstechnisch ein sehr schwieriges Jahr. Es gab nur bei den illiquiden Assetklassen die Möglichkeit, einen positiven Performancebeitrag zu generieren, zum Beispiel im Bereich „Private Markets“. Der Anleihen- und auch der Aktienmarkt waren im Jahr 2022 aufgrund des Ukraine-Konflikts, der Pandemie, der Energiekrise und der enorm hohen Inflation massiv beeinträchtigt. Die abrupte Erhöhung der Leitzinsen durch die Notenbanken hat die Situation nicht wirklich verbessert“, kommentiert Michaela Plank, Expertin für betriebliche Altersvorsorge bei Mercer Österreich.
„Die Pensionskassen sind es gewohnt, solche Volatilitäten am Markt – also Schwankungen, die immer wieder auftreten – zu steuern. Das Jahr 2022 hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, einen Puffer aus guten Veranlagungsjahren aufzubauen, um in Jahren mit negativer Performance zumindest eine Abfederung bei den Pensionskürzungen zu haben. Dieser Aufbau ist allerdings nur möglich, wenn die Berechtigten einen marktüblichen Rechnungszins von 3,5 Prozent oder geringer haben – leider gibt es immer noch viele Verträge, die einen Rechnungszins von 5 Prozent oder höher festgelegt haben. Für diese Berechtigten ist es nahezu unmöglich, ausreichend Puffer für ergebnisschwache Jahre aufzubauen. Hier wird es immer wieder zu Pensionsanpassungen kommen“, führt Michaela Plank weiter aus.
Performancerückgang auch bei betrieblichen Vorsorgekassen
Ebenfalls negative Ergebnisse haben die Betrieblichen Vorsorgekassen im Jahr 2022 erwirtschaftet. BUAK erzielte als bester Anbieter eine Performance von -4,67 Prozent. Auf den Rängen zwei und drei liegen fair-finance mit -6,46 Prozent sowie die VBV mit -6,68 Prozent im defensiven Veranlagungstyp. Im Durchschnitt aller Vorsorgekassen lag die Rendite bei -7,73 Prozent im defensiven Modul sowie bei -9,04 Prozent im konservativen Typ. In diesem lag die VALIDA mit -8,60 vor der APK mit -10,45 Prozent.
Im 10- jährigen Vergleich liegt die VBV mit 1,67 Prozent vor der BUAK mit 1,63 Prozent sowie der fair- finance mit 1,47 Prozent.
„Bei negativer Performance darf die Vorsorgekasse für das entsprechende Jahr keine Vermögensverwaltungskosten abziehen, sondern muss diese auf das nächste Jahr vortragen. Durch die gesetzlich verankerte Bruttobeitragsgarantie sind die Berechtigten vor einer Reduktion des Kapitals geschützt, die einbezahlten Bruttobeiträge müssen durch die Vorsorgekassen garantiert werden“, verdeutlicht Michaela Plank.
Langfristige Entwicklung entscheidend
Für den Aufbau einer adäquaten Zusatzvorsorge für die Pension spielen kurzfristige Performancebetrachtungen eine eher untergeordnete Rolle. Portfolios werden über Jahrzehnte aufgebaut und hier zeigt sich eine positive Performance der überbetrieblichen Pensionskassen.
Aus der Analyse ergibt sich folgendes Ranking für den 5-jährigen Zeitraum 2018 bis 2022. Die APK Pensionskasse trug drei Siege davon:
- konservativ (1,53 Prozent)
- ausgewogen (1,81 Prozent)
- dynamisch (2,55 Prozent)
Die VBV erzielte in der Kategorie „defensiv“ (1,88 Prozent) die beste Performance sowie die BONUS in der Kategorie „aktiv“ (1,63 Prozent).
Im langfristigen Vergleich der überbetrieblichen Pensionskassen über einen Zeitraum von zehn Jahren ergibt sich folgendes Bild:
- Kategorie „defensiv“: VBV (2,70 Prozent)
- Kategorie „konservativ“: APK (3,20 Prozent)
- Kategorie „ausgewogen“: APK (3,49 Prozent)
- Kategorie „aktiv“: VALIDA (3,52 Prozent)
- Kategorie „dynamisch“: APK (4,13 Prozent)