Crowdinvesting: Vom Nischenprodukt zur etablierten Anlageform

Daniel Horak, Co-Founder von CONDA, gibt Tipps, worauf bei Investitionen geachtet werden sollte.
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Crowdinvesting: Vom Nischenprodukt zur etablierten Anlageform
Daniel Horak, Co-Founder und Managing Partner von CONDA.

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Traditionelle Formen der Geldanlage kommen in Österreich zunehmend aus der Mode, vor allem das Sparbuch oder der Bausparvertrag gelten schon lange nicht mehr als Maß aller Dinge. Rund 62 Prozent der Österreicher:innen halten das Sparbuch für nicht mehr zeitgemäß. Kein Wunder, war doch 2010 das letzte Jahr mit realem Zinszuwachs am Sparbuch; 2022 sorgte die Rekord-Inflation für einen Realzins von -6,7 Prozent. 

Resultierend daraus wächst das Interesse an alternativen Anlagemethoden, wie beispielsweise dem Crowdinvesting. 

Die Jahresbilanz von Crowdinvesting-Pionier CONDA unterstreicht diesen Trend, knapp 80 Millionen Euro wurden im Jahr 2022 über die verschiedenen CONDA-Angebote investiert, die Zahl der aktiven Investorinnen und Investoren wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 12.000 Personen an. Unter den mehr als 80 finanzierten Projekten waren zahlreiche bereits etablierte KMU zu finden, welche im Vergleich zu den traditionell stark vertretenen Start-ups zusätzliche Möglichkeiten für Investitionen bieten. 

Tipps für Investor:innen 

Horak rät Investor:innen, ihr Augenmerk auf drei elementare Dinge zu richten, bevor sie Geld in Crowdinvesting-Kampagnen anlegen. 

© PantherMedia/AndreyPopov
Crowdinvesting: Vom Nischenprodukt zur etablierten Anlageform

„Zu Beginn ist es auf jeden Fall wichtig, dass man nur frei verfügbares Kapital investiert. Außerdem gilt es zu diversifizieren und nicht nur in ein Unternehmen zu investieren, sondern gleich in eine ganze Reihe. Zu guter Letzt ist es immer ratsam, sich für Unternehmen zu entscheiden, zu deren Geschäftsmodell man einen persönlichen Bezug hat bzw. selbst Expertise in dieser Industrie mitbringt“, empfiehlt Daniel Horak. 

Eine Garantie auf Erfolg hat man – wie bei anderen Anlageformen – auch beim Crowdinvesting nicht: „Investments erfordern Zeit und ein Maß an Know-how, man muss sich im Vorfeld also mit der Materie auseinandersetzen. Crowdinvesting soll auch immer nur ein Teil einer Anlegerstrategie sein. Dann kann sie sich als sinnvolle Ergänzung herausstellen“, analysiert Daniel Horak. 

Höhere Zinsen für Anleger:innen 

Aufgrund der veränderten Zins- und Konjunkturlandschaft erwartet sich Daniel Horak deutlich höhere Zinsen für Anleger:innen im Laufe des Jahres 2023. Doch nicht nur das spricht für Crowdinvesting im neuen Jahr. 

„Es handelt sich um eine unerschlossene Assetklasse. Neben den attraktiven Renditen finden sich regelmäßig Hidden Champions unter den Kampagnen, an denen man sich beteiligen kann, bevor die breite Öffentlichkeit Interesse entwickelt. Zudem besteht eine größere Nähe zwischen Investor:in und Unternehmen als das bei anderen Anlageformen der Fall ist“, zählt Horak weitere Vorteile auf. 

Start-ups versus KMU 

Crowdinvesting ist als Finanzierungsmöglichkeit von Start-ups groß geworden, doch seit einigen Jahren werden auch immer häufiger Projekte von etablierten Unternehmen angeboten. Für Investorinnen und Investoren gibt es dabei verschiedene Vor- und Nachteile zu beachten. 

© PantherMedia/SIphotography
Crowdinvesting: Vom Nischenprodukt zur etablierten Anlageform

„Start-ups bieten meist hohe Renditemöglichkeiten und zeichnen sich durch ihre innovativen Geschäftsideen aus. Beispiele wie die erfolgreichen Crowdinvesting-Kampagnen von der Getränkemarke ‚all i need‘ oder ‚techbold‘ mit ihren IT-Lösungen zeigen, was für Anleger:innen in diesem Bereich möglich ist“, streicht Daniel Horak hervor, warnt aber zugleich: „Das Ausfallsrisiko ist natürlich bei Start-ups wesentlich höher als im KMU-Bereich, darum rate ich auch immer zu einer Streuung des Investments.“ 

Bei etablierten Unternehmen handelt es sich um „konservativere“ Investitionen, doch Daniel Horak verweist auch auf die Vorteile: „Hier sind im Vergleich immer noch hohe Renditen möglich. Außerdem handelt es sich um etablierte Geschäftsmodelle, diese Unternehmen haben ihren wirtschaftlichen Erfolg in der Vergangenheit bereits bewiesen. 

Erst diesen Jänner schüttete beispielsweise der SK Rapid Wien an die Investorinnen und Investoren, welche 2015 zum Bau des neuen Stadions beigetragen haben, eine Million Euro an Zinsen aus. Durchschnittlich zahlte der SK Rapid Wien über die vergangenen sieben Jahre einen Zinssatz von 3,21 Prozent aus. 

https://www.conda.at

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