Die Versorgungssicherheit stand im Mittelpunkt des 20. Standort- und Infrastruktursymposiums Future Business Austria 2022, bei dem auch der neue Österreichische Infrastrukturreport 2023 präsentiert wurde.
Die diesjährige Ausgabe legt einen Fokus auf die Versorgungslage in den Bereichen Lebensmittel, Energie, Gesundheitswesen, Information & Kommunikation, Rohstoffe und Humankapital, welche als außerordentlich kritisch für das reibungslose Zusammenwirken von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gelten. Als wichtiges Beurteilungskriterium zur Bemessung der Versorgungssicherheit dienen vor allem der Selbstversorgungsgrad, die Diversität der Beschaffungskanäle und der Zugriff auf die infrastrukturelle Basis.
Versorgungssicherheit entscheidend
„Die Versorgungssicherheit als entscheidendes Element unserer Wirtschaft und Gesellschaft verlangt ein systematisches und ständiges Monitoring zur Steigerung der Resilienz und wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Engpässe bei lebenswichtigen Bereichen müssen frühzeitig erkannt und Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden“, fordern die Arthur D. Little Experten Karim Taga, Maximilian Scherr und Dominic Sattler.
Da Teilbereiche wie Energie nicht isoliert betrachtet werden könnten, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz im engen Austausch mit der internationalen Gemeinschaft. Die Versorgungssicherheit und die dazugehörige Infrastruktur müssen international und insbesondere mit den europäischen Partnern koordiniert werden, um das volle Potenzial auszuschöpfen.
Schweiz und Finnland als Vorbilder
„In Österreich wird derzeit die Versorgungssicherheit noch nicht einheitlich gesteuert. Die versorgungskritischen Segmente sind in verschiedenen Ministerien beheimatet; eine Brückenfunktion besteht nicht“, so Karim Taga, Managing Partner Arthur D. Little.
„Länder wie die Schweiz und Finnland haben bereits vor Jahren eigene Organisationen und Funktionen geschaffen, die sich eingehend mit der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Stärkung der Versorgungssicherheit auseinandersetzen und diese auch realisieren,“ ergänzt Maximilian Scherr, Partner Arthur D. Little.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt Arthur D. Little u.a. die Einberufung einer zentralen Koordinierungsstelle, um die heimische Versorgungssicherheit bereichsübergreifend zu managen. Zudem sollen die Schaffung von Transparenz zum Versorgungsgrad in zentralen Bereichen oder die Entwicklung und Realisierung verschiedener fiktiver Szenarien dazu dienen, die eigene Versorgungssituation zu analysieren und auf den Prüfstand zu stellen. Die Erstellung eines systematischen, zeitlich übergreifenden Monitorings soll helfen, Engpässe und strukturelle Probleme in Zukunft umgehend zu erkennen.