Jetzt handeln und die Zukunft gestalten: Heimo Scheuch

Österreichs Unternehmen sind in den Märkten erfolgreich, auch international. Aber was brauchen sie, um auch in Zukunft vorne mit dabei zu sein? Welche Maßnahmen in Politik, Infrastruktur, Fiskal- oder Gesundheitswesen sind dazu nötig? TOP LEADER hat bei Top-Managern und -Managerinnen nachgefragt.

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Brücken statt Mauern bauen

Heimo Scheuch, CEO Wienerberger

„Österreich hat eine Vielzahl von Unternehmen, die fit für den globalen Wettbewerb, innovationsfreudig und zukunftsorientiert sind. Diese Unternehmen sind weltweit erfolgreich, weil sie erkannt haben, dass Wettbewerb nicht an der Grenze endet und wirtschaftliche Themen in einem globalen Kontext betrachtet werden müssen.

Damit das so bleibt, werden sich auch politische Entscheidungsträger dieser Erkenntnis anschließen müssen. Denn Österreich und die EU stehen in Zeiten der Unsicherheit und des Wandels vor großen Herausforderungen. Unsere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA und Asien werden wir nur mit massiven Anstrengungen aller Beteiligten stärken können.

Dafür brauchen wir in erster Linie eine langfristige industrielle Vision: Die Politik soll sich dazu bekennen, wo sie die Industrie in Europa 2030, aber auch 2050 sieht. Erstens, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die Innovationen, lokale Wertschöpfung und die Beschäftigung und Ausbildung von Fachkräften ermöglichen. Zweitens, um mit einer aktiven Standort- und Industriepolitik die Identitätskrise der EU im Sinne ihrer Bewohner zu überwinden. Denn diese kann mit ihren positiven Aspekten wie Arbeitsplatzsicherung und -schaffung oder der Steigerung des Wohlstands dabei eine entscheidende Rolle spielen. Um das zu schaffen, müssen Industrieanliegen fixer Bestandteil im Mindset unserer Politik werden, d. h. sämtliche politische und gesetzgeberische Initiativen müssen auf ihre Verträglichkeit gegenüber der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie überprüft werden.

Für eine erfolgreiche Zukunft der österreichischen und europäischen Wirtschaft sind wir daher aufgerufen, in unseren Köpfen Brücken und keine Mauern zu bauen.“

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