Vor Kurzem gab’s das 40-Jahres-Jubiläum des BMW Group Werks in Steyr. Der Standort gilt als Turbo für das Wirtschaftsland Oberösterreich. „Das ist noch immer das große Diesel-Innovationszentrum“, sagt der ehemalige BMV-Vorstandsvorsitzende Eberhard v. Kuenheim. „Noch viel mehr: Es ist ein Kompetenzzentrum für Antriebssysteme – und die Produktionsleistung ist enorm.“ Ähnlich äußerte sich auch der Vorsitzende Geschäftsführer der BMW Steyr Motoren GmbH, Volker Doppelfeld: „Mehr als 4.500 Mitarbeiter in hochqualifizierten Jobs sind der beste Beleg dafür, dass wir der Region etwas zurückgeben konnten.“
Der Diesel hat Zukunft
Jährlich werden im Werk Steyr rund 1,2 Mio. Motoren gefertigt – die Zahl der Dieselaggregate ging wegen der Diesel-Diskussion allerdings um 300.000 zurück. „Die haben wir 1:1 durch Benziner ersetzt“, erklärten die BWM-Experten. „Das Werk ist unser mit Abstand größter und wichtigster Motorenstandort. Vor allem aber ist es auch unser flexibelster. Egal ob 2-, 4- oder 6-Zylinder, egal ob Otto- oder Dieselmotor: Steyr kann es liefern. Wir haben hier in den letzten 40 Jahren die Zukunft des Antriebs gestaltet – und werden das auch in den nächsten Jahrzehnten tun.“
Unterm Strich wird am Diesel festgehalten: „Wir sollten den Diesel nicht kampflos aufgeben, wir glauben dass der Diesel Zukunft hat. Er ist immer noch der beste Motor, was große Reichweiten und den CO-Ausstoß betrifft.“ Den Österreichern müsse man das nicht sagen, denn immer noch arbeitet in 64% der hierzulande verkauften BMW ein Diesel – ein Rückgang von nur 0,5 Prozent, und das trotz der Dieseldiskussion. Und der Leiter des Diesel-Entwicklungszentrums in Steyr, Fritz Steinparzer, verspricht für nächstes Jahr eine neue BMW-Dieselgeneration, die nochmals um bis zu zehn Prozent sparsamer sein soll. Neben dem Diesel-Schwerpunkt wird in Steyr auch an der E-Mobilität gebaut und geforscht – etwa an der extrem wichtigen Kühlung der Fahrzeug-Akkus.
Geld für die Mozartstadt
Mehr als 28 Mio. € investiert die BMW-Gruppe in den Ausbau ihres Salzburger Standorts: Auf mehr als 12.000 m² entsteht bis Ende 2020 ein innovativer Bürokomplex mit integriertem Schulungs- und Trainingszentrum. Der Ausbau ist laut BMW eine Folge des starken strukturellen Wachstums in den vergangenen Jahrzehnten. Seit mehr als vier Jahrzehnten ist Salzburg Sitz der Vertriebsgesellschaft der BMW Gruppe in Österreich: Der Standort umfasst heute vier Gesellschaften der Marke, die in zwölf Ländern Mittel- und Südosteuropas aktiv sind. Im vergangenen Jahr wurden von Salzburg aus fast 72.000 Automobile in zwölf Ländern abgesetzt und dabei rund drei Mrd. € Umsatz generiert.
Aktuell sind am BMW-Standort Salzburg Mitarbeiter aus 18 verschiedenen Nationen tätig. Um die internationale Arbeitsatmosphäre und die Weiterbildung zu fördern, soll der Bürostandort neuesten Anforderungen entsprechen und sowohl ein Schulungs- als auch ein Trainingszentrum sein.
Der neue Chef
Per 16. August hat Oliver Zipse das Amt des Vorsitzenden des Vorstands der BMW AG übernommen und ist damit Harald Krüger nachgefolgt, der sein Amt als Vorstandsvorsitzender niedergelegt hat und aus dem Vorstand ausgeschieden ist. „Mit Oliver Zipse übernimmt ein führungsstarker Stratege und Analytiker den Vorstandsvorsitz“, kommentiert der Vorsitzende des Aufsichtsrats der BMW AG, Norbert Reithofer. „Er wird der BMW Group zusätzliche Impulse bei der Gestaltung der Mobilität der Zukunft verleihen.“
Der neue Vorstandsvorsitzende Zipse ist seit 2015 Mitglied des Vorstands der BMW AG und dort für das Ressort Produktion verantwortlich. Er begann seine berufliche Laufbahn im Unternehmen 1991 als Trainee und war seitdem in verschiedenen leitenden Funktionen tätig, unter anderem als Leiter des Werks Oxford sowie als Leiter Konzernplanung und Produktstrategie.
Die neuen Autos
Urbane Mobilität mit rein elektrischem Antrieb ist das Erfolgsrezept, mit dem der neue elektrische Mini Cooper punkten soll. Die britische Lifestyle-Marke gehört heute zu BMW und tritt in dem Konzern gegen einige starke Konkurrenten an, denn die Bayern haben die Elektrifizierung ihrer Produktpalette voll ins Visier genommen. So gibt es den BMW i3 und demnächst auch iX3 sowie den größeren i5. Der E-Mini kommt mit einem 135 kW/184 PS starken Elektromotor daher, der den markentypischen Vorderradantrieb mitbringt – der BMW i3 hat dagegen Heckantrieb und ein paar PS weniger. Eine neue Fahrstabilitätsregelung mit aktornaher Radschlupfbegrenzung soll auch dem elektrischen Mini Cooper SE zum typischen „Gokart-Feeling“ seiner Mini-Benzinbrüder verhelfen.
Die Lithium-Ionen-Batterie des E-Mini ermöglicht eine Reichweite von 235 bis 270 km. Damit liegen Mini und i3 praktisch gleichauf, was das Durchhaltevermögen betrifft. Beide Autos sind typische Stadt- bzw. Kurzstreckenflitzer und bringen dafür neben ihrer Wendigkeit auch knappe Abmessungen mit – sie passen auch in kleine Parklücken. Die Mini-Batterie ist dabei tief im Fahrzeugboden angeordnet, sodass sich keinerlei Einschränkungen des Gepäckraumvolumens im Vergleich zum herkömmlich angetriebenen Mini 3-Türer ergeben sollen.
Wer es geländegängiger haben möchte, als Mini Cooper oder i3 es bieten können, den will BMW mit dem neuen iX3 bedienen: Das vollelektrische SUV der Bayern wird auf Basis des beliebten Sport Utility Vehicle X3 entwickelt. Bereits nächstes Jahr, also 2020, soll der BMW iX3 auf den Markt kommen. Der Modellname ist Programm, die Buchstaben weisen den Weg durch Bayerns Edelauto-Produktpalette: Entfernt man das „X“ von iX3, erhält man den am Markt beliebten Elektrokleinwagen BMW i3. Und streicht man das „i“ von iX3, kommt man auf den BMW X3. Das „X“ verrät, dass es sich bei dem noch kommenden Elektroauto um ein SUV handelt, und das „i“ gibt an, dass dieses SUV rein elektrisch angetrieben wird.
Ein Eindruck der Zukunft
Das futuristische Exterieurdesign des BMW iX3 Concept weicht zwar etwas von dem der derzeit auf dem Markt erhältlichen BMW-i-Modelle ab, trotzdem erkennt man deutlich, dass dieses Auto keinen gewöhnlichen Antrieb besitzen kann. Vor allem das Heck des Elektro-SUV erweckt einen sehr „zukunftsweisenden“ Eindruck. Die Batterie des E-Autos leistet ungefähr 70 kWh, was den BMW iX3 laut dem bayrischen Autohersteller auf eine Reichweite von über 400 km bringen soll. Damit liegt der iX3 in Sachen Reichweite ca. gleichauf mit dem bereits am Markt befindlichen Konkurrenten aus dem Volkswagen-Konzern, dem Audi e-tron. Mit einer Reichweite von rund 260 km eignet sich der BMW i3 wohl sehr gut als umweltfreundliches Stadtauto – so wie jetzt auch der neue Mini Cooper. Dank 200 kW (270 PS) Leistung und der rasanten Beschleunigung kann man mit dem BMW iX3 zukünftig auch etwas sportlicher fahren.
Der BMW iNext wird ein Jahr später als der BMW iX3 auf den Markt kommen, nämlich 2021 unter dem Namen BMW i5. Derzeit ist der iNext lediglich eine Studie, die in den kommenden Jahren eher in Vergessenheit geraten und durch den voraussichtlich leicht abgeänderten BMW i5 ersetzt werden wird.
Rechnen mit BMW
Und was ist nun mit dem BMW i4, denn immerhin steht die Zahl 4 vor der 5? Also sollte nach dem BMW i3 eigentlich der i4 folgen. Tatsächlich trifft genau das zu, denn ein Jahr vor dem Marktstart des BMW i5 wird der i4 in Serie gehen – im Jahr 2020, genauso wie der BMW iX3. Vom i4 gibt es auch bereits eine Studie.
Also wird bis 2021 die BMW-i-Palette um drei Elektroautos erweitert werden: den BMW iX3, den BMW iNext bzw. i5 und den BMW i4. Der iX3 und iNext bzw. i5 sind beide E-SUV, der BMW i4 wird aber eine vollelektrische Limousine sein, die von den Maßen her auf dem BMW 3er basiert.