Der Staatspreis wird vom Klimaschutzministerium (BMK) ausgelobt und wurde bereits zum siebenten Mal vergeben. Die Bekanntgabe der diesjährigen PreisträgerInnen erfolgte im Rahmen einer Online-Veranstaltung. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler gratulierte den beteiligten ArchitektInnen und FachplanerInnen sowie der Bauherrschaft der vier Preisträgerobjekte und auch der weiteren sechs Nominierten: „Alle Staatspreisgebäude zeigen deutlich: Nachhaltige Architektur ist mittlerweile ein fester Bestandteil heimischer Bau- und Sanierungsprojekte. Damit setzen die österreichischen Architektur- und Planungsbüros wichtige Schritte in Richtung Klimaneutralität 2040. Ich bin beeindruckt von der herausragenden Qualität der Einreichungen in diesem Jahr und es freut mich besonders, dass die Zahl der Sanierungen und Weiterentwicklungen von Bestandsgebäuden stetig wächst.“
Klimafreundliche Sanierung und Bestandsentwicklung auf dem Vormarsch
Von der Sanierung bis hin zum Neubau- die Nominierungen und Preisträger verdeutlichen die heimische Bandbreite klimafreundlicher Architektur. „Alle Staatspreisprojekte vereinen sowohl kulturelle und gestalterische Qualität als auch soziale, ökologische und technische Nachhaltigkeit in vorbildhafter Weise. Außerdem gibt es bei diesen Leuchtturmprojekten eine eindeutige Tendenz in Richtung Sanieren, Umbauen und Weiterbauen im Bestand. Das stimmt mich sehr positiv, denn es zeigt, dass wir immer häufiger in architektonischen Maßstäben denken, die keine weitere Flächenversiegelung verursachen“, freut sich Katharina Bayer. Sie ist die Vorsitzende der Staatspreisjury, die aus drei Architekturschaffenden und drei Expertnnen für Nachhaltigkeit besteht.
Anspruchsvolles Gütesiegel für herausragenden Klimaschutz
Unter den insgesamt 72 Einreichungen für den Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit beschäftigte sich in diesem Jahr rund ein Drittel mit Sanieren, Umbauen, Weiterbauen und Reconstructing. Ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität 2040, denn der Ausstieg aus Öl und Erdgas erfordert ein komplettes Neudenken unserer Baukultur, Stadtplanung und Immobilienwirtschaft.
Die Basis für die qualitative Bewertung der eingereichten Projekte bildet neben der architektonischen Analyse der klimaaktiv Standard für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Zu den wichtigsten Kriterien dieses im Bereich Klimaschutz wohl anspruchsvollsten Gütesiegels Europas zählen Standort und Infrastruktur, Energie und Versorgung, Baustoffe und Konstruktion sowie Komfort und Raumluftqualität. Unterstützt wird der Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2021 von der HYPO NOE Landesbank und vom Fachverband Steine-Keramik.
Die Liste der PreisträgerInnen:
Denkwerkstätte, Hittisau, Vorarlberg
- Bauherrschaft: Georg Bechter
- Architektur: Georg Bechter Architektur + Design
- Fachplanung: Gerhard Ritter (Haustechnik)
Architekt Georg Bechter hat den alten Kuhstall, den sein Vater errichtet hatte, saniert und als Büro und Leuchtenmanufaktur adaptiert.
Bildungszentrum Frastanz-Hofen, Vorarlberg
- Bauherrschaft: Marktgemeinde Frastanz
- Architektur: Pedevilla Architects
- Fachplanung: Spektrum Bauphysik und Bauökologie GmbH (Bauphysik); Planungsteam E-Plus GmbH (Haustechnik); elektrodesign Fröhle René (Elektroplanung); gbd ZT GmbH (Projektsteuerung); Albrecht Baumanagement GmbH (Örtliche Bauaufsicht)
Das bestehende Schulgebäude wurde erweitert, wobei Alt- und Neubau eine untrennbare Symbiose miteinander eingehen.
Paracelsus Bad & Kurhaus, Salzburg
- Bauherrschaft: Stadtgemeinde Salzburg / KKTB, abgewickelt durch die Stadt Salzburg Immobilien GmbH
- Architektur: Berger+Parkkinen Architekten ZT GmbH
- Fachplanung: Ingenieurbüro Rothbacher GmbH (Bauphysik); sv.pf engineering (Bäderplanung); idealice Landschaftsarchitektur ZT (Landschaftsarchitektur); BauCon ZT GmbH (Statik); Technisches Büro Herbst GmbH (Elektrotechnik); MDE metal design engineering GmbH (Fassadenkonsulent); Haustechnik Dick & Harner GmbH (HKLS)
Anstelle der alten, in die Jahre gekommenen Badeanstalt wurde ein kompakter, mehrgeschoßiger Neubau errichtet.
Smart-Block Geblergasse, Wien
- Bauherrschaft: Angelika und Johannes Zeininger
- Architektur: Zeininger Architekten
- Fachplanung: TB Käferhaus GmbH (Energieplanung + Techn. Gebäudeausrüstung); Hollinsky & Partner ZT-GmbH (Tragwerksplanung); Prause iC ZT-GmbH (Bauphysik); BCE Beyond Carbon Energy GmbH (Energie-Contracting)
Der Straßenblock im 17. Wiener Gemeindebezirk umfasst knapp 20 Parzellen und ist ein typisches Beispiel für die heterogene Verbauung im gründerzeitlichen Wien.
Die Broschüre zum Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit mit umfassenden Details zum Staatspreis sowie Kurzbeschreibungen aller nominierten und ausgezeichneten Projekte steht zum Download zur Verfügung: http://www.klimaaktiv.at/service/publikationen/bauen-sanieren/staatspreis2021.html