Arzneimittelforschung gehört zu den bedeutendsten F&E-Bereichen moderner Gesellschaften. Sie ermöglicht die Entwicklung innovativer Medikamente, die das Leben von PatientInnen verbessern und verlängern können, schafft hochwertige, nachhaltige Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Prestige für die Länder und Regionen, wo sie stattfindet. Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) begrüßt die heutige Bekanntgabe von Takeda, einen neuen Forschungsstandort in Wien zu eröffnen.
Das Labor der Zukunft
Bis 2025 wird das biopharmazeutische Unternehmen einen dreistelligen Millionenbetrag in den Aufbau seines „Labors der Zukunft“ investieren. 250 ForscherInnen werden an der Entwicklung von biotechnologisch hergestellten Medikamenten und Gentherapien für Bereiche wie Onkologie, Hämatologie, Gastroenterologie und weiteren, zumeist seltenen, Krankheiten arbeiten. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie überlebenswichtig moderne, gut vernetzte Medikamentenforschung ist. Der Aufbau eines neuen Standorts zur Entwicklung neuer Arzneimittel von Takeda in Wien wird Österreichs Rolle im internationalen Zusammenspiel pharmakologischer Forschung stärken und den Zugang der Bevölkerung zu innovativer Spitzenmedizin verbessern“, so Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des FCIO.
Standort Österreich muss attraktiv bleiben
So erfreulich der Aufbau eines neuen Forschungsstandorts ist, es darf nicht vergessen werden, dass es einen starken internationalen Wettbewerb um Investitionen im Pharmabereich gibt. Um den Standort Österreich auch für weitere, zukünftige Investitionen attraktiv zu halten, müssen noch einige Herausforderungen bei gesetzlichen Rahmenbedingungen gemeistert werden. Insbesondere seltene Krankheiten bedürfen dabei einer besonderen Aufmerksamkeit. Anreizsysteme in diesem Bereich müssen noch treffsicherer gestaltet, dürfen aber keinesfalls abgebaut werden.
Zudem braucht es die Schaffung moderner Zugänge und Vernetzung zur Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung, mehr Anreize für klinische Studien, einen raschen Zugang für Patienten zu neuen Therapien sowie ein klares Bekenntnis zum Patentschutz. „Der Schutz geistigen Eigentums ist ein maßgeblicher Anreiz für die Entwicklung lebensrettender Medikamente. Jede Aufweichung des Patentschutzes für Arzneimittel, wie er aktuell von einigen Proponenten mit Blick auf Impfstoffe gefordert wird, würde sich sehr negativ auf die Fähigkeit der pharmazeutischen Industrie gerade in Österreich und Europa auswirken, neue Arzneimittel und Therapien gegen lebensbedrohliche Krankheiten zu entwickeln und so Anreize für Standort-Investitionen der Branche konterkarieren“, so Hofinger.
Über den FCIO
Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Derzeit vertritt der Verband mehr als 230 Unternehmen aus der chemischen Industrie, welche neben der Kunststoff- und Pharmaindustrie auch die Produktion von organischen und anorganischen Chemikalien, industriell hergestellte Fasern, Düngemitteln, Lacken und vielem mehr umfassen. Etwa 47.000 Beschäftigte in der chemischen Industrie haben 2020 Waren im Wert von über 15 Milliarden Euro hergestellt.