Am 11. November 2021 lud RegioPlan Consulting zur 2. Citytagung. Rund 140 Branchenvertreter nahmen an der Veranstaltung im Kleinen Haus der Kunst teil. Das Thema lautete: “Die neue Realität: Innenstädte post Corona”. Katrin Gugl begleitete die Teilnehmer mit einer inspirierenden Moderation durch den Veranstaltungstag und Tarek Leitner rundete den Auftakt mit der Präsentation seines Buches „Mut zur Schönheit – ein Blick auf die Verwandlung unserer Lebensumgebung“ gekonnt ab.
Als wären Digitalisierung und geänderte Kundenpräferenzen nicht genug, spitzt Covid-19 die Situation des stationären Einzelhandels in den Cities weiter zu. Die Leerstände werden mehr. Angesichts der vierten Welle, mit der Österreich gerade konfrontiert ist, sind Lösungsansätze für die Zeit nach der Pandemie gefragter denn je.
Intelligenter Nutzungsmix erforderlich
Wolfgang Richter, Senior Expert bei RegioPlan Consulting und Geschäftsführer des Partnerunternehmens RegioData Research, lieferte Key Facts zu den drei Themenblöcken “Konsument”, Investment” und “Zukunft”. In weiterer Folge referierte er darüber, wie sich innovative Brücken in die Zukunft schlagen lassen. “Bestehende und neue Siedlungskerne müssen so gestaltet werden, dass sie sich als relevante Orte etablieren können. Zu diesem Zweck müssen sie einen intelligenten Nutzungsmix aufweisen”, so Richter. Der Fokus soll in Österreich auf kleine bis mittelgroße Geschäfte mit attraktiver Spezialisierung gelegt werden.
Customer-Journey beginnt mit dem Blick aufs Smartphone
Es gilt zu berücksichtigen, dass die Customer-Journey nicht im Geschäft, sondern meist mit dem Blick auf das Smartphone beginnt. Danach entscheidet sich der Konsument, ob er den Weg in die Innenstadt antritt oder online bestellt. “Diese Entscheidung fällt auf emotionaler Ebene”, unterstrich Romina Jenei, CEO von RegioPlan Consulting, bei ihrem Vortrag über die Handelsmetamorphose. Analog dazu müssen die Cities mit stets Neuem und Überraschendem aufwarten. Überquellende Mistkübel, fehlende Sanitäranlagen, zu wenig Platz für Fußgänger – aktuelles Stichwort: den Weg versperrende E-Scooter – seien No-Gos. Jenei weiter: “Die Innenstädte müssen zu Wohlfühlzonen werden. Vor diesem Hintergrund müssen wir weg von der Sechzig-Stundenkilometer-Architektur hin zur Urbanität schaffenden Fünf-Stundenkilometer-Architektur.”
76 Prozent wollen stationär einkaufen
Die von Samantha Riepl, CEO von RegioPlan Consulting, moderierte Diskussionsrunde drehte sich um Handlungskonzepte der Zukunft. Riepl sprach mit den Panelisten über den Umsetzungswillen der Entscheidungsträger. Dabei fungieren die Konsumenten als Treiber. Denn bei einer bei der Citytagung gezeigten Studie von Integral gaben 76 Prozent der Befragten an, dass Online-Shopping für sie den stationären Einzelhandel nicht ersetzen kann.
RegioPlan Consulting präsentierte zudem mit Monika Hohenecker die zukünftige Projektleitung des erst kürzlich entstandenen eigenen Ressorts für Innenstadtentwicklung. In Ihrem Vortrag referierte Hohenecker über die Erfolgsgeschichte des Wiener Nordbahnviertels, für dessen Quartiersmanagement, Standortmarketing und PR sie bisher verantwortlich zeichnete. „Face the new reality“; mit diesem abschließenden Statement lud RegioPlan die Teilnehmer zum gemeinsamen Ausklang bei einem guten Glas Wein.