Zwar musste rund die Hälfte dieser Unternehmen Umsatzeinbußen in Kauf nehmen, doch nicht einmal jedes fünfte Familienunternehmen greift auf externes Kapital zurück. Drei Viertel halten an Belegschaft, Boni und Ausschüttungen fest, nur 19 Prozent mussten Gehälter kürzen. Gleichzeitig deckt die Pandemie wie ein Brennglas die Schwächen der Unternehmen auf, insbesondere bei den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das sind die zentralen Ergebnisse der Family Business Survey 2021, für die PwC insgesamt 2.800 Familienunternehmen aus 87 Ländern befragt hat, darunter 299 aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Krisenresistenz dank solider finanzieller Basis
„Wie bereits in früheren Krisen haben Familienunternehmen auch während der COVID-19-Pandemie ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen, wobei sich der deutschsprachige Raum im internationalen Vergleich nochmals gut absetzen konnte“, resümiert Rudolf Krickl, Partner und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Entrepreneurship bei PwC Österreich. „Kluges Wirtschaften, eine solide Finanzausstattung, langfristige Planung sowie verantwortungsvolles, wertebasiertes Handeln zahlen sich in dieser Situation aus.” Insgesamt war die Finanzlage so stabil, dass nur in jedem zehnten Unternehmen die Inhaberfamilie Eigenkapital einschießen musste. Weltweit war dies in 15 Prozent der Familienunternehmen der Fall.
CO2-Reduktion für mehr als ein Viertel wichtig
Auch der Blick in die Zukunft fällt optimistisch aus: Für das laufende Jahr rechnen immerhin 57 Prozent mit einem Wachstum (weltweit: 65 %), für 2022 gehen bereits wieder 82 Prozent von einem Umsatzplus aus (weltweit: 86 %). Insbesondere im Bereich der digitalen Transformation lässt die COVID-19-Krise eine gewisse Ist-Soll-Schere erkennen. „Beim Thema Digitalisierung müssen die Familienunternehmen den Worten nun auch schleunigst Taten folgen lassen, um sich für den wirtschaftlichen Aufschwung sowie weitere Krisen zu wappnen, insbesondere in Österreich“, so Krickl. Aufholbedarf besteht auch beim Thema Nachhaltigkeit, das bei den heimischen Unternehmen nicht gerade weit oben auf der Agenda steht. Nur für etwas mehr als ein Viertel der befragten österreichischen, deutschen und Schweizer Unternehmen hat die CO2-Reduktion in den kommenden zwei Jahren Priorität (27 %), weltweit sind es sogar noch weniger (15 %).