Starke Industrie soll Wirtschaft wieder ins Rollen bringen

IV-Präsident Knill rät, Schlüsselarbeitskräfte bei Corona-Impfung priorisieren.
© IV
Georg Knill Wirtschaftsstandort Österreich
„Die Innovationskraft der Unternehmen basiert letzten Endes immer auf Hirnschmalz" so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung.

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„Eine starke Industrie, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen sowie Zuversicht und Optimismus sind die Grundpfeiler, mit denen wir die Corona-Krise bewältigen und ein erfolgreiches Comeback der Wirtschaft schaffen können“, betont der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill.

Einmal mehr erweise sich die Industrie als Anker für Stabilität und Beschäftigung. So habe der produzierende Sektor bereits annähernd das Vorkrisen-Niveau erreicht. „Jene Regionen Österreichs sind besser durch die Krise gekommen, die durch eine technologie- und wissensintensive Wertschöpfung geprägt sind“, verwies Knill auf entsprechende IV-Berechnungen.

Partner für Klimaschutz

Bei den großen Herausforderungen unsere Zeit – Bewältigung der Corona-Krise sowie grüne und digitale Transformation – sei die Industrie mit ihrer Innovationskraft und Umsetzungskompetenz wichtiger Teil der Lösung. „Wir bekennen uns zu Klimaneutralität bis Mitte des Jahrhunderts und sind Partner für den Klimaschutz“, versichert Knill. „Dafür brauchen Unternehmen planbare Rahmenbedingungen mit realistischen Zielen.“

Um die ambitionierten Erneuerbaren Ausbau-Vorgaben und somit auch die Energie- und Mobilitätswende realisieren zu können, seien schnellere Genehmigungsverfahren bzw. kürzere Verfahrensdauern nötig.

Resiliente Logistikketten

Zudem habe Corona die Bedeutung resilienter Logistikketten deutlich gemacht. „Um diese zu sichern bzw. auszubauen, muss der Fokus weiter auf den Ausbau zukunftsfester Infrastruktur, Technologieneutralität und eine moderne Raumordnung als Lenkungsinstrument für Verkehrs- und Siedlungspolitik gerichtet sein“, hebt Knill, die zentrale Bedeutung der Erreichbarkeit internationaler Märkte für die stark exportorientierte österreichische Industrie hervor.

Als Exportland hängen Wohlstand, Arbeitsplätze und Lebensqualität am Erfolg unserer Unternehmen und ihrer Beschäftigten auf den internationalen Märkten. Knill: „Entscheidend ist daher, dass nach den vulnerablen Gruppen vor allem die Schlüsselarbeitskräfte in der exportorientierten Industrie schnell(er) geimpft werden. Jeder Tag zählt. Die Mitarbeiter – seien es Montage- und Service- oder Verkaufsteams – müssen rasch wieder ihre Kunden in der Welt erreichen können.“

Zudem müssen der grenzüberschreitende Güter-, Pendler- sowie Berufsverkehr weiterhin aufrechterhalten bleiben.

Fachkräftemangel weiter zentrale Herausforderung

Weitere Herausforderung für zahlreiche Unternehmen in der Industrie sei nach wie vor das Thema Fachkräfte. „Es klingt paradox, aber Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel sind kein Widerspruch. Das bestätigt eine aktuelle Umfrage unter unseren Mitgliedsbetrieben“, so Knill.

Besonders stark nachgefragt sind derzeit Berufe in den Bereichen Technik und Produktion, IT oder Forschung und Entwicklung. „Auch bei den Lehrlingen erleben wir aktuell einen qualitativen wie quantitativen Rückgang an Bewerbern. Hier gilt es gegenzusteuern – wir müssen gemeinsam zeigen, wie attraktiv eine Lehre in der Industrie ist und welche Karriereperspektiven und Einkommenschancen es hier gibt“, so Knill.

Konkret plädiert die Industrie für eine strukturierte Eingangsphase in die Lehre, eine Modernisierung der Berufsschulen, Maßnahmen, um vor allem Mädchen und junge Frauen für technische Lehrberufe zu interessieren sowie eine Attraktivierung der Lehre nach der Matura. „Wir haben den weitesten Weg der Krise hinter uns“, hofft Knill. „Jetzt gilt es, den restlichen Weg so gut wie möglich zu bewältigen und uns gemeinsam auf den Aufschwung nach der Krise vorzubereiten.“

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