Der schnelle Transport von Blutkonserven oder Defibrillatoren über den Luftweg im medizinischen Notfall oder Erkundungsdrohnen für Feuerwehr- und Rettungseinsätze. Das sind nur zwei der zahlreichen innovativen Drohnen-Anwendungsfälle, die 5G zukünftig möglich macht.
Nun haben sich Österreichs 5G-Vorreiter Drei und das Wiener Start-Up Dimetor zusammengeschlossen, um den sicheren Betrieb von Drohnen im Luftraum zu ermöglichen. Ein erster Test wurde gemeinsam mit dem Marktführer für Luftraummanagement-Software Frequentis diese Woche in Klagenfurt durchgeführt. Eine besondere Rolle kommt dabei der mobilen Netzanbindung zu: Sie ermöglicht eine verlässliche Echtzeit-Kommunikation zwischen Drohnenbetreibern, Luftfahrtbehörden und Drittanbietern – und eine sichere Steuerung von Drohnen außerhalb der Sichtlinie.
Innovative Geschäftslösungen
“Die frühzeitige Umsetzung von Innovationen ist seit Unternehmensgründung Teil der DNA von Drei”, sagt Drei CTO Matthias Baldermann. “Wir erhielten vor kurzem die Auszeichnung für das schnellste 5G-Netz des Landes. Die Koppelung unseres Netzes mit vernetzten Drohnen bietet eine perfekte Plattform für unsere Kunden, um innovative Geschäftslösungen zu ermöglichen.”
“Wir freuen uns sehr, mit Drei zusammenzuarbeiten, um die Konnektivitäts-Anforderungen für den BVLOS-Drohnenbetrieb zu erfüllen”, sagte Thomas Wana, CTO und Mitbegründer von Dimetor. “Da Drei 5G Vorreiter ist und Drohnen als einer der überzeugendsten Anwendungsfälle für 5G gelten, sehen wir unsere Partnerschaft als Grundlage für eine Reihe neuer Dienste in Österreich und darüber hinaus. Wir freuen uns über die Möglichkeit, eng mit Drei zusammenzuarbeiten, unsere globale Expertise einzubringen und beizutragen, dass Aerial IoT in naher Zukunft Realität wird”.
“Frequentis möchte im Projekt GOF 2.0 die operative Gültigkeit der Kombination von Luftverkehrs-Management und U-Space-Diensten und -Systemen von Drohnen demonstrieren und eine gemeinsame interoperable Infrastruktur für die bemannte und unbemannte Luftfahrt schaffen, insbesondere in dichten städtischen Gebieten. Die Bereitstellung zeitnaher, relevanter und präziser digitaler Informationen für alle Luftraumnutzer auf einer systemweiten Basis ermöglicht ein sicheres Management des einheitlichen Luftraums”, erklärt Günter Graf, Director New Business Development bei Frequentis. “Am 5. Oktober konnten wir gemeinsam mit dem österreichischen Betreiber Drei und Dimetor im Rahmen eines simulierten Tests des GOF 2.0-Projekts die erste Live-End-to-End-Telekom-Luftfahrt-Datenintegration in Österreich erfolgreich demonstrieren.”
5G ermöglicht neue Drohnen-Einsatzszenarien
Die Ergebnisse dieser Implementierungen zeigen und validieren, dass das Drei Netz in seiner aktuellen Konfiguration in der Lage ist, sichere UAV-Flüge (Unmanned Aerial Vehicle) zu unterstützen. Drei ist derzeit auf der Suche nach Interessenten, um gemeinsam innovative Drohnen-Anwendungsfälle zu entwickeln und zu zeigen. Durch die Anbindung von Drohnen an 5G werden verschiedene neue Anwendungsfälle erst möglich, z.B. die Übermittlung von hochauflösenden Live-Bildern während eines Feuerwehreinsatzes vom Einsatzort zum eintreffenden Feuerwehrfahrzeug. 5G liefert nicht nur die benötigte Kapazität für verschiedene Anwendungsfälle von Drohnen, sondern auch die entsprechende Verbindungsqualität.
Aerial IoT in naher Zukunft Realität. Im Rahmen der Partnerschaft hat Drei die AirborneRF-Plattform von Dimetor eingesetzt und wichtige Konnektivitäts- und Bodenrisiko-Informationen für den Flug von BVLOS-Drohnen bereitgestellt. Die Daten wurden in die Luftraum-Management-Plattformen von Frequentis integriert.
Zusammenarbeit bei EU-Forschungsprojekt GOF 2.0
Als nächsten Schritt zur Weiterentwicklung dieser 5G-Drohnen-Anwendung arbeiten Drei und Dimetor im EU-finanzierten Forschungsprojekt GOF 2.0 zusammen. GOF 2.0 zielt auf die Schaffung eines europäischen Drohnenmarktes ab und wird die technischen Komponenten (Services, Software, Kompetenzen, Praktiken) liefern. Ziel ist die Realisierung innovativer, strategischer und taktischer Services, damit bemannte und unbemannte Luftfahrzeuge denselben Luftraum sicher nutzen können. Dies ist eine Voraussetzung, um autonome und halbautonome Drohnen kosteneffizient außerhalb der Sichtlinie im unteren Luftraum zu betreiben.
Im Sinne der Innovationsführerschaft ist Drei auch Partner bei der Etablierung globaler Standards für den Datenaustausch zwischen Mobilfunkbetreibern und der Luftfahrtindustrie. Drei ist aktives Mitglied der Aerial Connectivity Joint Activity (ACJA), einer globalen Initiative von GSMA und GUTMA, die zur Integration unbemannter Luftfahrzeuge in den gemeinsamen Luftraum ins Leben gerufen wurde.