Mangelnde digitale Barrierefreiheit schwächt Wettbewerbsfähigkeit

Pop-ups, verwirrende Navigation und lange Ladezeiten erschweren die Nutzung digitaler Inhalte.
© Marija-M. Kanižaj
Mangelnde digitale Barrierefreiheit schwächt Wettbewerbsfähigkeit
Paul Anton Mayer, Chief Growth Officer bei AccessiWay.

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Wer denkt, digitale Barrierefreiheit sei nur etwas für Menschen mit Behinderungen oder ältere Personen, irrt gewaltig: Tatsächlich brechen 49 % der Gen Z Online-Käufe oder Suchvorgänge ab, weil Websites schwer zu lesen, hören, bedienen oder verstehen sind.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Studie von AccessiWay, einem der führenden europäischen Anbieter im Bereich der digitalen Barrierefreiheit. Die Gen Z bricht damit häufiger Online-Käufe und Online-Suchen aufgrund von digitalen Barrieren ab als die Millennials (40 %) oder die Babyboomer (25 %).

Mangelnde digitale Barrierefreiheit schwächt Wettbewerbsfähigkeit
Die Hälfte der Gen Z bricht Online-Käufe oder -Suchen wegen digitaler Barrieren ab.
© AccessiWay

„Die Gen Z hat hohe Ansprüche an digitale Inhalte. Sie verliert rasch das Interesse, wenn Websites unübersichtlich gestaltet sind. Vielen österreichischen Unternehmen ist nicht bewusst, wie groß der Verlust an potenziellen Kund:innen durch fehlende Barrierefreiheit ist“, erklärt Paul Anton Mayer, Chief Growth Officer bei AccessiWay.

Generationsunterschiede

Mehr als die Hälfte der Österreicher:innen (53 %) hat Schwierigkeiten bei der Nutzung von Websites, Apps oder Online-Shops. Die größten Hürden sind ablenkende Werbung oder Pop-ups (38 %), gefolgt von verwirrender Navigation (31 %) und langen Ladezeiten (29 %).

Mangelnde digitale Barrierefreiheit schwächt Wettbewerbsfähigkeit
In Österreich sind Pop-ups und verwirrende Navigation die größten digitalen Barrieren.
© AccessiWay

Jede:r vierte Österreicher:in (25 %) klagt über digitale Angebote, die nicht für Mobilgeräte wie Smartphones optimiert sind.

Die AccessiWay-Studie fand unterschiedliche Herausforderungen für jede Generation. Zu kleine Schriften sind die größte Barriere für Babyboomer (29 %). Eine fehlende Struktur erschwert die Nutzung vor allem für Millennials (25 %) und mit einer verwirrenden Navigation kann die Gen X (37 %) am schlechtesten umgehen. Auch lange Ladezeiten frustriert die Gen X, aber auch die Gen Z (jeweils 34 %).

Barrierefreiheitsgesetz verpflichtet Unternehmen zur digitalen Barrierefreiheit

Seit dem 28. Juni 2025 schreibt das Barrierefreiheitsgesetz in Österreich vor, dass Unternehmen ihre Websites für alle Menschen zugänglich machen müssen.

Eine Website muss zahlreiche Kriterien erfüllen, um als barrierefrei zu gelten. Dazu zählt unter anderem, dass die Navigation ohne Maus möglich sein muss oder dass ein ausreichender Kontrast das Lesen erleichtert. Rückenwind für das Barrierefreiheitsgesetz gibt es laut der AccessiWay-Studie aus der breiten Bevölkerung:

Mangelnde digitale Barrierefreiheit schwächt Wettbewerbsfähigkeit
82 % der Österreicher:innen sind dafür, dass digitale Inhalte für alle zugänglich sind.
© AccessiWay

82 % der Österreicher:innen geben an, dass ihnen die Barrierefreiheit digitaler Angebote wichtig ist – ein deutliches Signal für Wirtschaft und Politik.

Wettbewerbsvorteil durch digitale Barrierefreiheit

„In Österreich gibt es beim Thema digitale Barrierefreiheit dringenden Aufholbedarf. Derzeit erfüllen erst 2 % der Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben, die meisten Websites sind nach wie vor nicht für alle Nutzer:innen uneingeschränkt zugänglich“, analysiert Paul Anton Mayer.

Das Barrierefreiheitsgesetz gilt für alle Branchen – vom Handel über Banken und Versicherungen bis hin zu Verkehrsunternehmen. Das wirtschaftliche Potenzial der digitalen Barrierefreiheit ist groß: Laut der Statistik Austria leben 25 % der Menschen in Österreich gemäß der GALI-Definition mit einer Behinderung.

„Digitale Barrierefreiheit ist längst nicht nur eine soziale Pflicht, sondern bietet enormes wirtschaftliches Potenzial. Unternehmen, die ihre digitalen Angebote zugänglich gestalten, erschließen neue Zielgruppen, steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit und profitieren von einer verbesserten User Experience für alle“, ergänzt Paul Anton Mayer abschließend.

https://www.accessiway.at

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