Leadership und Arbeitsklima: Wieso meiden österreichische Mitarbeitende das Büro?

Schlechtes Arbeitsklima und zu lange Arbeitswege sind, laut heimischen Führungskräften, die Hauptgründe.
© Philipp Tomsich
Leadership und Arbeitsklima: Wieso meiden österreichische Mitarbeitende das Büro?
Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership.

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Ein Drittel der Führungskräfte stimmt der Aussage zu, dass Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten wollen, weil sie nicht gerne ins Büro kommen. Hauptgründe dafür sind lange Arbeitswege und ein schlechtes Arbeitsklima. Leadership, welches auf Empathie und Einfühlungsvermögen setzt, kann die Produktivität positiv beeinflussen und die Stimmung im Unternehmen verbessern.

Verbesserte Rahmenbedingungen

34 Prozent aller Führungskräfte sind der Meinung, dass Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten, da sie nicht gerne im Büro sind.

© Hernstein Institut für Management und Leadership
Leadership und Arbeitsklima: Wieso meiden österreichische Mitarbeitende das Büro?

Als Ursache werden vor allem zwei Gründe genannt: Die Vermeidung von langen Arbeitswegen sowie das Arbeitsklima und die sozialen Rahmenbedingungen im Team. Bessere Zeiteinteilung für Familie und Haushalt, bequemeres und günstigeres Arbeiten zu Hause, Stressvermeidung, Gesundheit sowie weniger Motivation wurden als Gründe deutlich seltener angeführt.

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„Über Führungsarbeit und Leadership kann man insbesondere bei schlechtem Arbeitsklima entgegenwirken“, verdeutlicht Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hernstein Instituts für Management und Leadership.

Empathie und Einfühlungsvermögen

Welche persönlichen Eigenschaften sind es nun, die aus der Eigensicht von Führungskräften Leadership ausmachen?

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54 Prozent nennen an erster Stelle Empathie und Einfühlungsvermögen, knapp gefolgt von einer offenen Haltung sowie Verlässlichkeit und Erreichbarkeit mit jeweils 53 Prozent. Eine geringe Rolle spielt die Präsenz von Führungskräften am Arbeitsplatz und das Kriterium „mehr am Arbeitsplatz zu sein als die Mitarbeitenden“: Lediglich 12 Prozent sehen darin einen sehr wichtigen Aspekt von Leadership.

„Führungskräfte können durch einfühlsames Handeln nicht nur die Produktivität stark positiv beeinflussen, sondern auch die Motivation der Mitarbeiter sowie die Stimmung im Unternehmen verbessern“, unterstreicht Michaela Kreitmayer.

Entwicklungspotenzial

Auf die Frage, inwieweit die direkten Vorgesetzten der Führungskräfte diese Anforderungen erreichen, zeigt sich nahezu in allen Bereichen Entwicklungspotenzial.

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Während, wie erwähnt 54 Prozent Empathie für ein sehr wichtiges Persönlichkeitsmerkmal halten, meinen nur 32 Prozent, dass dieses auf ihre eigene Führungskraft voll zutrifft. Fast ebenso stark ist diese Abweichung bei dem Merkmal „Rücksicht auf Stärken und Schwächen der Mitarbeitenden nehmen“; 49 Prozent halten das für sehr wichtig, aber nur 28 Prozent sehen es als voll zutreffend.

Eine Übererfüllung gibt es hingegen bei dem Kriterium „vor Ort sein“: Dieses sehen 12 Prozent als sehr wichtig an, 22 Prozent meinen jedoch, dass dies in hohem Maße bereits verwirklicht ist.

Management und Leadership

Noch ein interessantes Ergebnis findet sich im aktuellen Management Report:

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Leadership und Arbeitsklima: Wieso meiden österreichische Mitarbeitende das Büro?
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Leadership und Management werden von den befragten Führungskräften mehrheitlich, genau zu 56 Prozent, als Begriffe mit unterschiedlichen Funktionen gesehen. Dabei steht Management eher für die Sachebene und Leadership für die Beziehungsebene. Die häufigste Assoziation mit Management ist „klare Organisation“, die von 37 Prozent der Befragten genannt wird. Mit Leadership wird an erster Stelle menschliches und soziales Verhalten in Verbindung gebracht, und zwar von 21 Prozent.

https://www.hernstein.at

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