Auch wenn die Corona Pandemie für viele Menschen an Schrecken verloren hat, eines ist mit Sicherheit von ihr geblieben: Homeoffice. Zumindest zeitweise von zu Hause zu arbeiten gehört für viele Beschäftigte mittlerweile zum Alltag.
Homeoffice – gekommen, um zu bleiben
Mehr als drei Viertel (76%) der Befragten möchten auch zukünftig wenigsten zeitweise im Homeoffice arbeiten, geringfügig mehr als im ersten Pandemiejahr 2020 (74%). Dabei sind aber entgegen der landläufigen Meinung nicht die ganz jungen Berufstätigen führend. In der Altersgruppe der 20- bis 30jährigen wünschen sich das „nur“ 72%, die Differenz zum Österreichschnitt liegt innerhalb der statistischen Schwankungsbreite. Mit 85% finden sich die größten Homeoffice-Fans unter den 31- bis 40jährigen. Weniger beliebt ist Homeoffice bei Arbeitnehmer:innen zwischen 51 und 65. Hier gaben nur 68% der Befragten an auch in Zukunft Homeoffice machen zu wollen. Unter den Bundesländern sind Niederösterreicher:innen und Burgenländer:innen besonders Homeoffice-affin, hier haben 82% der Befragten Gefallen daran gefunden.
Auf die Frage „Was schätzen Sie am Homeoffice am meisten“ nannte die Mehrheit (53%) den Wegfall der Fahrt zur und von der Arbeit als größten Vorteil, gefolgt von der freien Zeiteinteilung mit 23% und der Möglichkeit länger zu schlafen mit 12%. Männer schätzen die freie Zeiteinteilung besonders (26% Zustimmung), während bei Frauen die Chance auf ein wenig mehr Schlaf überdurchschnittlich gut ankommt (17%). Der Wegfall des Arbeitsweges ist besonders in der „Pendler-Region“ Niederösterreich und Burgenland (61%) sowie in Kärnten und der Steiermark (62%) attraktiv – während in Tirol und Vorarlberg nur 29% darin den größten Homeoffice-Vorteil sehen.
Unterschied zwischen Männern und Frauen
Die größte Herausforderung im Homeoffice stellt für die Österreicher:innen die Trennung zwischen Beruf und Privatleben dar. 28% sehen darin den größten Nachteil am Zuhause-Arbeiten, Männer mit 32% deutlich stärker als Frauen mit 23%.
Arbeitszimmer?
Über zu wenig Platz im Homeoffice klagen demgegenüber nur 9% der Befragten, Bewohner:innen kleiner Immobilien bis 60 m2 Wohnfläche erwartungsgemäß deutlich häufiger (16%). Die Mehrheit der heimischen Homeoffice-Worker hat kein eigenes Arbeitszimmer: 26% arbeiteten bzw. arbeiten am Küchen- oder Couchtisch, 47% an einem Schreibtisch in einen anderen Raum wie z.B. dem Schlafzimmer, 38% genießen den Luxus eines Arbeitszimmers. Wenig verwunderlich, kämpfen auch hier Bewohner:innen kleiner Einheiten bis 60 m2 mit stärkeren Einschränkungen: Nur 12% davon haben ein Arbeitszimmer, die Mehrheit mit 58% aber immerhin einen Schreibtisch.
„Wir sehen ein steigendes Interesse an Immobilien mit zusätzlichem Arbeitszimmer. Hier sind auch die Bauträger gefordert in der Grundrissplanung auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren“, erklären Peter Weinberger und Peter Mayr, die Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich.
Die Wohnfläche der Immobilie hat dagegen nur geringen Einfluss auf den Wunsch nach zukünftigem Homeoffice. Erst über 120 m2 steigt das Interesse mit 83% etwas an. Erwartungsgemäß fanden Personen mit eigenem Arbeitszimmer mit 84% den größten Gefallen am Home-Office; aber auch wenn am Küchen- oder Couchtisch gearbeitet wurde, ist der Anteil mit 69% Zustimmung noch beachtlich.
„Wichtiger als die absolute Wohnfläche ist der richtige Grundriss. Er sollte die Möglichkeit bieten sich einen ruhigen und ergonomisch passenden Arbeitsplatz zu schaffen. Kluge Planung vorausgesetzt ist das auch in kleineren Einheiten realisierbar“, so Peter Weinberger abschließend.