Wenn es um Geld geht, greifen Verbraucher:innen immer häufiger zum Smartphone. Das zeigen die Ergebnisse der dritten Auflage des österreichischen Visa Payment Monitors in Zusammenarbeit mit forsa. Knapp jede:r Vierte (25 %) zuckt zum Bezahlen an der Kasse das Mobiltelefon oder Wearables. Vor zwei Jahren machte dies nur rund jede:r Sechste (17 %).
61 Prozent der Österreicher:innen nutzen inzwischen am liebsten digitale Zahlungsmethoden. Ihnen ist beim Bezahlen besonders wichtig, dass es schnell geht (64 %) und ihnen ein guter Überblick über die Ausgaben ermöglicht wird (58 %). Hygiene (16 %) spielt dagegen kaum noch eine Rolle.
Doch obwohl neun von zehn Verbraucher:innen (90 %) auch nach der Pandemie angeben kontaktlos zu zahlen, funktioniert das digitale Bezahlen auch 2023 noch nicht überall. Jeder dritten Person, passiert es mindestens einmal im Monat, dass nur Bargeld akzeptiert wird. Am häufigsten vermissen Verbraucher:innen digitale Bezahlmöglichkeiten in kleinen Geschäften (22 %). Bei Weihnachts- oder Wochenmärkten fehlen 20 Prozent bzw. 15 Prozent der Menschen bargeldlose Optionen.
Digitale Zahlungsdaten
Fast drei Viertel (74 %) der Verbraucher:innen haben ihre Zahlungsdaten inzwischen digital gespeichert. Besonders häufig sind sie in Onlineshops (50 %), Bezahlapps (49%) sowie Streamingdiensten (21 %) hinterlegt.
Entsprechend geben zwei von drei Menschen in Österreich (64 %) an, mit mobilen Endgeräten im Internet einzukaufen, ein Plus von 6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. 21 Prozent der Österreicher:innen versenden zudem inzwischen mindestens einmal im Monat Geld per App. Bei den unter 36-Jährigen ist es sogar bereits fast jede:r Zweite (45 %).
„Digitale Technologien vereinfachen Geldbewegungen und ermöglichen mehr Flexibilität, Transparenz und Kontrolle. Der Visa Payment Monitor zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in Österreich digitales Bezahlen in zunehmendem Maße schätzen und nutzen“, verdeutlicht Stefanie Ahammer, Country Manager Österreich beim Zahlungstechnologieanbieter Visa.
Banking-Apps statt Portemonnaie
Auch um tägliche Ausgaben im Blick zu behalten, werden inzwischen digitale Bezahlmethoden (55 %) bevorzugt. Bargeld bietet nur noch für 40 Prozent der Befragten die beste Ausgabenkontrolle, ein Rückgang von vier Prozentpunkten innerhalb eines Jahres.
Für den Überblick über die Finanzen nutzen 67 Prozent am liebsten ihre Banking-App. Bei den unter 36-Jährigen sind es sogar 72 Prozent. Kontoauszüge aus Papier sehen hingegen 57 Prozent als nicht mehr zeitgemäß an, und nur noch (41 %) nutzen sie weiterhin (bei der jungen Generation nur noch 27 %).
Bargeld verliert an Bedeutung
Während 61 Prozent der Österreicher:innen digitale Zahlungsmethoden im Alltag bevorzugen, meidet ein Viertel (26 %) inzwischen aktiv Geschäfte, in denen sie nicht digital zahlen können.
Vor zwei Jahren waren es nur 19 Prozent. Bargeld bevorzugen nur noch rund 40 Prozent der Befragten. Beim Trinkgeld wird es jedoch weiter eher genutzt (49 %) als unbare Methoden (33 %), auch wenn die Rechnung digital beglichen wurde. Am häufigsten genannt wird die Sorge, dass digitale Gaben nicht beim Servicepersonal ankommen (58 %). Mehr als jede:r Fünfte (22 %) nutzt Trinkgeld zudem, um Kleingeld loszuwerden.
Demografische Unterschiede
Im Vergleich zu früheren Auflagen der Studie setzt sich fort, dass die jüngere Generation, der unter 36-Jährigen, klar Vorreiter bei der Nutzung digitaler Bezahlmethoden bleibt.
Bereits 42 Prozent der unter 36-Jährigen zahlen mobil, fast jede:r kontaktlos (94 %). Etwa jede:r Vierte von ihnen (23 %) hält Münzgeld zudem für nicht mehr zeitgemäß – bei keiner anderen Altersgruppe ist der Anteil höher. Zudem würde die absolute Mehrheit (72%) eher ohne Portemonnaie als ohne Smartphone das Haus verlassen. Dagegen würden die über 60-Jährigen mehrheitlich (59 %) das Portemonnaie mitnehmen. Bei der österreichischen Gesamtbevölkerung hat das Smartphone (51%) gegenüber dem Geldbeutel (44 %) seit diesem Jahr erstmals die Nase vorn.
Super-App und Selbstbedienungskassen
Mit Blick auf die Zukunft erwarten Verbraucher:innen eine weitere Digitalisierung des Alltags. So glauben 67 Prozent, dass es Standard sein wird, im stationären Handel an Selbstbedienungskassen zu bezahlen. Schon heute nutzen 19 Prozent der Menschen in Österreich immer diese Kassen, wenn diese verfügbar sind. Mehr als jede:r Zweite (58 %) glaubt zudem, Lebensmitteleinkäufe vorab zu bestellen und im Supermarkt lediglich abzuholen, wird in fünf Jahren alltäglich sein.
Dass sich Super-Apps dann durchgesetzt haben, die verschiedene Anwendungen wie Shopping, Onlinebanking und Messaging-Dienste kombinieren, erwarten 42 Prozent. Dagegen erwartet nur eine Minderheit, dass Verbraucher:innen in fünf Jahren ganz ohne Zahlungsmittel wie Karte oder Smartphone auskommen: Lediglich 16 Prozent glauben, dass man bis dahin Einkäufe per „Hand-Scan“ bezahlen kann.