Finanzinstitute setzten bei kundenbezogenen Prozessen vermehrt auf KI-Agenten

Intelligente Systeme ändern künftig die Art und Weise, wie Finanzhäuser mit Kunden interagieren.
© Capgemini
Finanzinstitute setzten bei kundenbezogenen Prozessen vermehrt auf KI-Agenten
Arun Varghese, Head of Practices bei Capgemini in Österreich.

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Laut aktueller Daten einer neuen Studie des Capgemini Research Institute (World Cloud Report in Financial Services 2026) können KI-Agenten bis 2028 einen wirtschaftlichen Mehrwert von bis zu 450 Milliarden US-Dollar erzielen.

Um diese Chance zu nutzen, geben 33 Prozent der Banken an, dass sie eigene KI-Agenten intern entwickeln, während 48 Prozent der Finanzinstitute neue Stellen für Mitarbeiter schaffen, die die Agenten beaufsichtigen.

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Da KI-Agenten in der Lage sind, komplexe Arbeitsabläufe autonom zu verwalten, geht die Rolle der Cloud über die eines reinen Infrastruktur- oder Speicheranbieters hinaus. Fast zwei Drittel der Führungskräfte (61 Prozent) betrachten cloudbasierte Orchestrierung mittlerweile als entscheidend für ihre KI-Strategie und verwandeln Cloud-Plattformen in Innovationsmotoren, mit denen Technologien schnell und in großem Umfang operationalisiert werden können.

„Die Kombination aus KI und Cloud ermöglicht es Banken und Versicherungen, die Leistungsfähigkeit von KI-Agenten unmittelbar zu nutzen, um ihre Kunden mit größerer Präzision, Geschwindigkeit und Mehrwert zu bedienen. Unsere Daten zeigen einen weit verbreiteten Optimismus in der Branche, dass das Zeitalter der KI-Agenten neue Märkte erschließen und eine neue Phase der Transformation einläuten wird. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, müssen Finanzinstitute eine langfristige Perspektive einnehmen, da Menschen mit Agenten zusammenarbeiten. Das bedeutet, Substanz von Hype zu trennen. Führungskräfte müssen überlegen, wie sie ihren KI-Agentenbetrieb im Laufe der Zeit skalieren können, und dabei eine Vision davon haben, wie ihr Unternehmen am Ende dieses Prozesses aussehen soll“, erklärt Arun Varghese, Head of Practices bei Capgemini in Österreich.

Implementierung von KI-Agenten auf niedrigem Niveau

Die Einführung von KI-Agenten steht vor einem rasanten Wachstum, da sich 80 Prozent der Finanzdienstleistungsunternehmen in der Konzeptions- oder Pilotphase der Einführung befinden. Es gibt jedoch noch erhebliches Potenzial, da erst 10 Prozent der befragten Unternehmen KI-Agenten in großem Umfang implementiert haben.

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Laut dem Bericht identifizieren Führungskräfte aus dem Bank- und Versicherungswesen die Kundengewinnung und „Know-Your-Customer“ (KYC), die Bearbeitung von Krediten und Schadensfällen sowie das Underwriting als die ineffizientesten Geschäftsfunktionen in der gesamten Branche.

Die Unternehmen sind optimistisch, dass agentenbasierte KI diese seit langem bestehenden Herausforderungen bewältigen kann. Als wesentliche Vorteile werden dabei die Entscheidungsfindung in Echtzeit (96 Prozent), eine verbesserte Genauigkeit (91 Prozent) und schnellere Durchlaufzeiten (89 Prozent) genannt.

Über die Effizienzsteigerungen hinaus sehen Führungskräfte in KI-Agenten die Möglichkeit, echte Geschäftsergebnisse zu erzielen:

  • 92 Prozent geben an, dass KI-Agenten ihnen helfen werden, ohne hohe Vorabinvestitionen in die Infrastruktur in neue Regionen zu expandieren.

  • 79 Prozent glauben, dass Cloud-native KI-Agenten dynamische Preisgestaltung und Angebote ermöglichen, wodurch der Umsatz maximiert und Wettbewerber ausgestochen werden können.

  • 75 Prozent sehen eine Chance für die Bereitstellung eines mehrsprachigen Supports, der sich an lokale Vorschriften und kulturelle Normen anpasst.
Finanzinstitute setzten bei kundenbezogenen Prozessen vermehrt auf KI-Agenten
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Angesichts des immensen Potenzials, das sich daraus für das gesamte Unternehmen ergibt, richten Führungskräfte ihre Investitionen entsprechend aus: Fast zwei Drittel der Führungskräfte geben an, dass bis zu 40 Prozent des Budgets ihrer Organisation für generative KI heute speziell für Agententechnologien vorgesehen sind. Bis 2028 rechnet jedes vierte Unternehmen mit einer Steigerung seiner Ausgaben für KI-Agentenlösungen um bis zu 60 Prozent.

Anhaltende Herausforderungen

Während Finanzinstitute die Einführung von generativer KI und KI-Agenten vorantreiben, weisen fast alle Führungskräfte einstimmig auf zwei entscheidende Hindernisse hin: eine drohende Qualifikationslücke bei Führungskräften und Mitarbeitern (92 Prozent) sowie regulatorische und Compliance-Auflagen (96 Prozent).

Die meisten Führungskräfte (89 Prozent) äußern sich zwar besorgt über die Komplexität der Verwaltung regionalspezifischer regulatorischer Vorgaben, setzen jedoch gleichzeitig die Compliance in den nächsten drei Jahren ganz oben auf die Prioritätenliste ihres Unternehmens.

Hohe Implementierungskosten stellen ebenfalls ein Hindernis für die Erzielung realer Renditen aus KI-Investitionen dar. Eine wachsende Zahl von Unternehmen (25 Prozent) neigt dazu, in den nächsten 12 bis 18 Monaten auf das Service-as-a-Software-Modell umzusteigen und damit einen neuen Ansatz für die Nutzung und Monetarisierung von KI zu verfolgen.

Anstatt für Lizenzen und Infrastruktur zu bezahlen, werden Unternehmen für Ergebnisse wie aufgeklärte Betrugsfälle, abgewickelte Transaktionen oder bearbeitete Kundenanfragen bezahlen.

Nähere Informationen zur vollständigen Studie finden hier.

https://www.capgemini.com

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