LandLuft als Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Städte und Gemeinden sowie ihre engagierten Bürger als Positiv-Beispiele in die Öffentlichkeit zu tragen und durch das Auf- und Vorzeigen nachvollziehbarer Lösungen möglichst viele Nachahmer zu finden.
„Boden g’scheit nutzen“ lautet das Motto des LandLuft Baukulturgemeinde-Preises 2021. Aus mehr als hundert eingereichten Beiträgen hat die Jury 13 Gemeinden (und 28 Projekte) als Vorzeigebeispiele ausgewählt, die in die nächste Runde des mehrstufigen Prozesses kommen. Die nominierten Kommunen und Projekten bzw. die Menschen dahinter sind nun eingeladen, ihre baukulturellen Aktivitäten und Erfolge im Rahmen eines öffentlichen Jury-Hearings am 16. Oktober in Waidhofen/Ybbs zu präsentieren.
Im Frühjahr 2021 werden die potenziellen Preisträger-Gemeinden von der Jury bereist. Die Preisverleihung findet am 23. September 2021 in Wien statt. Danach beginnt für LandLuft die Baukulturvermittlung mit Publikationen, Wanderausstellungen, Filmen, Exkursionen, Vorträgen und Webinaren. Der Verein setzt auf die Erfolgsbeispiele der prämierten Gemeinden und die unmittelbare Ansprache von Menschen über Geschichten, Bilder und Zitate.
Für die Belebung der Zentren
Warum Grund und Boden in den Mittelpunkt der Vereinstätigkeit gerückt ist, erklärt LandLuft-Obfrau-Stellvertreter Roland Wallner: „Raumplanung und Bodenpolitik sind die Grundlage für eine gute Baukultur. Ein schönes Haus oder eine kommunale Einrichtung am falschen Ort ist aus unserer Sicht kein gutes Bauwerk. Wer zum Beispiel an den Stadt- und Ortsrändern Boden für Einkaufszentren versiegelt, produziert Leerstand in den Zentren und mehr motorisierten Individualverkehr. Als Kollateralschaden dieser Auslagerung wird auch noch der Ort für die Bewohner unattraktiv, weil die Lebensqualität sinkt. Ein Bewusstsein für die Knappheit der Ressource Boden führt hingegen zu einer Belebung der Zentren.“
Zusätzlich zum eigentlichen Baukulturgemeinde-Preis lobt LandLuft auch einen Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement aus. Er winkt Initiativen, Unternehmen oder regionalen Zusammenschlüssen, deren boden- und raumordnungspolitisches Engagement besonders vorbildlich ist. Insgesamt 28 Projekte, deren Bandbreite vom Film über die Studienarbeit bis um Bauprojekt reicht, wurden für ihren Einsatz zum Thema „Boden“ nominiert.
Ein enormer Wirtschaftsfaktor
Die LandLuft Baukulturgemeinde-Preise 2009, 2012 und 2016 haben Städte und Gemeinden prämiert, deren baukulturelles Engagement bereits seit Jahren spürbar ist und das Zusammenleben in unterschiedlichsten Bereichen nachhaltig verbessert hat: Umwelt- und Naturschutz, Verkehr, Generationengerechtigkeit, Abbau von Leerständen, Wirtschaft und Infrastruktur, Ortsbild und Siedlungspolitik, Tourismus, Einbindung der Bevölkerung bei relevanten Aufgabenstellungen bzw. Bauvorhaben u. v. m.
„Im Zentrum des Baukulturgemeinde-Preises steht weniger das schöne Gebäude“, erklärt LandLuft-Obfrau Elisabeth Leitner. „Wichtiger ist, wie und in welchem Kontext es entstanden ist und welchen Beitrag es zur kommunalen Entwicklung leistet. Es geht uns um gelebte Baukultur und die Menschen, die sich für eine zukunftsfähige Ortsentwicklung einsetzen. Übrigens sind die Gemeinden in Summe der größte Bauherr im Land, sie beeinflussen also maßgeblich die (baukulturelle) Entwicklung Österreichs!“
Die 13 ausgewählten Gemeinden:
- Stadtgemeinde Trofaiach (ST)
- Stadtgemeinde Mödling (NÖ)
- Marktgemeinde Ober-Grafendorf (NÖ)
- Gemeinde Lesachtal (K)
- Gemeinde Göfis (VO)
- Marktgemeinde Nenzing (VO)
- Gemeinde Lang (ST)
- Stadt Feldkirch (VO)
- Marktgemeinde Feldkirchen / Donau (OÖ)
- Marktgemeinde Oberdrauburg (K)
- Gemeinde Andelsbuch (VO)
- Gemeinde Innervillgraten (T)
- Marktgemeinde Thalgau (S)
(nach dem Zeitpunkt der Einreichung gereiht)