Studie: „LebensWert – Wertschätzung von Lebensmitteln

Forscherinnen der Fachhochschule Wiener Neustadt, der BOKU Wien und der WU Wien sind im Auftrag des „Netzwerk Kulinarik“ der Frage nachgegangen, welche Lebensmittel von den ÖsterreicherInnen besonders wertgeschätzt werden.
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Es gibt kaum eine andere Möglichkeit, hohe Werte auf so kleinem Raum zu konzentrieren CARAT-INVEST

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Die Ergebnisse der Studie „LebensWert – Wertschätzung von Lebensmitteln“ zeigen, dass neben dem grundsätzlichen respektvollen Umgang mit Nahrung vor allem sieben Faktoren relevant sind.

Kaum empirische Forschungsergebnisse

Obwohl in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatte die Themen Nachhaltigkeit und Ernährung stark präsent sind, gibt es bislang kaum empirische Forschungsergebnisse zur Wertschätzung von Lebensmitteln. Tatjana Kwasny und Karin Dobernig (beide FH Wiener Neustadt) sowie Karin Schanes (BOKU Wien) und Barbara Hartl (WU Wien) haben deshalb in einer Studie untersucht, was „Wertschätzung von Lebensmitteln“ für Menschen in Österreich bedeutet und welche Faktoren die Bewertung beeinflussen. Das Ergebnis: Natürliche Erzeugung, Regionalität, Frische, Aussehen, Geschmack, Eigenanbau und Werte wie Gesundheit & Ethik sind die wesentlichen Kriterien. Darauf aufbauend leiten die Autorinnen Empfehlungen und Maßnahmen für zukünftige Entwicklungen ab.

Verschiedene AkteurInnen der Produktion, Gastronomie, Bildung und des Handels können durch Bewusstseinsbildung, Informationskampagnen oder regulierende Maßnahmen die Wertschätzung von Lebensmitteln erhöhen. Diese verlangt auch, dass der mit dem Anbau sowie der Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln verbundene Aufwand der Produktion in Form von Energie, Ressourcen, Arbeit und Kosten gewürdigt wird. „KonsumentInnen nehmen diesen Aufwand wahr, würden sich aber wünschen, dass er für sie sichtbarer gemacht wird“, so Karin Dobernig, Leiterin des Instituts für Nachhaltigkeit der FHWN.

Studie: „LebensWert – Wertschätzung von Lebensmitteln ama
„Die Befragten haben in den Interviews und Fokusgruppen immer wieder betont, wie sehr sie das wachsende Angebot von Produkten direkt vom Nahversorger schätzen“, erinnert sich Karin Dobernig.

Nähe zur Produktion

„Wertschätzung“ bedeutet für die Befragten vor allem einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln. Darüber hinaus achten die Menschen auf bestimmte Aspekte, die gewisse Lebensmittel wertvoller als andere machen. Dazu gehören etwa Grundsätze der Produktion, wie eine natürliche Erzeugung und Regionalität. Letztere bezieht sich hier nicht nur auf die geografische Dimension, sondern vor allem auf eine emotionale, durch Vertrauen gekennzeichnete Nähe zu den Produzenten.

„Die Befragten haben in den Interviews und Fokusgruppen immer wieder betont, wie sehr sie das wachsende Angebot von Produkten direkt vom Nahversorger schätzen“, erinnert sich Karin Dobernig. „Diese Nähe zur Produktion und zu heimischen Bauern spielt vor allem bei Fleischprodukten eine große Rolle. Die KonsumentInnen möchten sich oft persönlich davon überzeugen, dass das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung stammt“, ergänzt Tatjana Kwasny vom FB Marketing & Sales der FHWN.

Selbstverständlich spielen ästhetische Aspekte wie Frische und Aussehen eine zentrale Rolle, Geschmack ist aber immer noch der wichtigste Faktor bei der Auswahl von Lebensmitteln. Dennoch fließen Werte wie Gesundheit und Ethik in immer stärkerem Ausmaß in die Kaufentscheidungen mit ein. Darüber hinaus wird Nahrungsmitteln wie Gemüse und Obst aus Eigenanbau eine besondere Art von Wertschätzung entgegengebracht.

Betriebe vernetzen

„Unser Auftrag ist es, die Betriebe entlang der Wertschöpfungskette miteinander zu vernetzen und sie bei ihrer Arbeit optimal zu unterstützen. Dabei sind Nachhaltigkeit und die Wertschätzung von Lebensmitteln ein wichtiges Thema“, so Katharina Korinek vom „Netzwerk Kulinarik“ der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH (AMA), die die Studie in Auftrag gab.

https://www.fhwn.ac.at

https://www.ama.at

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