Seit drei Jahren betreibt die AustroCel Hallein GmbH die größte reststoffbasierte Bio-Raffinerie Österreichs. Dabei entsteht aus den Nebenströmen der Zelluloseproduktion wertvolles Bio-Ethanol, deren Kapazität ausreicht, um etwa 1 % des österreichischen Benzinbedarfs zu decken.
„Die CO2-Einsparungsquote unseres Bio-Ethanols liegt bei fast 98 %, das ist selbst für Biokraftstoffe ein außergewöhnlich hoher Wert. Es entspricht unserem übergeordneten Ziel, eine vollständige Wertstoffverwertung durch Kreislaufwirtschaft zu erreichen und somit die Klimaziele des Landes Salzburg zu unterstützen. Zudem sichert die Bio-Ethanol-Anlage Arbeitsplätze in der Region und trägt zum wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens bei“, freut sich Wolfram Kalt, Geschäftsführer von AustroCel Hallein.
Bio-Ethanol aus Hallein wird ausschließlich auf Basis von Reststoffen aus Zellulose hergestellt und gilt als besonders umweltfreundlich, da keine Futter- oder Nahrungsmittel verwendet werden. Mit dieser nachhaltigen Basis zählt das Bio-Ethanol der AustroCel Hallein zur Kategorie der „fortschrittlichen Biokraftstoffe der 2. Generation“ und wird Benzinkraftstoffen beigemengt.
Bio-Ethanol aus Nebenströmen der Produktion
„Das verarbeitete Holz besteht zu 40 % aus Zellulose. Bei der Gewinnung der Zellstoffe durch das Auskochen der Hackschnitzel entsteht Braunlauge, die früher eingedampft und verbrannt wurde“, erklärt Franz Dieterich, Leiter der Bio-Ethanol Anlage.
Da Braunlauge aber wertvolle Holzzucker enthält, wird diese mittels Hefe fermentiert und zu Bio-Ethanol destilliert. So werden so viele Bestandteile des Holzes wie möglich einer stofflichen Nutzung zugeführt.
„Zerowaste“-Ambitionen bis 2030
AustroCel Hallein hat das Ziel, den Zero-Waste-Ansatz im gesamten Produktionsprozess bis 2030 umzusetzen. Sie arbeitet intensiv an der weiteren Nutzung der noch verbleibenden Reststoffe, wie beispielsweise Asche aus dem Biomasse-Heizkraftwerk, in dem Fernwärme und Grünstrom für die umliegende Region erzeugt wird.
Diese könnte in der Baustoffindustrie verwertet werden und somit einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Die letzten Meter in dieser nachhaltigen Entwicklung sind bekanntlich die herausforderndsten.