Der neue Kienbaum Faktencheck Gehaltsentwicklung 2025 zeigt: Die tatsächlichen Gehaltserhöhungen im DACH-Raum fallen deutlich moderater aus als im Herbst 2024 prognostiziert. Die realisierten Gehaltserhöhungen in der DACH-Region bleiben im Schnitt rund einen Prozentpunkt hinter den ursprünglichen Prognosen der Unternehmen zurück.
Besonders deutlich ist dieser Effekt im Top Management und bei Fachkräften – zwei Gruppen, deren prozentuale Gehaltsentwicklung sich zunehmend angleicht.
Übersicht der Gehaltsentwicklung
Im Herbst 2024 hatten Unternehmen für Österreich durchschnittliche Gehaltssteigerungen von 4,2 % erwartet – tatsächlich umgesetzt wurden lediglich 3,3 %. In Deutschland fiel die Steigerung von 3,8 % auf realisierte 2,9 %. Die Schweiz verzeichnet mit 1,2 % ebenfalls eine niedrigere Entwicklung als die prognostizierten 1,6 %.


Über alle Hierarchieebenen hinweg zeigt sich ein ähnliches Bild: Im österreichischen Top Management lag die Gehaltserhöhung bei 2,5 % statt erwarteter 3,6 %, bei Fachkräften bei 3,3 % statt 4,2 %.
Fachkräftemangel
Ein Lichtblick für Arbeitgeber: 59% der befragten österreichischen Unternehmen berichten, dass es ihnen im Vergleich zum Vorjahr leichter fällt, offene Stellen zu besetzen. Gleichzeitig stellen 14 % sinkende Gehaltserwartungen bei Bewerbenden fest.
Dennoch rechnen zwei Drittel der Unternehmen weiterhin mit starkem Druck auf die Gehälter – insbesondere in Bereichen mit hohem Fachkräftemangel.
Kostendisziplin als Steuerungsinstrument
Um anwachsende Lohnkosten abzufedern, setzen Unternehmen der DACH-Region, neben klassischen Maßnahmen wie Wachstum und Produktivitätssteigerungen, zunehmend auch auf kostenorientierte Finanzierungsstrategien: 49 % berichten, gezielt Einsparungen in anderen Unternehmensbereichen vorzunehmen (2024: 43 %), und 33 % setzen auf Personalabbau (2024: 29 %).

„Obwohl die Gehaltssteigerungen im Vergleich zum Vorjahr ein weiteres Mal zurückgegangen sind, bleibt der Druck auf die Unternehmen hoch, was einerseits auf die bereits sehr hohen Personalkosten und andererseits auf die wirtschaftliche Gesamtsituation zurückzuführen ist.“, verdeutlicht David Jaksch, Manager bei Kienbaum.
Relevanz der Entgeltgleichheit
Auch das Thema Entgeltgleichheit rückt weiter in den Fokus: 24 % der Unternehmen in Österreich nutzten die aktuelle Gehaltsrunde, um aktiv Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern zu korrigieren.

Dafür wurden im Schnitt rund 15 % des Gehaltsbudgets verwendet – auch im Hinblick auf die ab 2027 in Kraft tretende EU-Richtlinie zur Entgelttransparenz.
An der aktuellen Erhebung im Frühjahr 2025 beteiligten sich 670 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Damit liefert der Faktencheck eine der fundiertesten Momentaufnahmen zur Gehaltsrealität im deutschsprachigen Raum.
In einem von wirtschaftlicher Unsicherheit und schwankenden politischen Rahmenbedingungen geprägten Umfeld bieten verlässliche Gehaltsdaten HR-Verantwortlichen eine wichtige Grundlage, um auch in herausfordernden Zeiten fundierte Entscheidungen über Vergütungsstrategien zu treffen.
Den vollständigen Kienbaum Faktencheck können Sie hier gratis anfordern.