Nachhaltigkeit und die Investition in erneuerbare Energien halten in der heimischen Immobilienbranche immer mehr Einzug und haben eine Reihe an Projekten hervorgebracht, die die umweltfreundliche Gestaltung von Lebensräumen in den Fokus rücken.
Aber: Auch in Österreich lebende Immobiliensuchende legen Wert auf „grünen“ Wohnraum. willhaben hat sich im Rahmen einer groß angelegten Marktforschung angesehen, wer besonders nachhaltig mieten und kaufen will, welche Aspekte hierbei besonders wichtig sind, wie hoch das Interesse an Photovoltaikanlagen ist und ob sich die Befragten vorstellen können, alternative Wohnformen zu beziehen.
Immobilien und Nachhaltigkeit
„In Summe geben rund 80 Prozent der TeilnehmerInnen an, Nachhaltigkeit bei der Immobiliensuche als „sehr wichtig“ (27,2 Prozent) bzw. „eher wichtig“ (51,9 Prozent) zu bewerten – ein Wert, der im Vergleich zum Vorjahr auf unverändert hohem Niveau geblieben ist“, kommentiert Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben.
Vor allem die jüngste (18 bis 29 Jahre) und die älteste (50 bis 59 Jahren) Gruppe an Befragten sowie Menschen aus der der Steiermark und Kärnten legen bei der Miete oder auch beim Kauf einer Immobilie überdurchschnittlich viel Wert auf Nachhaltigkeit.
Auf die Frage, welche konkreten Aspekte dabei besonders wichtig sind, wurden die „Heizungsart“ (53,7 Prozent), der „Energieverbrauch“ (49,3 Prozent), die „Energieeffizienzklasse“ (30,5 Prozent), die „Bauweise (Massivhaus, Fertighaus, Holzhaus, etc.)“ (22,3 Prozent) sowie die „Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln / Car-Sharing“ (22,3 Prozent) am häufigsten genannt.
„Aus einer weiteren, schon im vergangenen Winter durchgeführten, UserInnen-Befragung, an der rund 3.000 Personen teilgenommen haben, wissen wir außerdem, dass mehr als 60 Prozent der Menschen darauf achten, ihre Immobilie nachhaltig – beispielsweise mit Second Hand-Möbeln – einzurichten“, ergänzt Judith Kössner.
Photovoltaik-Anlagen in Österreich
„Menschen, die in den vergangenen Jahren geplant haben, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren, waren häufig mit langen Wartezeiten und bürokratischen Hürden konfrontiert. Nichtsdestotrotz ist das Interesse der ÖsterreicherInnen an Solaranlagen hoch, wie unsere aktuelle Marktforschung ausweist – bei Männern und Frauen gleichermaßen, quer durch alle Altersgruppen“, so Judith Kössner.
Insgesamt finden rund 80 Prozent der Befragten die Anschaffung einer eigenen PV-Anlage „sehr interessant“ bzw. „eher interessant“. Mit 6,6 Prozent ist der Prozentsatz jener, die Photovoltaik „überhaupt nicht interessant“ finden, verschwindend gering. Besonders hoch ist der Anteil jener, die Solaranlagen positiv gegenüberstehen, bei steirischen Immobiliensuchenden, Menschen mit höherem Bildungsabschluss sowie wenig überraschend eher bei jenen, die sich nach Eigentum umsehen.
Krisen und alternative Wohnformen
In wirtschaftlich herausfordernden und von Krisen geprägten Zeiten gewinnen alternative Wohnformen für einen Teil der Bevölkerung an Relevanz.
Auf die Frage „Welche der folgenden alternativen Wohnformen könnten Sie sich für sich selbst grundsätzlich vorstellen, um Wohnkosten zu sparen?“ wurden mit 25 Prozent am häufigsten „Tiny Houses“ genannt.
„Während es hierzulande keine gesetzliche Definition für diesen Begriff gibt, ist damit in der Regel minimalistisches Wohnen auf sehr wenigen Quadratmetern, nur mit den nötigsten Dingen, gemeint“, informiert Judith Kössner.
Weitere 24,3 Prozent würden in Erwägung ziehen, „mit Eltern, Großeltern, Geschwistern oder anderen Familienmitgliedern zusammenziehen“, gefolgt davon, „Teile der eigenen Wohnung / des eigenen Hauses (unter-)vermieten“ (15,1 Prozent), „Wohnen gegen Hand (freie Kost und Logis für Arbeit wie Kinderbetreuung, Arbeit am Bauernhof)“ (12,7 Prozent) sowie die Option „Wohnwagen / Bus“ (12,6 Prozent).