Großteil der Österreicher:innen pessimistisch bei Klimaentwicklung

Die Studie der ÖAW zeigt eine grundsätzlich resignative Haltung der heimischen Bevölkerung.
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Großteil der Österreicher:innen pessimistisch bei Klimaentwicklung
Heinz Faßmann, Präsident der ÖAW (Österreichische Akademie der Wissenschaften).

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Eine Mehrheit von 87 Prozent der Österreicher:innen glauben nicht, dass die UN-Klimakonferenz in Dubai Ergebnisse bringen wird. Dementsprechend gering ist auch das Interesse an ihr: Fast drei Viertel der Befragten interessieren sich kaum dafür. 39 Prozent sind sogar der Meinung, dass die Menschheit auch bei einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen über 3 Grad noch gut leben kann.

Drängendere Problem für Österreich

Zwar ist das Thema Klimawandel in der österreichischen Bevölkerung angekommen und nur eine Minderheit bezweifelt, dass dieser menschengemacht ist. Aber 40 Prozent der Bevölkerung denken dennoch, dass es für Österreich drängendere Probleme gibt.

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Nur für jeden Fünften steht der Klimawandel klar an erster Stelle. Insgesamt landet der Klimawandel hinter dem Gesundheits- und Pflegesystem sowie der Armutsbekämpfung auf Platz vier von sechs abgefragten Themen. Lediglich Migration und Bildung rangieren weiter hinten.

Dass es mehr Maßnahmen in Sachen Klimaschutz geben soll, finden zwar 63 Prozent der Befragten und mehr als die Hälfte (58 Prozent) geht auch davon aus, dass die Welt auf eine Klimakatastrophe zusteuert.

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Gleichzeitig ist fast die Hälfte der Bevölkerung (47 Prozent) der Meinung, dass die Medien diesbezüglich eine übertriebene Stimmung bis hin zur Hysterie erzeugen.

Engagement und Grundhaltung

Die Bereitschaft, sich beim Klimaschutz zu engagieren, stellt sich ebenfalls unterschiedlich dar. Mehr zu reparieren, weniger neu zu kaufen und die Produkte länger zu benützen – das stößt bei drei Viertel der Bevölkerung auf große Zustimmung.

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Zudem würden mehr als zwei Drittel der Befragten auf regionale Produkte setzen und mehr als die Hälfte könnten sich vorstellen, auf klimafreundlichere Heizsysteme umzusteigen. 46 Prozent wären sogar noch bereit, auf Flug- und Fernreisen zu verzichten. Doch bei Maßnahmen wie Tempo 100 auf Autobahnen (39 Prozent würden sich daran „nicht beteiligen“) oder dem Ausstieg aus dem Verbrennermotor, nimmt die Bereitschaft für persönliches Engagement beim Klimaschutz sichtbar ab (49 Prozent dagegen).

„Wir wollten sehen, in welchem Ausmaß die Ergebnisse der Klimaforschung akzeptiert werden, daher haben wir Fragen dazu in das Wissenschaftsbarometer aufgenommen. Was sich zeigt, ist eine ausgeprägte Ambivalenz bei der Einschätzung des menschengemachten Klimawandels und der Maßnahmen“, interpretiert ÖAW-Präsident Heinz Faßmann die Ergebnisse der Umfrage.

Die große Mehrheit der Bevölkerung glaubt allerdings auch nicht, dass der Kampf gegen den Klimawandel noch erfolgreich sein kann. Nur eine kleine Gruppe von 11 Prozent hat den Eindruck, dass wir auf einem guten Weg sind, den Klimawandel in den Griff zu bekommen. 60 Prozent sind jedenfalls skeptisch, ob dies noch gelingen wird. Und ein Fünftel hält dieses Vorhaben für vollkommen aussichtslos.

„Es gibt die Sicht, dass Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels notwendig sind, aber die Chance auf einen Erfolg bei diesen Bemühungen wird als gering eingeschätzt. Das zeigt eine gewisse Resignation. Wir sollten in der Kommunikation zum Klimawandel daher stärker motivieren, statt alarmieren und wir sollten weiterhin faktenbasiert informieren und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Sonst sind Verdrängung oder sogar Leugnung des Klimawandels die problematischen Folgen“, ergänzt Heinz Faßmann abschließend.

Erwartungen an die Wissenschaft

Ein Engagement von Wissenschafter:innen beim Thema Klimawandel kann man sich in der Bevölkerung nämlich durchaus in höherem Ausmaß vorstellen. Forscher:innen sollten sich demnach bei öffentlichen Vorträgen, mit Beiträgen in Fachjournalen, Kommentaren zu politischen Entscheidungen und der Initiierung von Volksbegehren und Petitionen mit ihrem Fachwissen einbringen.

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Auch insgesamt wollen die Befragten, dass die Politik mehr auf die Wissenschaft hört. 66 Prozent wünschen sich, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Allerdings: Aktivismus von Wissenschaftler:innen in Sachen Klimaschutz wird von einer deutlichen Mehrheit der Befragten klar abgelehnt.

Zu diesem Befund kommt eine aktuelle Spezialerhebung im Rahmen des neuen Wissenschaftsbarometers der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

Mehr Infos zur vollständigen Studie finden Sie hier

https://www.oeaw.ac.at

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