Im Auftrag der LGT Bank Österreich und EY hat das Market-Institut 150 Unternehmenslenker aus österreichischen Familienbetrieben zu ihrer Einstellung zu den Themen Innovation und Nachhaltigkeit befragt. Die Analyse zeigt deutlich: Die Familienbetriebe sind sich der Relevanz und der bedeutenden Chancen von Innovationen für ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit sehr bewusst.
Die allermeisten legen Wert darauf, bei ihren Innovationsprojekten Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen und arbeiten aktiv daran, ihr Produkt- und Serviceangebot immer nachhaltiger auszurichten. Ein umfassendes Engagement für Nachhaltigkeit und Umwelt wird als einer der drei wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmensführung gesehen.
Nachhaltigkeit Teil der Unternehmensphilosophie
Heimische Familienbetriebe sind von ihren Stärken überzeugt – insbesondere, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Von den 150 befragten Unternehmenslenkern geben beachtliche 76 Prozent an, dass eine nachhaltige Unternehmensführung in ihrem Betrieb gelebt wird.
„Verantwortlich für Nachhaltigkeit und Innovationen ist vorrangig die derzeitige Führungsgeneration. Es lässt sich jedoch erkennen, dass dort, wo die Nachfolge-Generation und die derzeitige Führung gemeinsam agieren, das Verantwortungsbewusstsein für diese wichtigen Themen bereits aktiv weitergegeben wird“, erklärt Meinhard Platzer, CEO der LGT Bank Österreich.
Die Führungsriege von Familienbetrieben nennt derzeit vier zentrale Faktoren für den Unternehmenserfolg: Entwickeln und Etablieren von neuen Prozessen (87%), Engagement für Nachhaltigkeit und Umwelt (87%), Senken der Kosten (80%) und die Nachfolge-Generation noch stärker an das Unternehmen binden (76%).
Familienunternehmen als Innovationsmotoren
38 Prozent der Befragten, die aktuell einen Familienbetrieb führen, schätzen die eigene Branche innovativer ein als andere Branchen. Die nachfolgende Generation hingegen bewertet den Innovationsgrad der eigenen Branche mit 23 Prozent deutlich kritischer. Haupttreiber für Innovationen sind Kundenwünsche (79%), die aktuell großen Marktveränderungen (72%) und die Zunahme der Digitalisierung im Allgemeinen (57%).
„Erstaunlich ist hier die Rolle der Nachfolge-Generation. Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, dass diese der klare Innovationsmotor in den Familienbetrieben sei. Dass die gemeinsame Führung von derzeitiger und der Nachfolge-Generation im Hinblick auf Innovationen besonders vorteilhaft ist, ist allen Beteiligten eines Familienunternehmens klar. Das Erfahrungswissen der aktuellen Führungsgeneration gepaart mit der Kreativität und der Offenheit der Nachfolge-Generation – das ist ein echter Innovationstreiber“, meint Erich Lehner, Managing Partner Markets und Verantwortlicher für Familienunternehmen bei EY Österreich.
Den Betrieben ist auch bewusst, dass es ohne Innovationen kein Überleben gibt. 27 Prozent der Befragten geben an, dass es Innovationen für die Wettbewerbsfähigkeit braucht und 18 Prozent sehen in Innovationen eine Notwendigkeit für den eigenen Fortbestand.
Top-Priorität Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit wird heute von nahezu allen Familienbetrieben berücksichtigt, wenn sie Innovationen anstoßen und vorantreiben.
„91 Prozent bestätigen, dass der Nachhaltigkeitsaspekt bei jeglicher Innovation immer eine wichtige Rolle spielt. Deshalb verwundert es nicht, dass knapp 80 Prozent der Unternehmen angeben, dass sich Veränderungen und Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit auf ihre Produkt- und Serviceangebote auswirken“, konstatiert Meinhard Platzer.
Mehr als ein Drittel (39%) gibt an, dass ein nachhaltiges Agieren dazu beiträgt, die Zukunft des Unternehmens zu sichern, bzw. dass Nachhaltigkeit auch mit dem Fortbestand des Unternehmens gleichzusetzen ist.
Hohe Kosten sind Innovationsbremse
46 Prozent der Befragten sehen bei den Kosten und 17 Prozent bei der Bürokratie bzw. rechtlichen Rahmenbedingungen eine Innovationsbremse.
„In den Unternehmen selbst sind hohen Kosten sowie ein Mangel an Mitarbeitenden und an Zeit die häufigsten Innovationsbarrieren. 31 Prozent der Nachfolge-Generation sieht auch eine geringe Risikobereitschaft in den heimischen Familienbetrieben als innovationshemmend“, erläutert Erich Lehner abschließend.