Die 500 größten Familienunternehmen beschäftigen weltweit 25,1 Millionen Menschen in 43 Ländern und konnten ihren Umsatz gegenüber dem letzten Index, im Jahr 2023, um zehn Prozent auf 8,8 Billionen US-Dollar steigern. Vergleicht man ihren kumulierten Umsatz mit den Volkswirtschaften der Welt, würden sie als drittgrößte Wirtschaftsnation hinter den USA und China rangieren.
„Familienunternehmen haben eine außergewöhnliche Fähigkeit, sich an Marktveränderungen anzupassen und dabei wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Durch ihre vielseitigen Kapitalquellen und strategischen M&A-Entscheidungen können sie Chancen nutzen und wirtschaftliche Abschwünge abfedern“, erklärt Erich Lehner, Partner und Verantwortlicher für den Bereich Family Business bei EY Österreich.
Österreichische Familienunternehmen auf Wachstumskurs
Sieben österreichische Familienunternehmen behaupten sich erfolgreich im globalen Ranking – um zwei mehr als im Index 2023. Gemeinsam erwirtschaften diese heimischen Unternehmen über 53 Milliarden US-Dollar Umsatz (+9 %) und beschäftigen über 212.000 Menschen (+23,65 %).

An der Spitze der österreichischen Vertreter steht die SPAR Holding AG, die das umsatzstärkste Familienunternehmen des Landes im Index ist. Benteler International AG, gegründet 1876, die XXXLutz Group sowie die PORR Group, eines der ältesten Unternehmen im Index mit einer 155-jährigen Geschichte, folgen im Ranking. Weitere bedeutende österreichische Familienunternehmen sind ALPLA Group, ein führender Kunststoffverpackungshersteller, sowie Mayr-Melnhof Karton AG, Europas größter Kartonproduzent. Abgerundet wird das Ranking durch FRITZ EGGER GmbH & Co. OG, einem Spezialisten für Holzwerkstoffe.
Die österreichischen Familienunternehmen sind nicht nur wirtschaftlich bedeutend, sondern auch traditionsreich: Im Durchschnitt sind die österreichischen Familienunternehmen im Ranking 94 Jahre alt.
„Viele Familienunternehmen zeichnen sich trotz ihrer Größe und Expansion durch familiäre Werte aus. Unternehmerischer Erfolg braucht oft Zeit, das erklärt, warum nur ein einziges der sieben Familienunternehmen im Index jünger als 65 Jahre alt ist. Heimische Betriebe in Familienhand sind jedenfalls ein wichtiger Wirtschaftsmotor und so bereichern sieben erfolgreiche Global Player „Made in Austria“ auch den Wirtschaftsstandort Österreich immens – nicht zuletzt durch ihre expansiven Geschäftsmodelle“, verdeutlicht Erich Lehner.
Europa bleibt Spitzenreiter – Handel dominiert die Branchen
Mit einem Anteil von 47 Prozent bleibt Europa die Heimat der meisten der Top-500-Familienunternehmen.

In Nordamerika sind 29 Prozent der Unternehmen ansässig, in Asien 18 Prozent. Die stärkste Branche im Index ist der Handel mit einem Anteil von 20 Prozent gefolgt von Konsumgütern (19 %), der fortgeschrittenen Fertigungsindustrie (15 %) und der Mobilitätsbranche (9 %).
Auch in Österreich ist der Handel die stärkste Branche: 43,2 Prozent des Gesamtumsatzes der österreichischen Unternehmen stammen aus dem Handel. 56,8 Prozent der Beschäftigten arbeiten in dieser Branche.
Fusionen und Übernahmen als Wachstumsstrategie
M&A-Transaktionen sind für Familienunternehmen weiterhin eine zentrale Strategie für Expansion und Kapitalentwicklung: 47 Prozent der Top-500-Familienunternehmen waren in den letzten zwei Jahren an Fusionen oder Übernahmen beteiligt. In 34 Prozent der bekanntgegebenen Transaktionen lag das Volumen über 250 Millionen US-Dollar.
Die Fähigkeit, langfristig zu planen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren, verschafft diesen Unternehmen einen entscheidenden Vorteil. 34 Prozent der gelisteten Unternehmen existieren seit über 100 Jahren, 85 Prozent seit mehr als 50 Jahren. Das älteste Unternehmen im Index stammt aus Japan und besteht seit über vier Jahrhunderten. In Europa gibt es zwei Unternehmen mit einer über 300-jährigen Geschichte.
Das sind die Ergebnisse des EY Global 500 Family Business Index 2025, der alle zwei Jahre von EY und der Universität St. Gallen erstellt wird.