Es gibt Autos, die überraschen – und dann gibt es Autos, die den Markt auf den Kopf stellen. Der BYD Sealion 7 Excellence ist so ein Fall. Kaum auf dem Markt, schon ein Bestseller: 650 verkaufte Exemplare in Österreich – in nur zwei Monaten. Eine Zahl, die zeigt, dass BYD längst kein Newcomer mehr ist.
Grund genug uns diesen über 500 PS starke Elektro-SUV genauer anzusehen – und in den nächsten vier Monaten auf Herz und Nieren zu testen.
Design und Verarbeitung – Exzellenz und Perfektion
Der erste Blick zählt – und hier kann der Sealion 7 definitiv punkten. Die sportliche Silhouette, die an ein Coupé erinnernde Heckpartie und die markante Front lassen ihn modern, aber nicht übertrieben futuristisch wirken. Besonders gefallen die scharf geschnittenen LED-Scheinwerfer und das durchgehende Leuchtband am Heck.

Beim Einsteigen fällt sofort auf: Der Innenraum ist großzügig, die Sitze sind bequem und fühlen sich hochwertig an – ebenso in der zweiten Reihe. Für Personen mit einer Körpergröße von über 190 cm ein essenzielles Merkmal. Ein Premium-Gefühl wie in einem deutschen Oberklasse-SUV?
Definitiv – die Materialien wirken stimmig, die Verarbeitung macht einen stabilen Eindruck, und man sitzt auf Anhieb gut. Im Topmodell, dem BYD Sealion 7 Excellence, ist, ohne Aufpreis, Nappaleder verbaut, welches ursprünglich, aufgrund seiner weichen Beschaffenheit, als Handschuhleder verwendet wurde.
Ein kleines Manko: Die Türablagen sind relativ klein. Große Flaschen oder sperrige Gegenstände finden hier kaum Platz – aber die große Ablage unter der Mittelkonsole gleicht dies aus.
Innenraum und Bedienung – beeindruckende Technik mit marginalen Schwächen
Das 15,6-Zoll-Display ist ein echter Hingucker – und es lässt sich per Knopfdruck drehen: Hochformat oder Querformat! Zuallererst wirkt es wie eine nettes „Gimmick“ aber beim Navigieren macht das Hochformat tatsächlich Sinn, während für die Mediensteuerung das Querformat angenehmer ist.

Jedoch ist die Menüführung teils unübersichtlich. Die Suche nach einer bestimmten Funktion kann teilweise schwierig werden, da manche Bedienelemente in Untermenüs versteckt sind. Hier könnte BYD noch nachbessern – oder es mit Software-Updates optimieren, wie es auch bei schon länger verfügbaren Fahrzeugen gemacht wurde.
Positiv überrascht die Sprachsteuerung, die erstaunlich gut funktioniert. Auch die Assistenzsysteme sind angenehm zurückhaltend. Einzig die akustischen Warnhinweise können überfordern – zum Glück lassen sich diese lautlos schalten oder in Form von dezentem Vibrieren, am Lenkrad, umschalten.
Erste Fahreindrücke – Power mit Wucht
Jetzt wird’s spannend: Wie fährt sich eigentlich ein über 530 PS (AWD) starker vollelektrischer SUV?
Kurz gesagt: Spektakulär. Der BYD Sealion 7 Excellence katapultiert den Fahrer lautlos, direkt und ohne Verzögerung von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden – das ist spürbar und macht richtig Spaß.
Die Lenkung ist direkt, das Auto liegt dank 245er-Reifen stabil auf der Straße, und im Sportmodus wird das gesamte Fahrzeug spürbar straffer abgestimmt. Ein Tesla Model Y fühlt sich dagegen fast zahm an. Das Fahrwerk ist eher sportlich ausgelegt. Auf langen Strecken könnte es etwas komfortabler sein, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Durchdachtes Raumkonzept
Der Kofferraum ist großzügig – große Einkäufe, Kinderwagen oder Golfausrüstung sind kein Problem. Auf der heizbaren Rücksitzbank sitzt man ebenso komfortabel – die Lehnen lassen sich verstellen, sodass man fast wie in der Business-Class eines Flugzeugs reist.

Kleiner Kritikpunkt: Die Sicht nach hinten ist durch die schmale Heckscheibe etwas eingeschränkt. Umso wichtiger, dass die Rückfahrkamera gestochen scharf ist und einen guten Überblick bietet.
Erstes Fazit – ein Auto mit Wow-Effekt
Der BYD Sealion 7 Excellence ist ein solider Elektro-SUV, der durchaus zu begeistern weiß. Sein Design überzeugt, die Power ist beeindruckend, und das Preis-Leistungs-Verhältnis macht den Sealion 7 zu einer spannenden Alternative zu den etablierten Premium-Marken.
In den nächsten Wochen wird sich Top Leader intensiv mit Alltagstauglichkeit und Performance beschäftigen. Wie schlägt sich der Sealion 7 auf langen Strecken? Wie effizient ist er wirklich?
Mitte des Jahres gibt es dann einen großen Abschlussbericht mit einem umfassenden Fazit.